Die Kansas City Chiefs haben kurz vor Weihnachten einen wichtigen 27:19-Heimsieg über die Houston Texans in Woche 16 der NFL eingefahren und damit einen großen Schritt Richtung Home-Field Advantage gemacht. Bei den Texans wiederum verletzte sich ein Star-Receiver schwer.
Texans @ Chiefs: Auf einen Blick
- Patrick Mahomes machte früh deutlich, dass sein verletzter Knöchel kein Problem ist und er damit so mobil wie eh und je sein kann. Er erzielte sogar den ersten Touchdown selbst.
- Die Texans machten sich das Leben mit uninspiriertem und transparentem Play Calling von Anfang an schwer und standen sich damit offensichtlich selbst im Weg.
- Überschattet wurde das Spiel von einer schlimmen Knieverletzung von Texans-Wide-Receiver Tank Dell, der ins Krankenhaus gebracht wurde.
Texans @ Chiefs: Die Analyse
Schon früh wurde deutlich, wo es generell hingehen würde in diesem Spiel. Die Texans machten sich mit brotlosen und offensichtlichen Läufen durch die Mitte oder immer den gleichen Screen-Plays, die die Chiefs schnell erkannten und stoppten, das Leben schwer. C.J. Stroud und Co. fanden zwar meist Wege, bei 3rd&Long Drives zu verlängern, doch letztlich schwörten die Gäste damit auch Fehler herauf.
Der erste war eine Interception von Stroud zu Safety Jaden Hicks in Double Coverage gegen Nico Collins im ersten Drive. Im Gegenzug marschierten die Chiefs dank zweier längerer Scrambles von Patrick Mahomes - sein Knöchel war offenbar okay - zum ersten Touchdown. Mahomes selbst vollendete über 15 Yards auf dem Boden. Die Texans schafften es anschließend ebenfalls in die Red Zone, stoppten sich aber mit einem der besagten Screens selbst und begnügten sich mit einem Field Goal.
Houston drehte in der Folge sogar zwischenzeitlich das Spiel durch einen 10-Yard-Touchdown-Pass auf Dalton Schultz, doch die Chiefs fanden kurz darauf eine Antwort in Form eines weiteren Touchdowns, dieses Mal durch Kareem Hunt. Der Drive wurde begünstigt durch mehrere Strafen gegen die Texans. In der Folge wurde ein erneut vielversprechender Drive der Gäste durch eine Pass Interference gegen Tank Dell behindert, die wirklich keine wahr. Unter großem Druck warf Stroud dann eine weitere schlimme Interception, dieses Mal zu Trent McDuffie. Zur Pause stand es schließlich 17:10 für die Hausherren.
Ein dramatischer Pass Breakup von Cornerback Kamari Lassiter vor Xavier Worthy stoppte nach dem Break den ersten Chiefs-Drive und gab Houston neue Hoffnung. Stroud fand schließlich Dell für einen 38-Yard-Touchdown, doch jubeln wollte danach keiner. Nachdem Dell den Ball gefangen hatte, wurde er in der Endzone vom Helm des heranfliegenden Mitspielers Jared Wayne am linken Knie getroffen, als sein ganzes Gewicht auf diesem Bein lag. Dell ging mit großen Schmerzen zum Boden und musste schließlich abtransportiert werden.
Schlechtes Play Calling versenkt Texans
Ka'imi Fairbairn verschoss danach den Extrapunkt und wenig später erhöhte Mahomes die Führung durch einen kurzen Touchdown-Pass auf Worthy auf 24:16 zum Ende des dritten Viertels. Zuvor hatten die Texans die Chiefs noch bei 4th Down gestoppt, doch Houston machte sich einen weiteren Drive mit einem schlechten Screen schon früh zunichte.
Die Texans begnügten sich daraufhin mit einem weiteren Field Goal, erneut aufgrund fragwürdiger Play Calls und gleich zweier Strafen für Delay of Game. Die Antwort der Chiefs war es dann, jede Menge Zeit von der Uhr zu nehmen und letztlich die Führung per Field Goal von Butker mit 5:18 Minuten zu spielen erneut auf acht Punkte zu erhöhen.
