Woche 18 in der NFL bot auch in diesem Jahr allerhand. Ob der Kampf um die Playoffs oder das Fernduell um den First Pick im kommenden Draft. Die letzten Entscheidungen fielen spät und nicht alle waren zu erwarten
Während die Buccaneers sich zu einem weiteren Division-Sieg mühten, stehen die Patriots trotz ihres Sieges irgendwie als großer Verlierer da.
NFL Week 18: Die Spiele vom Sonntag im Roundup
Carolina Panthers (5-12) @ Atlanta Falcons (8-9)
Ergebnis: 44:38 (3:3, 14:21, 14:0, 7:14, 6:0) BOXSCORE
- Nach einem epischen Shootout von Anfang bis Ende war es schließlich der gerade erst nach längerer Verletzungspause von IR aktivierte Miles Sanders, der die Partie in Georgia mit einem Touchdown-Lauf von der 1-Yard-Linie in der Overtime entschieden hat. Den Falcons war zu der Zeit schon klar, dass sie angesichts des gleichzeitigen Siegs der Bucs keine Chance mehr auf den Gewinn der Division und somit den Playoffs hatten.
- Bester Spieler bei den Panthers war einmal mehr Bryce Young, der es auf 251 Yards und 3 Touchdowns durch die Luft sowie 24 Yards und zwei weitere Touchdowns auf dem Boden brachte. Er war maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Panthers immer dran geblieben sind und führte die Gäste insgesamt zu vier Touchdowns nach der Pause.
- Die Falcons punteten nicht ein einziges Mal im Spiel. All ihre Drives endeten entweder mit Punkten, einmal mit einem Turnover on Downs, einmal mit einem verschossenen Field Goal von Riley Patterson sowie per Kneeldown Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit infolge eines Punts der Panthers an der eigenen 12.
- Falcons warten damit weiter seit 2016 auf den Gewinn der NFC South. Zudem waren sie zuletzt 2017 in den Playoffs.
Washington Commanders (12-5) @ Dallas Cowboys (7-10)
Ergebnis: 23:19 (0:3, 3:3, 7:3, 13:10) BOXSCORE
- Mit einem Touchdown-Pass von Backup-Quarterback Marcus Mariota auf Terry McLaurin drei Sekunden vor Schluss haben sich die Commanders für die Last-Second-Pleite gegen die Cowboys von vor ein paar Wochen revanchiert und zugleich den sechsten Seed in der NFC gesichert, der ihnen ein Wild-Card-Duell mit den Philadelphia Eagles erspart.
- Die Cowboys, bei denen Quarterback Trey Lance erstmals seit 2022 wieder ein NFL-Spiel gestartet hat, hielten die Partie lange offen, auch wenn es bis zum dritten Viertel keine Touchdowns im Spiel gab.
- Die Commanders wiederum übernahmen erstmals durch einen Touchdown-Catch von Zach Ertz Ende des dritten Viertels in Führung. Die Cowboys schlugen mit Brandon Aubreys Field Goal zurück, Mariota gab den Commanders eine erneute Führung per Touchdown-Run und Rico Dowdle drehte das Spiel Mitte des Schlussviertels erneut.
Chicago Bears (5-12) @ Green Bay Packers (11-6)
Ergebnis: 24:22 (7:3, 7:10, 0:0, 10:9) BOXSCORE
- Die Green Bay Packers verlieren zum Abschluss der Regular Season das Prestige-Duell mit den Chicago Bears und werden dadurch mit dem siebten Seed in der NFC den Weg in die Playoffs antreten und es dementsprechend mit dem Verlierer der Vikings und Lions zu tun bekommen.
- Die Partie gegen die Bears startete derweil nicht besonders gut. Bei einem eigenen Punt wurde man vom Special Team auf die falsche Fährte geschickt und kassierte so den 94-Yard-Return-Touchdown zum frühen Rückstand. Bis zur Pause konnte man die Partie allerdings noch drehen. Sorgen machte allerdings der Finger von Jordan Love, der sich an selbigem verletzte und vorerst von Malik Willis ersetzt wurde.
