Aus, Schluss, vorbei! Die Chicago Bears haben sich mit sofortiger Wirkung von Headcoach Matt Eberflus getrennt. Die Bears bestätigten entsprechende Medienberichte am Freitagabend.
Schon direkt nach dem Thanksgiving Game der NFL wurde vermehrt über eine Entlassung von Bears-Headcoach Matt Eberflus spekuliert, keine 24 Stunden später war es dann so weit.
"Ich danke Matt für seine harte Arbeit, seine Professionalität und sein Engagement für unsere Organisation. Wir bedanken uns für sein Engagement bei den Chicago Bears und wünschen ihm und seiner Familie für die Zukunft nur das Beste", erklärte General Manager Ryan Poles in einem Statement.
Am Freitagmorgen hatte er sich gemeinsam mit Chairman George McCaskey und Präsident Kevin Warren darauf verständigt "die Führung des Teams und die Position des Head Coaches in eine andere Richtung zu lenken".
Mit der Entlassung reagieren die Verantwortlichen auf den enttäuschenden 4-8-Record und das 20:23 gegen die Detroit Lions, bei dem Eberflus einmal mehr eine unglückliche Figur abgab.
Bears verschenken große Chance in Detroit
Trotz einer späten Aufholjagd verpasste Chicago in der Crunch Time die Chance, gegen die Lions auszugleichen. Dabei stellten sich die Gäste selbst ein Bein. Erst kassierten sie eine 10-Yard-Strafe im letzten Drive, dann einen Sack. Nun waren noch 25 Sekunden auf der Uhr.
Doch die Bears nahmen ihr finales Timeout nicht, die Uhr tickte weiter runter. Die Spieler hetzten zur Line of Scrimmage und verhunzten das entscheidende Play auch aus Zeitdruck. Für den Snap hatte Chicago nur noch gut sechs Sekunden Zeit. Rookie-Quarterback Caleb Williams warf eine Incompletion.
Viele Zuschauer und vor allem Bears-Anhänger fragten sich schon direkt nach dieser kuriosen Szene: Warum hat Eberflus nicht das Timeout genommen?
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Nach dem Spiel antwortete der (Ex-)Coach auf die wohl meist gestellte Frage zum Spiel. Seine Begründung: Er wollte noch weiter Yards gutmachen, um die Field-Goal-Position zu verbessern und erst dann die Auszeit nehmen.
"Wir hatten gehofft, dass wir den Spielzug bei 18 Sekunden noch einmal aufziehen, in Field Goal-Reichweite kommen und dann ein Timeout nehmen würden", erklärte sich Eberflus nach der Partie.
"Das war es, und das war unser Entscheidungsprozess. Wir waren wieder außerhalb der Field Goal-Reichweite, also mussten wir noch ein paar Yards reinholen, so nah wie möglich, und dann wollten wir ein Timeout nehmen, und deshalb haben wir das letzte Timeout nicht genommen."
DJ Moore hinterfragt Eberflus-Entscheidung
Eberflus weiter: "Mir gefällt, was wir dort gemacht haben. Nochmal, wenn es unter 12 [Sekunden] sind, dann muss man ein Timeout nehmen, man hat keine andere Wahl. ... Ich denke, wir haben es richtig gemacht. Ich glaube, dass man den Spielzug umstellen muss, den Ball ins Spiel bringt und dann ein Timeout nehmen muss. Deshalb haben wir es nicht genommen und es hat nicht so geklappt, wie wir es wollten."

Eine andere Meinung vertrat unter anderem sein Wide Receiver DJ Moore. Er wisse nicht, "warum wir kein Timeout genommen haben", sagte er gegenüber Reportern ratlos.
Auch die lokalen Medien in Chicago bewerteten die Szene anders als der Headcoach und forderten sogar die Entlassung von Eberflus. Diesen Rufen sind die Verantwortlichen wenig später dann auch gefolgt. Als neuer Interimscoach soll vorerst Offensive-Coordinator Thomas Brown fungieren.





































