An diesem Samstag startet Justus Strelow beim Biathlon auf Schalke. In seiner Kolumne für sport.de zeigt der 28 Jahre alte Skijäger große Vorfreude auf das Event - und verrät mit einem Augenzwinkern, was die Profis des Fußball-Zweitligisten FC Schalke 04 noch von ihm lernen können.
Nach den ersten drei Stationen im Weltcup war ich froh, in der späten Nacht zu Montag heil wieder in der Heimat eingetroffen zu sein.
Dadurch, dass das Ende der Wettkämpfe in Grand Bornand sehr dicht an Weihnachten lag, konnte ich mich nach meiner Rückkehr aus Frankreich wirklich ganz den Feiertagen widmen und mich von Grund auf erholen. Als Sportler bin ich zwar immer in Bewegung, aber an Weihnachten ruhte der Alltag doch weitestgehend.
Erst an diesem Freitag stimme ich mich in Oberhof mit einer regulären Trainingseinheit auf den nächsten Höhepunkt der Saison ein: Biathlon auf Schalke!
Als mich unser Sportdirektor Felix Bitterling bei den Deutschen Meisterschaften im August gefragt hatte, ob ich es mir vorstellen könnte dort zu starten, brauchte ich keine Bedenkzeit. Ich hatte ohnehin schon ein wenig damit geliebäugelt und mir den Termin freigehalten. Also konnte ich Felix sofort zusagen.
Schalke ist ein Einladungsrennen. Nur vier deutsche Starter, zwei Frauen und zwei Männer, gehen dort in Mixed-Staffeln an den Start. Ich empfinde es als Ehre, diesmal dazuzugehören.
Justus Strelow schwärmt von Atmosphäre auf Schalke: "Einzigartig"
Die Atmosphäre ist einzigartig: Vor mehr als 40.000 Fans in einem Fußballstadion ein Biathlon-Rennen zu bestreiten, das willst Du Dir als Athlet nicht entgehen lassen. Selbst wenn es keine Weltcup-Punkte bringt und im Hinblick auf die weiteren Wettkämpfe nicht die ganz optimale Vorbereitung ist.
Als Junior durfte ich vor Jahren schon einmal im Nachmittagsprogramm auf Schalke laufen. Vor den Augen meines Vaters und meines Opas war ich quasi die "Vorband, konnte die besondere Stimmung in der Arena aber auch Stunden vor dem Hauptrennen schon ein wenig inhalieren.
Auf jedem Meter der Strecke wird man angefeuert, es gibt auf Schalke nicht einen leiseren Abschnitte wie sonst auf den Kursen im Weltcup - als würde man vom legendären Birxsteig in Oberhof direkt wieder ins vollbesetzte Stadion hineinlaufen.
Der Kurs ist relativ flach, dafür muss man aber in der Loipe durchgehend arbeiten. Besondere Bedeutung haben Schnelligkeit und Fehlerlosigkeit am Schießstand – das kommt mir als guter Schütze entgegen. Wer weiß, ob am Samstagabend auf den Tribünen nicht auch ein paar Spieler von Königsblau unter den Biathlon-Fans sitzen werden.
Augenzwinkernd sage ich: Den Schalke-Profis würde ich in ihrem Wohnzimmer gerne demonstrieren, was echte Treffsicherheit bedeutet.
Justus Strelow