Und dabei blieb es dann auch, denn die anschließende Angriffsserie der Texans endete nach erneut schlechtem Play Calling bei early Downs letztlich mit einem Sack und einem Punt, woraufhin die Chiefs auch wirklich die Uhr herunter spielten.
Für beide Seiten war dies eine verlustreiche Schlacht. Während bei den Chiefs zwar Wide Receiver Hollywood Brown zu seinem Saisondebüt kam, verletzte sich Defensive Tackle Chris Jones im vierten Viertel an der Wade und verließ das Spiel vorzeitig. Bei den Texans mussten neben Dell auch Guard Shaq Mason (Knie) und Safety Jimmie Ward (Fuß) vorzeitig raus.
Die Chiefs brauchen jetzt nur noch eine Niederlage der Bills am Sonntag, um den Top-Seed der AFC perfekt zu machen.
Houston Texans (9-6) @ Kansas City Chiefs (14-1)
Ergebnis: 19:27 (3:7, 7:10, 6:7, 3:3) BOXSCORE
Texans @ Chiefs: Die wichtigsten Statistiken
- Die Defense der Chiefs ließ vor der Pause 10 Punkte zu. In den vorherigen drei Spielen waren es vor der Pause nie mehr als 3.
- McDuffie hatte vor Woche 15 keine einzige Interception in seinen fast drei Jahren in der NFL gefangen. Nun sind es deren zwei in den jüngsten zwei Spielen.
- Die Texans waren 1/3 in der Red Zone, die Chiefs hingegen 3/4 und das war der wohl größte Unterschied in diesem Spiel.
- Die Chiefs haben die Saison ungeschlagen vor heimischer Kulisse beendet. Das gelang ihnen zuletzt in der Saison 2003.
Der Star des Spiels: Patrick Mahomes (Quarterback, Chiefs)
Seine Leistung war keineswegs spektakulär, aber mal wieder einfach gut genug. Seine drei Scrambles sorgten für zwei 1st Downs und einen Touchdown und machten deutlich, dass sein Knöchel kein Problem ist. Zudem fand er immer wieder die freien Leute bei 3rd Down. Er hielt die Offense wie immer am Laufen und machte den Unterschied.
Der Flop des Spiels: Bobby Slowik (Offensive Coordinator, Texans)
Es waren mindestens vier offensichtliche Screens - es war im Grunde immer der gleiche Play Call -, den die Chiefs jedes Mal wieder locker stoppten. Zudem stoppten sie die offensichtlichen Early-Down-Runs, von denen sich Slowik einfach nicht trennen kann oder will. Mit gutem Play Calling kommt es womöglich nicht zu den Fehlern von Stroud und man hat eine echte Chance, dieses Spiel zu gewinnen. So jedoch nicht.

Analyse: Texans @ Chiefs - das fiel taktisch auf
- Die Chiefs spielten früh Press Man Coverage und Stroud und seine Receiver forderten selbige immer wieder heraus, was gerade bei 3rd Down meist zum Erfolg führte.
- Die Chiefs neigten jedoch dazu, bei langen 3rd Downs auf Dime-Pakete zu setzen beziehungsweise außen mit Safety-Hilfe gegen Collins zu verteidigen. Bei der ersten Stroud-Interception zu Jaden Hicks übersah jener eine entsprechende Double Coverage.
- Die Texans standen sich offensiv gerade früh im Spiel immer wieder mit brotlosen Läufen durch die Mitte in early Downs selbst im Weg und kreierten so häufig 3rd&Longs, die sie dann aber doch dank Stroud überwiegend gewannen. Die Chiefs setzten später meist eine Base Defense dagegen. Zudem versuchten die Texans immer wieder den gleichen Screen, der stets schnell gestoppt wurde.
- Defensiv setzten die Texans meist auf Man und Single-High-Konzepte, switchten jedoch bei 3rd Down schnell auf Zone, nachdem sie Mahomes zweimal mit Scrambles in den Situationen empfindlich geschlagen hatte.




































