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"Ding ist der Favorit"

Carlsen und Nakamura zählen Gukesh an

Auch Magnus Carlsen verfolgt die Schach-WM mit großem Interesse
Auch Magnus Carlsen verfolgt die Schach-WM mit großem Interesse
Foto: © IMAGO/Rupak De Chowdhuri
10. Dezember 2024, 12:21
sport.de
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Herausforderer Dommaraju Gukesh hat bei der Schach-WM nach elf von 14 Partien bereits eine Hand am Titel. Im zwölften Spiel schlägt Titelträger Ding Liren aber völlig unerwartet zurück und gleicht zum 6:6. Plötzlich ist der Chinese der große Favorit.

Die Schach-WM 2024 hat sich durch den Sieg von Titelverteidiger Ding Liren am Montag auf dramatische Art und Weise zugespitzt. Der 32-Jährige erwischte den unvorbereitet wirkenden Herausforderer Dommaraju Gukesh auf dem völlig falschen Fuß und bestrafte dessen Fehler eiskalt. Zwei Partien vor dem Ende der regulären Match-Dauer steht es plötzlich 6:6 - und alles deutet auf einen erneuten Sieg Dings hin.  

"Ich denke, es ist sehr klar, dass Ding der Favorit ist. Ich glaube, diese Partie hat ihn wahrscheinlich entfesselt. Ich erwarte, dass er in den nächsten Partien aggressiv spielt, zumindest in seiner letzten mit Weiß", analysierte US-Großmeister Hikaru Nakamura den Status quo gegenüber "Take Take Take". Das Momentum, urteilte der Superstar, sei jetzt deutlich auf Dings Seite, weil Gukesh in den letzten beiden Klassik-Partien "All-In" gehen müsse. 

Magnus Carlsen: Ding ist "von den Toten auferstanden"

Wie es zu dieser Situation kommen konnte, ist eine Frage, die nur schwer zu beantworten ist. Der im Vorfeld als haushoher Favorit gehandelte Inder zeigte in vielen Momenten, warum er der jüngste Schach-Weltmeister der Geschichte werden könnte. In vielen anderen Momenten wirkte er aber auch nervös, zu vorsichtig oder, wie am Montag, einfach schlecht auf Dings Eröffnung vorbereitet. 

"Gukesh wird sich fragen: Wie konnte ich es ihm heute so leicht machen? Was ist falsch gelaufen? Er hat sich wahrscheinlich gedacht, das Match ist vorbei und dass ihm Ding mit Weiß nichts anhaben kann", versuchte sich Magnus Carlsen an einer Erklärung für Gukeshs Einbruch in der vielleicht vorentscheidenden zwölften Partie. 

Auch der Norweger sieht den Chinesen nun in der Favoritenrolle. Für Gukesh sei es "frustrierend", jetzt in dieser Situation zu stecken, meinte der beste Spieler der Welt. Psychologisch sei es für beide Spieler schwer: "Aber Ding weiß, dass er heute so ein wenig von den Toten auferstanden ist. Er wird das Gefühl haben, dass Gukesh versuchen wird, ihn im nächsten Spiel unter Druck zu setzen und er vielleicht die Chance bekommt, das Match in der nächsten Partie zu gewinnen."

Gukesh "kann nicht auf den Tie-Break setzen"

Besonders groß ist der Druck auf Gukesh, weil in Spielen mit geringerem Zeitkontingent auf dem Papier als deutlich schwächerer Spieler gilt. Sollte es in den Tie-Break mit Schnellschach-Partien gehen, stehen seine Chancen auf die WM-Krone schlecht. 

"Er kann nicht auf den Tie-Break setzen", sagt daher auch Carlsen, der "keine Zweifel" daran hat, dass der Inder in den letzten beiden Klassik-Spielen unter größerem Druck steht. "Wenn es weniger Zeit gibt, erhöhen sich Dings Chancen", erläuterte der Norweger, der in diesem Fall auch einen mentalen Vorteil beim Chinesen erkennt: "Wenn Gukesh das Match nicht nach 14 Partien gewinnt, wird das eine echte Enttäuschung für ihn."

Indien
Dommaraju Gukesh
D. Gukesh
0.5
China
Ding Liren
D. Liren
0.5
10:00
Mi, 11.12.
Beendet
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