Das Staffel-Rennen der Biathlon-Männer in Kontiolahti wäre beinahe in die Geschichte des Sports eingegangen. Am Ende fehlten nur wenige Millimeter zu einem historischen Kunststück, das es in dieser Form noch nie gegeben hat.
Die französische Biathlon-Staffel hat eine historische Bestleistung am ersten Rennwochenende der Saison nur um Haaresbreite verpasst. Bis zum achten und letzten Schießen waren Fabien Claude, Quentin Fillon Maillet, Eric Perrot und Emilien Jacquelin in Kontiolahti drauf und dran, ein wahrhaft perfektes Rennen abzuliefern, doch der Traum platzte nach dem 38. Schuss.
Claude, Fillon Maillet und Perrot hatten ihren Job an den Positionen eins bis drei tadellos gemeistert und jeweils 10 von 10 geschossen. Auch Schlussläufer Jacquelin startete ideal in seinen Wettkampf und traf im Liegendschießen alle fünf Scheiben im ersten Versuch. Mit 35 Treffern bei 35 Schüssen im Gepäck kam der 29-Jährige zum letzten Stehendanschlag.
Weitere fünf Treffer und das Quartett hätte als erste Staffel der Biathlon-Geschichte alle 40 Schuss ins Schwarze gesetzt. Doch nachdem der Franzose seine ersten beiden Versuche versenkte, setzte er den dritten Schuss denkbar knapp links oben vorbei. Am Ende brauchte er für die verflixte 38. Scheibe gar noch einen Nachlader, sodass die Mannschaft den Wettbewerb letztlich mit 42 Schüssen beendete.
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"Ich habe schon darüber nachgedacht, bevor ich mein Rennen begonnen habe", gab Jacquelin anschließend zu, dass ihn der mögliche Allzeit-Rekord schon vor seiner Runde beschäftigte. "Ich wollte mich dazu zwingen, konzentriert zu bleiben und nicht darüber nachzudenken."
Als er zum letzten Schießen kam konnte er den Gedanken an ein historisches Kunststück aber nicht mehr länger verdrängen. "Ich dachte wirklich, wir können es schaffen, aber drei Meter vor der Matte ist mir plötzlich schlecht geworden und ich habe nur noch darüber nachgedacht. Ich habe sehr gezittert", gab der 29-Jährige zu.
Am Ende sei aber dennoch alles gut. "Wir haben ein wunderbares Staffel-Rennen mit nur zwei Fehlschüssen gewonnen. Das passiert in unserem Sport nur sehr selten", wollte er nicht zu lange auf dem verflixten 38. Schuss rumreiten und stattdessen den ersten Sieg der neuen Saison genießen.


