Die französische Top-Biathletin Julia Simon konnte beim Weltcup in Kontiolahti als Schlussläuferin ihrer Staffel nicht den erhofften Sieg einfahren. Vor dem letzten Anstieg erlitt sie einen Krampf in der Wade, mit letzter Kraft rettete sie den zweiten Platz. Nun hofft sie, für das Einzel-Rennen am Mittwoch (16:20 Uhr) rechtzeitig fit zu werden.
"Ich weiß nicht, ob es ein Krampf war", sagte eine sichtlich erschöpfte Julia Simon am Sonntagabend direkt nach dem Biathlon-Staffelrennen im finnischen Kontiolahti bei "L'Équipe" und kündigte sogleich an: "Wir werden Untersuchungen machen."
Was laut der vierfachen Weltmeisterin von 2024 (Gold in der Staffel, Mixed-Staffel, im Sprint und in der Verfolgung) für einen Krampf spricht: "Da habe ich schon seit 2018 (in Oberhof, Anm. d. Red.) eine kleine Schwäche. Damals hatte ich dort einen Riss, also hoffe ich wirklich, dass es nur ein Krampf ist."
Schon vor der Schlussrunde habe sie in der linken Wade ein Zwicken gespürt, eine Art "Warnung", so die 28-Jährige: "Bis dahin war ich gut unterwegs. Wohl auch deshalb patzte sie beim letzten Schießen, als sie gleich drei Ziele verfehlte, während ihre schwedische Konkurrentin ohne Fehler blieb. "Ich konnte mich heute nicht anpassen, insbesondere beim Stehendschießen. Ich mache mir ein wenig Vorwürfe."
Biathletin Simon bricht ein: "Wurde zu schmerzhaft"
Der finale Anstieg hat Simon dann die letzten Kraftreserven geraubt. "Es erfordert so viel, auf dem Vorderfuß zu stehen. Das konnte ich dann nicht mehr, es wurde zu schmerzhaft." Sie werde sich nun "etwas Zeit nehmen", um den Rückschlag "zu verdauen".
Julia Simon war nach dem letzten Schießen gemeinsam mit der Schwedin Elvira Öberg auf die Schlussrunde gegangen. Der Vorsprung auf die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold betrug da noch rund 21 Sekunden. Beim Anstieg brach sie dann komplett ein und verlor auf die Spitze knapp eine halbe Minute.
Frankreichs Biathlon-Trainer Cyril Burdet sagte hinterher gegenüber "L'Équipe": "Wir müssen jetzt abwarten, was das medizinische Personal sagen wird. Wir hoffen, dass es nur ein Krampf ist. Das Wichtigste ist, dass es nicht zu ernst ist."