Unter den deutschen Biathletinnen zählt Johanna Puff zu den großen Hoffnungsträgerinnen. Eine ihrer größten Stärken: das Schießen. Kurz vor dem Weltcup-Auftakt im finnischen Kontiolahti hat die 22-Jährige nun verraten, wie sie am Schießstand die Ruhe bewahrt.
Biathletin Johanna Puff zählt in dieser Saison zum Weltcup-Team des Deutschen Ski-Verbands (DSV). Bei der internen Qualifikation im finnischen Vuokatti sicherte sie sich ihren Platz neben den zuvor gesetzten Franziska Preuß und Vanessa Voigt. Durch einen Trainerentscheid sind auch Julia Tannheimer, Julia Kink und Selina Grotian beim Auftakt in Kontiolahti (30. November bis 8. Dezember) mit am Start.
Erste Duftmarken konnte Puff schon im vergangenen Winter setzen, als sie in Lenzerheide ihr Debüt im Weltcup feierte. Nach einem Sieg im IBU-Cup in Ridnaun stieg sie dann endgültig zur Biathlon-Elite auf. Als Ersatz durfte die junge Skijägerin sogar zur Weltmeisterschaft nach Nove Mesto mitreisen.
Ihre besten Resultate gelangen ihr gleich beim Prestige-Rennen in Oslo, sie den 18. Platz im Einzel und den 23. Platz im Massenstart bejubeln konnte. Gerade im Einzel bewies sie am Schießstand große Nervenstärke, verfehlte nur eines ihrer Ziele.
DSV-Ikone Neuner brachte Puff zum Biathlon
Im Gespräch mit "Sport Bild" verriet sie ihr Geheimnis: Puff zählt am Schießstand von 20 runter. "Das hilft mir, die Außenwelt auszublenden und mich zu konzentrieren."
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Ihre Trefferbild kann sich in ihren ersten sieben Weltcup-Einsätzen durchaus sehen lassen: 96 von 110 Schüsse gingen ins Ziel, das macht eine Quote von 87 Prozent - dabei zählte das Schießen in ganz jungen Jahren noch nicht zu ihren Stärken.
Puff hatte als Schülerin nämlich zunächst Erfolge im Skilanglauf gefeiert, erst Biathlon-Ikone Magdalena Neuner, mit der sie sich bei einer Siegerehrung unterhalten hatte, brachte sie dem Sport näher. Daraufhin absolvierte sie bei Biathlon-Urgestein Fritz Fischer in Ruhpolding ein Probeschießen.
"Von 30 Schüssen habe ich vielleicht nur drei getroffen, aber trotzdem wollte ich ab sofort Biathletin werden", sagt sie nun: "Das Schießen hat mich von Anfang an fasziniert. Die Dramatik am Schießstand, fällt die Scheibe oder nicht – das hat noch einen ganz speziellen Reiz."
Im vergangenen Sommer hat Johanna Puff ihre vierjährige Ausbildung zur Bundespolizistin abgeschlossen. "Jetzt bin ich abgesichert, habe den Kopf frei und kann mich ganz auf Biathlon konzentrieren. Da ist noch viel Luft nach oben", kündigte sie einen weiteren Leistungssprung an.