- Zum Ende der Partie wurde es dann richtig spannend, als die Packers kurz vor Schluss nach einem Punt das vermeintlich entscheidende Field Goal erzielten. Allerdings kamen die Bears zurück in Ballbesitz und brachten sich mit einer Sekunde auf der Uhr noch in Field-Goal-Range. Mit auslaufender Uhr konnte Chicago die Partie dann zu einem umjubelten Sieg drehen.
Houston Texans (10-7) @ Tennessee Titans (3-14)
Ergebnis: 23:14 (7:0, 9:3, 0:3, 7:8) BOXSCORE
- Die Houston Texans machen in Woche 18 die zweistellige Anzahl an Siegen komplett und schlagen die Tennessee Titans in Nashville mit 23:14. Dabei konnten die Texans, die bereits als Division-Sieger feststanden die Kräfte des Stammpersonals gut einteilen. So spielten beispielsweise C.J. Stroud und Joe Mixon nur im ersten Drive. Stroud konnte sich dabei mit einer perfekten Ausbeute (6/6 und TD) nach einer schwachen Vorwoche zumindest etwas Selbstvertrauen für die Offseason holen.
- Auch die Titans wechselten auf Quarterback durch und gaben Will Levis inmitten der Partie nochmal die Chance sich zu beweisen. Levis konnte immerhin noch einen Touchdown im letzten Quarter erzielen, zu einem Sieg reichte das allerdings nicht. Darüber dürften die Titans allerdings nicht sonderlich traurig sein, schließlich sicherte man sich durch den Sieg der Patriots den First Pick im kommenden Draft.
Jacksonville Jaguars (4-13) @ Indianapolis Colts (8-9)
Ergebnis: 23:26 OT (7:7, 6:13, 0:0, 10:3, 0:3) BOXSCORE
- Dank eines 38-Yard-Field-Goals Mitte der Overtime von Matt Gay haben die Colts ihr letztes Saisonspiel gewonnen und gehen damit zumindest mal mit einem halbwegs guten Gefühl in die Offseason.
- Für Indy startete Joe Flacco als Quarterback und eröffnete das Spiel mit einem 40-Yard-Touchdown-Pass auf Alec Pierce. Insgesamt warf er für 254 Yards. Bester Mann bei den Hausherren war jedoch Jonathan Taylor, der für 177 Yards und einen Touchdown lief.
- Die Jaguars hatten 1:44 Minuten vor Ende den Ausgleich durch ein 53-Yard-Field-Goal erzielt und bekamen den Ball nach Gays Kick auch nochmal zurück, wurden jedoch beim vierten Versuch in der eigenen Hälfte gestoppt.
Buffalo Bills (13-4) @ New England Patriots (4-13)
Ergebnis: 16:23 (0:7, 10:7, 6:3, 0:6) BOXSCORE
- Die New England Patriots haben zur Unzeit ihr zweites Heimspiel der Saison gewonnen und damit den ersten Pick im Draft verspielt.
- Nachdem Starting Quarterback Drake Maye nur zu Beginn mitwirkte und einen Sack bei seinem einzigen Dropback des Spiels kassierte, übernahm Rookie Joe Milton für seinen ersten NFL-Einsatz überhaupt und zeigte, was er drauf hat. Er erwies sich als versierter Scrambler, warf einen 48-Yard-Touchdown-Pass auf Kayshon Boutte (7 REC, 117 YDS) und erzielte selbst noch einen Touchdown.
- Bei den Gästen startete Josh Allen für einen Snap, ehe er an Mitch Trubisky übergab, der das Team zu zwei Touchdowns führte und dann an Mike White übergab. Die Bills blieben in ihren letzten vier Drives der Partie ohne Punkte.
New York Giants (3-14) @ Philadelphia Eagles (14-3)
Ergebnis: 13:17 (0:7, 0:3, 3:0, 10:10) BOXSCORE
- Die Philadelphia Eagles gewinnen auch das letzte Spiel der Regular Season. Mit 20:13 behalten die Mannen von Nick Sirianni die Oberhand und schonten dabei fast ihr gesamtes Starter-Personal. So war auf Quarterback beispielsweise Tanner McKee in Amt und Würden, der mit 269 Yards, zwei Touchdowns (0 INT) ein gutes Spiel machte. Auch dass Jahan Dotson sein Lieblings-Target mit 94 Yards war, zeigt, dass das B-Team am Werke war.
