Im Thursday Night Game der NFL haben die Denver Broncos trotz einer zwischenzeitlich komfortablen Führung den vorzeitigen Einzug in die Playoffs verpasst. Der 34:27-Sieg der Los Angeles Chargers spitzt das offene Rennen in der AFC noch einmal zu. Grund zum Jubeln könnten beide Teams am Sonntag dennoch haben.
Broncos @ Chargers: Auf einen Blick
- Mit einem Sieg gegen den Divisions-Rivalen aus Kalifornien hätten die Denver Broncos die erste Teilnahme an der Postseason seit neun Jahren perfekt machen können. Zwei Field Goals in der zweiten Halbzeit reichten allerdings nicht aus, um den 21:13-Halbzeitvorsprung über die Ziellinie zu bringen.
- Insbesondere nach der Pause überzeugte die Offensive der Los Angeles Chargers um einen gut aufgelegten Justin Herbert. Der Quarterback steuerte 284 Passing Yards (2 TD, 1 Interception) zum knappen 34:27-Erfolg seines Teams bei. Besonders gut funktionierte die Verbindung mit Ladd McConkey, der alle sechs auf ihn geworfenen Pässe für einen Raumgewinn von 87 Yards fing.
- Durch den Sieg gegen den Rivalen aus Colorado könnten die Chargers ebenso wie Denver als Playoff-Teilnehmer feststehen. Sollten die Miami Dolphins und Indianapolis Colts ihre Partien in Woche 16 verlieren, wäre Los Angeles in der Postseason dabei. Verlieren dann auch noch die Bengals, dürfen sich auch die Broncos über ihr fixes Ticket freuen.
Broncos @ Chargers: Der Spielbericht
Das erste Aufeinandertreffen der Divisions-Rivalen im Oktober hatten die Los Angeles Chargers in der Mile High City bereits für sich entschieden. Auch im Rückspiel behielt das Team aus der Stadt der Engel mit 34:27 die Oberhand. Dabei hatte es lange so ausgesehen, als wenn die Denver Broncos sich im SoFi Stadium für ihre Pleite im ersten Spiel revanchieren könnten.
Broncos-Quarterback Bo Nix führte seine Offensive im ersten Drive bis in die Endzone. Mit zehn Spielzügen über 72 Yards nahm die Offensive der Gäste beinahe sechs Minuten von der Uhr. Runnig Back Audric Estime trug den Ball die letzten drei Yards zur Führung in die Endzone.
Lange halten sollte diese aber nicht: Die Chargers antworteten umgehend mit einem Touchdown. Es sollte der letzte Endzonenbesuch der Gastgeber vor der Halbzeit werden. Denn in der Folge übernahm Denver das Heft des Handelns. Ein weiterer langer Drive des gut aufgelegten Rookie-Spielmachers Bo Nix führte zum zweiten Broncos-Touchdown.
Und auch den dritten Drive schloss die Offensive in der Endzone der Chargers ab. Als Herbert sich dann auch noch seine einzige Interception des Abends leistete, schien alles in die Richtung der Broncos zu laufen. Die verpassten es allerdings, im zweiten Quarter noch nachzulegen, sodass Los Angeles mit einem Field Goal kurz vor der Pause noch auf 21:10 verkürzen konnte.
Dieses war historisch und kurios zugleich: Eigentlich war die Uhr schon runtergelaufen. Broncos-Verteidiger Tremon Smith leistete sich jedoch eine seltene Strafe wegen Fair Catch Interference ein. Diese erlaubte es Kicker Cameron Dicker einen Kick ohne Blockversuch des Gegners von der Stelle auszuführen, an der der Fair Catch signalisiert oder aufgrund einer Strafe zugesprochen wurde.
Aus 57 Yards schoss der 24-Jährige das Spielgerät durch die Goalposts. Es war der erste Fair Catch Free Kick seit 1976 in der NFL. Hinzu kommt, dass ein Kicker noch nie aus einer solche Entfernung bei einem Free Kick traf. Dieses Kuriosum leitete anschließend die Wende ein.
Die Angriffsreihe der Broncos tat sich im dritten Quarter gegen eine immer besser spielende Defensive der Kalifornier zunehmend schwer. Herbert und Co. hingegen fanden ihren Flow und drehten die Partie mit den ersten zwei Drives nach der Pause. Dem hatte Denver nicht mehr viel entgegenzusetzen.
Als Herbert dann mir weniger als drei Minuten auf der Uhr noch Haskins mit einem Shuffle Pass auf die Reise schickte und dieser bis in die Endzone lief, war das Spiel entschieden. Auch ein Field Goal des Broncos mit einem versuchten Onside Kick brachte nicht mehr die Wende zu Gunsten des NFL-Champions von 2015.
Denver Broncos (9-6) @ Los Angeles Chargers (9-6)
Ergebnis: 27:34 (7:7,14:6, 3:6, 3:15) BOXSCORE
Broncos @ Chargers: Die wichtigsten Statistiken
- Beide Teams agierten hocheffizient in der Red Zone. Während die Denver Broncos alle ihre drei Besuche in den letzten 20 Yards vor des Gegners Endzone in Touchdowns umwandelten, nutzten die Los Angeles Chargers starke 75 Prozent ihrer Red-Zone-Situationen.
- Den Ausschlag über Sieg und Niederlage in einer ausgeglichenen Partie könnten am Ende die Strafen gegeben haben. Die Chargers zeigten sich gegen den Divisionsrivalen sehr diszipliniert. Nur zwei Vergehen wurde mit Flaggen für acht Yards Raumverlust bedacht. Bei den Broncos hingegen waren es acht Flaggen für 61 Yards.
Der Star des Spiels: Gus Edwards (Los Angeles Chargers)
Gerade im vierten Quarter zeigte die Offensive der Los Angeles Chargers ihre gesamte Wucht. Besonders erfolgreich arbeitete das Trio bestehend aus Quarterback Justin Herbert, Receiver Ladd McConkey und Running Back Gus Edwards zusammen.
Letzterer wurde gerade in den entscheidenden Drives zum wichtigen Faktor, auch wenn am Ende nur 68 Yards in seinem Boxscore standen. Gleich zweimal rannte der 29-Jährige in die Endzone der Broncos.
Der Flop des Spiels: Die Red-Zone-Defense der Broncos
Insgesamt 380 Yards ließ die Defensive der Denver Broncos zu. Gerade in der Red Zone hatten die Los Angeles Chargers zu leichtes Spiel. Viermal kamen die Gastgeber in diesen Bereich, daraus resultierten 24 der 34 Punkte für Los Angeles. Es hätte den einen oder anderen Stop mehr gebraucht, um die Playoff-Teilnahme bereits zu sichern.
Das Highlight des Spiels:
Mit einem Touchdown gingen die Los Angeles Chargers Anfang des Viertels erstmals im Spiel in Führung. Um ein Field Goal zwischen sich und die Broncos zu bekommen, entschlossen sich die Kalifornier würde eine Two-Point Conversion. Aus der Pocket warf Justin Herbert einen abgefälschten Pass auf Hassan Haskins. Der Receiver fängt den Ball mit ganz viel Körperbeherrschung in der Endzone.



































