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Beide McLaren vorne

Norris schenkt Piastri den Sprintsieg in Katar

Die McLaren waren in Katar nicht zu stoppen
Die McLaren waren in Katar nicht zu stoppen
Foto: © IMAGO
30. November 2024, 15:33

McLaren hat beim F1-Sprint in Katar einen Doppelsieg gefeiert und damit einen wichtigen Schritt in Richtung Gewinn der Konstrukteurs-WM 2024 gemacht. Mit dem Triumph von Oscar Piastri vor Lando Norris baut das britische Team seinen Vorsprung auf Ferrari von 24 auf 30 Punkte aus und könnte damit schon am Sonntag beim Grand Prix in Doha theoretisch den ersten Matchball verwerten.

Kurios war dabei das Finish: Norris bog als Führender auf die Start-Ziel-Gerade ein und spendierte Piastri Windschatten, damit dieser den zweiten Platz ins Ziel bringt. Auf den allerletzten Metern ging Norris auch noch vom Gas, zog nach rechts und schenkte Piastri so seinen zweiten Sprintsieg in Katar hintereinander.

Ein bisschen so wie in Suzuka 1991, als sich Ayrton Senna bei Gerhard Berger für die geleistete Schützenhilfe während der Saison bedankte. Norris kommentiert seine Geste so: "Es war dann ein bisschen enger, als ich es mir vorgestellt hatte. Aber ich hatte mir schon seit Brasilien vorgenommen, mich bei Oscar zu revanchieren. Auch wenn mir das Team gesagt hat, es lieber zu lassen."

Russell, der durch das Papaya-Teamplay als wahrscheinlich schnellerer Fahrer auf Platz 3 in Schach gehalten werden konnte, ärgerte sich bei der Zieldurchfahrt: "So ist das Rennfahren in der Formel 1 ziemlich langweilig. Ich habe mich so drauf gefreut, hier zu kämpfen. Aber was das war? Ich weiß es nicht."

Vierter wurde Carlos Sainz vor Charles Leclerc (beide Ferrari), vor Lewis Hamilton (Mercedes), Nico Hülkenberg (Haas) und Max Verstappen (Red Bull). Für die ersten acht Fahrer gab es WM-Punkte. Neuter wurde Pierre Gasly (Alpine), Zehnter Kevin Magnussen (Haas).

Welche Positionsverschiebungen gab es am Start?

Am Start gab es, auch auf den vorderen Positionen, einige Verschiebungen. Zwar konnte Norris diesmal seine Poleposition behaupten. Aber Zweiter war zunächst Piastri, der Russell mit einem Manöver ausgangs der ersten Kurve überholen konnte. Etwas weiter hinten gewann Hamilton sogar zwei Positionen und kam als Fünfter aus der ersten Runde zurück.

Schlecht kam hingegen Verstappen weg. Der Weltmeister fiel von Platz 6 hinter Hamilton, Hülkenberg und Gasly zurück und lag zunächst nur an neunter Stelle. Auch wegen eines Schlenkers in der zweiten Kurve. "Übersteuern wäre noch übertrieben", kommentierte er das Handling seines Red Bull. Ihm war schon kurz vor dem Start gedämmert: "Das wird schwierig heute."

War Piastris Verteidigung gegen Russell unfair?

In Runde 4 saugte sich Russell mit DRS-Unterstützung an Piastri ran, bremste spät, unter heftigem Funkenschlag vom Unterboden, und setzte sich neben den McLaren. Am Ende musste er zurückstecken. "Der hat in mich reingelenkt", meckerte er am Boxenfunk. Seitens der Rennleitung wurde die Aktion aber nicht einmal untersucht.

Um den Doppelsieg abzusichern, half jetzt auch Norris mit. Der führende McLaren-Pilot spendierte Piastri DRS, damit sich dieser nach hinten leichter verteidigen kann. Das war in Runde 6 und 8 womöglich entscheidend dafür, dass sich Piastri am Ende der Start-Ziel-Gerade vor Russell halten konnte.

In Runde 9 zog Russell ein weiteres Mal aus dem Windschatten raus, musste aber wieder in letzter Sekunde zurückstecken. Die Top 3 lagen zu dem Zeitpunkt innerhalb von gut 0,3 Sekunden, und es wurde an der Spitze richtig sehenswertes Racing geboten.

In Runde 14 klappte das Papaya-Teamplay für einmal nicht wie geplant, als Piastri um ein paar Tausendstelsekunden aus dem Norris-DRS abgeschüttelt wurde. Prompt hatte Russell am Ende der Start-Ziel-Gerade den Geschwindigkeitsüberschuss - und zog nach innen, um eine Attacke zu reiten.

Piastri reagierte darauf, zog ebenfalls nach rechts und machte die Tür zu - eine Aktion, die Russell ganz und gar nicht gut fand: "Leck mich, war das spät! Zum zweiten Mal schon!", beschwerte er sich am Boxenfunk. "ServusTV"-Experte Philipp Eng kann den Ärger verstehen: "Das war fast ein bisschen zu spät. Das war reaktiv auf Russell, nicht proaktiv."

Danach fuhren die beiden McLaren-Piloten den Doppelsieg relativ sicher nach Hause. Bis zur kuriosen Aktion in der letzten Kurve, durch die es nochmal richtig eng wurde. Am Ende lag Russell nur 0,274 Sekunden hinter Norris.

Warum landete Verstappen so weit hinten?

Verstappen blieb zwar nicht lang Neunter, sondern konnte den Gasly-Alpine relativ rasch überholen. Doch Hülkenberg war für ihn kein Kanonenfutter mehr. Nach zehn von 19 Runden hatte der Weltmeister 1,7 Sekunden Rückstand auf den Deutschen im Haas und lag an achter Position.

Unmittelbar davor matchten sich Hamilton und Leclerc um den fünften Platz. Die zukünftigen Ferrari-Teamkollegen lieferten sich in Runde 13 ein Duell über mehrere Kurven hinweg, das letztendlich Leclerc für sich entscheiden konnte. Der Monegasse gab den fünften Platz danach nicht mehr ab, und Hamilton wurde Sechster.

Verstappen konnte dahinter keine Akzente mehr setzen. Mit einem überschaubar angenehmen Fahrverhalten fuhr er Platz 8 nach Hause, ohne für Hülkenberg jemals gefährlich zu werden. Sein Teamkollege Sergio Perez wurde nach Start aus der Boxengasse und einem Boxenstopp gar nur 20. und Letzter.

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1AustralienOscar PiastriMcLaren324
2GroßbritannienLando NorrisMcLaren299
3NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing255
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team212
5MonacoCharles LeclercFerrari165

Katar GP 2024

1AustralienOscar Piastri27:03.010m
2GroßbritannienLando Norris+0.136s
3GroßbritannienGeorge Russell+0.410s
4SpanienCarlos Sainz+1.326s
5MonacoCharles Leclerc+5.073s

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