In der vergangenen Saison dominierte Stefan Kraft den Gesamtweltcup im Skispringen fast nach Belieben. Macht der Österreicher so weiter wie im Vorjahr, wird er im Frühjahr den Rekord für die meisten Weltcupsiege brechen. Ein Skisprung-Idol traut ihm das auch absolut zu.
Die Skisprung-Saison 2023/24 stand ganz im Zeichen der Dominanz von Stefan Kraft. Satte 476 Punkte Vorsprung wies der Österreicher in der Gesamtweltcup-Wertung am Ende auf den Zweitplatzierten Ryoyu Kobayashi auf. Eine stolze Bilanz, die der dreifache Gesamtweltcup-Sieger auch seinen 13 Weltcup-Siegen verdankt.
Kann der 31-Jährige in der bevorstehenden Saison an diese Glanzleistungen anknüpfen, winkt ihm eine historische Bestmarke. Sein 2021 zurückgetretener Landsmann Gregor Schlierenzauer hält mit 53 Weltcup-Siegen den Rekord. Kraft steht aktuell bei 43 Siegen.
Für ein anderes österreichisches Skisprung-Idol ist es nur eine Frage der Zeit, bis Kraft Schlierenzauer ablöst. "Ich glaube schon, dass er es knackt, da bin ich überzeugt davon", wird der Cheftrainer der ÖSV-Skispringer, Andreas Widhölzl, auf "orf.at" zitiert.
Skispringen: Stefan Kraft plagen Rückenprobleme
Widhölzl, der in der Saison 1999/2000 die Vierschanzentournee gewann und Gesamtweltcup-Zweiter hinter dem Deutschen Martin Schmitt wurde, sieht Kraft mit 31 Jahren im besten Springeralter. "Er ist körperlich sogar besser als letztes Jahr beieinander", meinte der ÖSV-Coach: "Zutrauen kann man dem Stefan alles. Er ist in den letzten zehn Jahren einer der besten Skispringer der Welt gewesen."
Vor dem Saisonstart in Lillehammer am Wochenende stehen für Widhölzl jedoch andere Themen im Fokus - allen voran die leichten Rückenprobleme, die Kraft zurzeit plagen. "Wenn es kühler wird, mehr Spannung raufkommt, da macht er muskulär ein bisserl mehr zu", gab Widhölzl einen Einblick in die Situation.
Man habe aber alles im Griff, betonte der 48-Jährige. Auch in der vergangenen Saison habe Kraft kleineren körperlichen Problemen erfolgreich getrotzt.
"Primär geht es darum, dass er gesund bleibt. Die Saison ist lang, und man darf nicht nervös werden, wenn es beim ersten Auftreten nicht ganz so hinhaut", holte Widhölzl aus: "Aber wir möchten gut reinstarten, weil ein guter Start fürs Selbstvertrauen sehr gut ist."
