Die ehemalige Biathlon-Ausnahmeerscheinung Tiril Eckhoff hat beim Saisonstart ihrer norwegischen Landsleute in Sjusjöen ganz genau hingeschaut - und hinter den Top-Athletinnen eine eklatante Leistungslücke erkannt. Die 34-Jährige ist durchaus alarmiert.
Die norwegischen Biathletinnen sind nicht so gut auf die neue Saison vorbereitet, wie so manch einer im Vorfeld gedacht hatte. Nur Ingrid Landmark Tandrevold und Maren Hjelmeset Kirkeeide hatten Mitte November beim traditionellen "Sesongstart" in Norwegen überzeugen können.
"Ich war ein wenig überrascht, vor allem, was die Mädchen betrifft. Da gab es große Unterschiede", analysierte Ex-Athletin Tiril Eckhoff nun vor dem Weltcup-Auftakt im finnischen Kontiolahti im Gespräch mit "NTB". Eckhoffs Meinung hat Gewicht: Sie ist zweifache Olympiasiegerin, im Laufe ihrer Karriere gewann sie zehn WM-Goldmedaillen, einmal konnte sie zudem den Gesamtweltcup (2020/21) gewinnen.
Leistungen in Sjusjöen seien "ein wenig beängstigend"
Seit vergangenem Jahr arbeitet sie als TV-Expertin im norwegischen Fernsehen. Nun sagt sie: "Ingrid und Maren haben es gut gemacht, aber der Rest kam meiner Meinung nach zu spät ins Ziel und hat zu schlecht geschossen." Die Leistungen seien "ein wenig beängstigend".
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Denn: Noch im Sommer schien das gesamte Frauen-Nationalteam auf Kurs zu sein. Tiril Eckhoff habe sich auch mit Trainer Patrick Oberegger unterhalten und zunächst positive Signale vernommen. Doch "im Herbst ist etwas nicht ganz optimal gelaufen."
Hatte auch sie "den Eindruck", dass die Norwegerinnen gut auf die Weltcup-Saison eingestellt sind, sehe die Wahrheit nun anders aus. "Die Ergebnisse zeigen etwas ganz anderes."
Angesprochen dürfen sich vor allem Juni Arnekleiv, Emilie Kalkenberg, Gro Randby und Karolin Knotten gefühlt haben.
Unterdessen hatte auch Superstar Johannes Thingnes Bö in Sjusjöen große Probleme gehabt. Ob die schlechten Resultate bei der Generalprobe wirklich richtungsweisend waren, zeigt sich ab dem 30. November beim Weltcup in Kontiolahti (Finnland).