- Auf der Gegenseite war einmal mehr Malik Nabers der größte Lichtblick für die Gäste aus New York. Der Wide Receiver erzielte 64 Receiving Yards und einen spektakulären Touchdown. Zudem konnte Nabers mit seiner insgesamt 109. Reception für den Moment den Rookie-Rekord brechen, den Brock Bowers erst in der Vorwoche aufgestellt hatte.
New Orleans Saints (5-12) @ Tampa Bay Buccaneers (10-7)
Ergebnis: 19:27 (3:3, 13:3, 3:7, 0:14) BOXSCORE
- Die Tampa Bay Buccaneers erkämpfen sich den vierten Division-Sieg in Serie und stehen damit als Playoff-Team fest. Hierzu war für Baker Mayfield und Co. allerdings ein ordentliches Stück Arbeit nötig. Vor allem in der ersten Halbzeit kamen die Bucs nicht ins Spiel und hatten offensiv große Probleme. Die nur fünf erzielten First Downs vor der Pause war ein Tiefstwert in dieser Saison.
- Unterdessen konnte man den Saints nichts vorwerfen, denn New Orleans warf alles in die Waagschale. Spencer Rattler machte eine gute Partie auf Quarterback und hatte in Juwan Johnson immer wieder sein Lieblings-Ziel bereit. Nach dem Seitenwechsel und vor allem im vierten Quarter drehten die Bucs dann allerdings auf und gingen durch einen Touchdown von McMillan erstmals in Führung, die man sich dann nicht mehr nehmen ließ.
- Mit dem Sieg in der Tasche entschieden sich die Bucs dann noch, anstatt der Victory Formation ein weiteres Passing Play zu spielen. Schließlich fehlten Mike Evans nur noch fünf Yards zur magischen 1.000-Yards-Saison. Es war seine 11. in Folge, womit er den NFL-Rekord von Hall of Famer Jerry Rice einstellen konnte. Und als kleines Schmankerl oben drauf, gab es für das Erreichen der 1.000 Yards auch einen Bonus von 3 Mio. Dollar.
Kansas City Chiefs (15-2) @ Denver Broncos (10-7)
Ergebnis: 0:38 (0:14, 0:10, 0:7, 0:7) BOXSCORE
- Die Kansas City Chiefs taten den Denver Broncos den Gefallen und schickten wie angekündigt ihre zweite Garde ins Rennen. Die Broncos, die bei einer Niederlage noch aus den Playoffs gerutscht wären, ließen sich davon allerdings nicht aus der Ruhe bringen und zogen ihren Stiefel eiskalt durch.
- Von Beginn an dominierte Denver die Partie nach Belieben, Quarterback Bo Nix führte sein Team nahezu problemlos Drive für Drive über das Feld. Der Rookie schloss die Partie mit 321 Passing Yards und vier Touchdowns ab. Zudem war er der Top Rusher seines Teams.
- In die Röhre guckten durch den Sieg der Broncos die Bengals, die trotz ihres Erfolges gegen die Steelers nicht in der Postseason dabei sein werden.
Los Angeles Chargers (11-6) @ Las Vegas Raiders (4-13)
Ergebnis: 34:20 (3:3, 14:7, 3:3, 14:7) BOXSCORE
- Die Los Angels Chargers kehren mit einem Sieg aus der Stadt der Sünde zurück. Durch den Erfolg über die Raiders sicherte sich L.A. den fünften Seed in der AFC. Auf den letzten Metern überholte man damit die Pittsburgh Steelers. Das bedeutet auch, dass es (vorerst) nicht zu einer Neuauflage des Harbaugh-Duells kommen wird, da die Baltimore Ravens den dritten Seed inne haben.
- Um bei den Raiders zu bestehen brauchte es vor allem eine Glanzleistung des Offensiv-Duos Herbert/Johnston. Justin Herbert schloss die Partie mit 346 Yards und zwei Touchdowns ab, 186 seiner Passing Yards gingen zu Wide Receiver Quentin Johnston, den die Raiders nicht zu fassen bekamen. Offensiv konnte sich bei den Raiders immerhin Brock Bowers endgültig den Rookie-Rekord für die meisten Receptions (112) sichern, den ihm Malik Nabers im frühen Slot zunächst streitig gemacht hatte.
