Das Weltcup-Wochenende der Skispringer im finnischen Ruka sorgte auf Grund der schwierigen Wetterbedingungen für mächtig Gesprächsstoff. Das norwegische Team ärgerte sich im Anschluss maßlos über das fehlende Fingerspitzengefühl der FIS und warf den Renndirektoren vor, mit der Gesundheit der Athleten zu spielen.
Das zweite Weltcup-Wochenende der Skispringer wurde vom Winde verweht. Im finnischen Ruka waren die Bedingungen so widrig, dass es bereits in der Qualifikation zum Springen am Samstag zu einigen dicken Überraschungen kam. Der zweite Wettkampf am Sonntag musste auf Grund des Wetters bereits nach dem ersten Durchgang abgebrochen werden.
Der Umgang der FIS mit den Bedingungen sorgte im Anschluss für mächtig Gesprächsstoff. Insbesondere das norwegische Team ärgerte sich maßlos über das Vorgehen des Weltverbandes. Anlass dafür war das Ausscheiden von Halvor Egner Granerud und Robert Johansson, die die rund 90-minütige Quali nicht überstanden.
FIS "spielt mit der Gesundheit der Sportler"
Granerud scheiterte gar als letzter aller 63 Starter. Sein Sprung war bereits nach 70 Metern beendet. "Ich bin froh, dass ich auf den Füßen gelandet bin. Es war schrecklich", erklärte der zweimalige Weltcup-Gesamtsieger gegenüber "NRK" und ergänzte: "Man muss einfach Vollgas geben. Ich habe es versucht, aber dann hat der Wind meine Skier erwischt. So musste ich eine Notlandung machen."
Ähnlich erging es auch seinem Teamkollegen, der sich als 53. ebenfalls nicht für den 1. Durchgang in Ruka qualifizierte. "Es ist verrückt, dass man mich hat gehen lassen", ärgerte sich der 34-Jährige, der scharfe Kritik an der FIS und Renndirektor Sandro Pertile hinterherschob: "Sie spielen mit der Gesundheit der Sportler, indem sie uns unter solchen Bedingungen starten lassen."
Skispringen: Pertile verteidigt Vorgehen
"Wir haben die Kontrolle über unseren Körper, aber letztlich ist es ihre Aufgabe, für unsere Sicherheit zu sorgen. So habe ich meine Teilnahme an dem Wettbewerb verloren. Das ist einfach scheiße", legte ein sichtlich verärgerter Routinier nach. Kritik, die FIS-Direktor Pertile allerdings nur geringfügig nachvollziehen konnte.
"Skispringen ist ein Freiluftsport. Wenn die Athleten nicht in der Lage sind zu akzeptieren, dass die Bedingungen für jeden Athleten anders sein können, dann sollten sie vielleicht ihren Sport auf Tischtennis oder etwas anderes umstellen. Ich verstehe die Frustration der Athleten. Meiner Meinung nach ist alles gut gelaufen", so der Italiener.