Norbert Haug ist als langjähriger Motorsport-Chef von Mercedes-Benz in Erinnerung geblieben, war in den 1990er- und 2000er-Jahren in der Formel 1 und DTM praktisch omnipräsent. Seine Meinung hat bis heute Gewicht in der Szene. Jetzt hat sich Haug zum Einstieg der Marke Audi in die Königsklasse des Motorsports geäußert.
Der 72-Jährige geht laut eigener Aussage davon aus, dass das designierte Audi-Team einen schnellen Aufstieg in der Formel 1 wird hinlegen können.
"Spätestens 2030 sollte Audi regelmäßig um Siege fahren können", traut Haug dem Audi-Team gegenüber der "dpa" einiges zu. Haug selbst hatte als Verantwortlicher das Mercedes-Werksteam ab 2010 mit an den Start gebracht, holte mit den Silberpfeilen damals bereits im dritten Jahr den ersten Rennsieg.
2026 wird Audi mit zwei eigenen Autos in der Startaufstellung stehen, mit Nico Hülkenberg wird dabei auch ein deutscher Fahrer zum Team gehören. Im kommenden Jahr tritt der Rennstall noch als Sauber-Team an.
"Ich applaudiere ihrem Mut, in der Motorsport-Königsklasse - der einzigen, die echte weltweite Resonanz genießt - entschieden Farbe zu bekennen", lobte Haug die Entscheidung des Konzerns, überhaupt in die Formel 1 einzusteigen.
Der Große Preis von Katar, der an diesem Wochenende in Lusail ansteht, wird dann auch ein besonderer für Audi sein. Der Qatar Holding LLC gehören 17 Prozent von Audi-Mutter VW, sie ist damit der drittgrößte Aktionär des Autobauers aus Wolfsburg.
Formel 1: Mercedes als leuchtendes Beispiel für Audi
Zudem wird noch an diesem Wochenende mit einer Verkündung des Einstiegs des katarischen Staatsfonds auch beim Audi-Team selbst gerechnet.
Aktuell fährt das Team noch unter dem Namen Kick Sauber mit, spielt aber ohne einen einzigen WM-Zähler von Valtteri Bottas und Guanyu Zhou überhaupt keine nennenswerte sportliche Rolle.
Haug glaubt dennoch an den rasanten Aufstieg, wenn Audi dann voll eingestiegen sein wird: "Die machen das nicht, um hinterherzufahren. Sie machen das, um der Welt zu beweisen, dass Audi eine Großmacht in der Formel 1 werden wird."
Mercedes-Benz sei dabei das leuchtende Beispiel. Seit der Teamgründung 2010 habe die Marke über 100 Formel-1-Siege geschafft und insgesamt 15 Fahrer- und Konstrukteurs-Weltmeistertitel geholt.