Seattle Seahawks (10-7) @ Los Angeles Rams (10-7)
Ergebnis: 30:25 (7:3, 10:10, 7:3, 6:9) BOXSCORE
- Mit einem Defensiv-Stopp in der eigenen Red Zone haben die Seahawks kurz vor Spielende den zehnten Saisonsieg gegen den bereits feststehenden NFC-West-Champion Rams besiegelt. Zuvor hatte Geno Smith mit seinem vierten Touchdown-Pass des Spiels Noah Fant aus 16 Yards für den entscheidenden Score des Spiels gesorgt.
- Für Smith hat sich dieser Auftritt ganz besonders gelohnt, denn er erreichte all seine Leistungsboni für diese Saison, sodass sein Roster Bonus, der Mitte März für 2025 greift, von bislang zehn auf nun 16 Millionen Dollar angestiegen ist. Smith warf für 223 Yards und 4 Touchdowns, die er auf vier verschiedene Receiver verteilte.
- Bei den Rams, die zahlreiche Starter schonten, startete Jimmy Garoppolo, der es auf 334 Yards und zwei Touchdowns bei einer Interceptions brachte.
- Das Ergebnis hat negative Auswirkungen für die Rams, denn durch den vorherigen Erfolg der Buccaneers sind sie vom dritten auf den vierten Platz der NFC abgerutscht und müssen am Super Wild Card Weekend nun gegen den Verlierer des Gigantenduells um die NFC North - Lions oder Vikings - antreten.
Miami Dolphins (8-9) @ New York Jets (5-12)
Ergebnis: 20:32 (6:0, 0:15, 0:3, 14:14) BOXSCORE
- In seinem wohl letzten Spiel für die Jets hat Quarterback Aaron Rodgers nochmal gewaltig aufgedreht und sein Team zu einem seltenen Sieg geführt. Rodgers warf für 274 Yards und vier Touchdowns. So viele Touchdown-Pässe hatte Rodgers zuletzt 2021 für die Packers gegen die Bears in einem Spiel. Überdies war sein erster Touchdown-Pass des Spiels auf Tyler Conklin der 500. seiner Karriere in der Regular Season.
- Die Dolphins, die ohne Tua Tagovailoa antraten, schafften es erst zum Start des vierten Viertels erstmals durch einen 15-Yard-Run in die Endzone, was die Partie nochmal spannend machte. Rodgers schlug mit einem TD-Pass auf Davante Adams zurück, Tyler Huntley fand fünf Minuten vor Schluss noch Jonnu Smith in der Endzone und Rodgers machte schließlich mit einem TD auf Breece Hall den Deckel drauf.
- Die Dolphins hatten bereits vor Spielende keinerlei Hoffnungen mehr auf die Playoffs, da die Broncos zeitgleich zu einem Kantersieg über die Chiefs kamen und sich damit die finale Wild Card der AFC sicherten.
San Francisco 49ers (6-11) @ Arizona Cardinals (8-9)
Ergebnis: 24:47 (3:3, 14:17, 7:6, 0:21) BOXSCORE
- Die San Francisco 49ers beenden ihre Seuchensaison mit einer krachenden Niederlage gegen die Arizona Cardinals. Dabei hatten die Niners vor allem im letzten Quarter überhaupt keine Aktien mehr. Angeführt von Josh Dobbs als Ersatz für Brock Purdy (326 Yards 2 TDs, 2 INTs, 1 Rushing TD) hielt man zuvor über weite Strecken mit. Alles deutete auf einen ausgeglichenen Shooutout hin, denn zu Beginn des vierten Quarters lautete der Spielstand 24:26 aus Sicht der Niners. Dann jedoch brach das Kartenhaus zusammen und das Momentum wechselte komplett zu Kyler Murray und Co.
- Dieser profitierte während des Spiels auch von seiner Defense (3 Turnover) und wusste mehrfach die gute Feldposition zu nutzen. Vier Touchdowns standen für Murray am Ende zu Buche.
- Für eine unschöne Anekdote sorgte hingegen Niners-Receiver Jauan Jennings. Dieser hätte seine starke Saison mit dem Meilenstein von 1.000 Yards krönen können, mit 52 von 77 fehlenden Yards in der Tasche wurde er jedoch nach einer Rangelei vom Platz geworfen und verpasste so das Ziel.