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Power-Ranking zur Vierschanzentournee

Reicht's wieder nicht zum deutschen Tournee-Sieg?

Was reißt Pius Paschke bei der Vierschanzentournee?
Was reißt Pius Paschke bei der Vierschanzentournee?
Foto: © IMAGO/Fotostand / Hettich
29. Dezember 2024, 14:17

Die Tage rund um den Jahreswechsel stehen für die Stars der Skisprung-Szene einmal mehr ganz im Zeichen der Vierschanzentournee. Vor dem Beginn blickt sport.de-Experte und Kommentator Luis Holuch auf die Favoriten und präsentiert sein persönliches Power-Ranking.

Die bisherige Weltcupsaison steht ganz im Zeichen des Duells zwischen den deutschen und den österreichischen Skispringern. Ist der Weltcup-Gesamtführende Pius Paschke Topfavorit auf den Tournee-Sieg? Und was ist für die Österreicher drin, die vor allem mannschaftlich das Maß aller Dinge sind sind? Wer hat zudem das Zeug für den ganz großen Sprung?

Platz 6: Anže Lanišek (SLO)

Žaba, der Frosch, wird Anže Lanišek in seiner Heimat gerufen. Ob dieser Spitzname charmant ist, ist freilich Ansichtssache, doch gewisse Parallelen zwischen Mensch Lanišek und dem Tier Frosch sind durchaus vorhanden: Auch der 28-Jährige setzt bei Wind und Wetter gute Sprünge und landet dazu noch elegant und sanft. Dass er das Zeug zum Tournee-Sieger hat, hat er mit den Plätzen drei und fünf bei den letzten beiden Ausgaben bewiesen. Noch dazu stand er, bis auf in Oberstdorf, auf jeder Schanze bereits auf dem Podium und hat das Neujahrsspringen 2024 gewonnen. Weil er in einem schwächelnden slowenischen Team die einzige Konstante ist, schwebt er etwas unter dem Radar. Genau das muss aber in den Tagen, in denen das Skispringen so sehr im Fokus steht, wie sonst das ganze Jahr über nicht, kein Nachteil für ihn sein.

Platz 5: Gregor Deschwanden (SUI)

Gregor Deschwanden ist ein Name, der in diesem Power-Ranking am Saisonanfang sicher nicht aufgetaucht wäre. Zwar gehörte der Schweizer im vergangenen Winter erstmals zu den Top 20 der Welt, erzielte aber erst seine ersten beiden Weltcup-Podestplätze überhaupt. In diesem Winter sind es aktuell schon drei, der erste davon am 7. Dezember in Wisła war der erste Podestplatz eines Nicht-Deutschen oder -Österreichers. 33 Jahre musste Deschwanden erst alt werden, bis er seinen Sprung perfektioniert hat. Sein großer Vorteil ist das bis dato überraschend überschaubare Interesse an seiner Person. Und das, obwohl er alles, was man sich je von ihm erwartet hat, längst übertroffen hat. Keine schlechten Voraussetzungen für den Vorzeigespringer einer Nation, die bis heute auf einen Tournee-Sieger wartet.

Platz 4: Stefan Kraft (AUT)

Dass Stefan Kraft nicht der formstärkste Österreicher ist, kam in den vergangenen Jahren so gut wie nie vor. Und obwohl der 31-Jährige in dieser Saison noch kein Springen gewinnen konnte, muss man ihn zwingend auf dem Zettel haben. Seine Ergebnisse sind konstant gut, technisch konnte er in den letzten Wochen zulegen. In der aktuellen Ausgangslage, in der es keinen eindeutigen Favorit gibt, kann auch Beständigkeit zum Tournee-Triumph führen. Ähnlich wie Ryoyu Kobayashi in der zurückliegenden Ausgabe könnte Kraft den Titel auch ohne Tagessieg holen. Von den aktuellen Topfavoriten ist er jedenfalls der Einzige, der den goldenen Adler schon mal gewonnen hat.

Platz 3: Pius Paschke (GER)

Wer als Gesamtweltcupführender zur Vierschanzentournee fährt, ist automatisch ein Topfavorit – dagegen wehrt sich auch Pius Paschke nicht. Hätte man dieses Power-Ranking vor der Generalprobe in Engelberg gemacht, wäre der Kiefersfeldener sogar unangefochten auf Platz 1 gelandet. Aber genau dieses letzte Wochenende, an dem sich der 34-Jährige schwertat in seine Anfahrtsposition zu finden und mit Platz 10 und 18 seine schlechtesten Saisonergebnisse einfuhr, ließ Zweifel aufkommen. Dass er nach dem furiosen Saisonstart im Mittelfeld verschwindet, ist jedoch unwahrscheinlich, dafür ist er vor allem mental zu stabil. Dass er als größter Hoffnungsträger der deutschen Fans zur Tournee fährt, ist die größte Unbekannte in seiner Situation. Man darf gespannt sein, was das mit ihm macht.

Platz 2: Jan Hörl (AUT)

"Bischofshofener Bursche gewinnt Springertournee" – so oder so ähnlich würde sich die Schlagzeile lesen, wenn am Ende Jan Hörl ganz oben stehen würde. Und so gut wie jetzt standen die Chancen in der langen Tournee-Historie noch nie, dass ein Athlet aus dem Finalort den goldenen Adler in die Höhe recken darf. Sein Sprung ist recht unscheinbar, aber enorm effizient und auf alle Schanzen übertragbar, wie sich auch im Saisonverlauf zeigte: Zwei Springen hat der 26-Jährige in dieser Saison gewonnen, wurde dazu noch drei Mal Zweiter. Dem Tournee-Podium hat er sich in den letzten Jahren Stück für Stück genähert: Bei den letzten drei Ausgaben wurde er Achter, Neunter und Vierter, fuhr dazu bei der zurückliegenden Tournee in Innsbruck seinen ersten Tagessieg ein.

Platz 1: Daniel Tschofenig (AUT)

Daniel Tschofenig ist zwar mit 22 Jahren der mit Abstand jüngste Anwärter auf den Tournee-Titel, strotzt aber nur so vor Selbstvertrauen. Nachdem er im zweiten Springen in Titisee-Neustadt noch vom Winde auf Platz 15 verweht wurde, behielt er im Schneegestöber von Engelberg den Durchblick und wurde Zweiter und Erster. Eben jene Positionen belegte er in Lillehammer und Wisła zuvor bereits und wurde obendrein in Lillehammer und Titisee-Neustadt zwei Mal Dritter. Im Rennen der Topfavoriten hat der Kärntner die Nasenspitze vorne – und das vor allem aufgrund der besagten gelungenen Generalprobe.

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