Die Detroit Lions sind mittlerweile ganz eindeutig im Kreis der Super-Bowl-Contender angekommen. Ob knappe Siege, Aufholjagden oder Packungen für den Gegner. Es war schon alles dabei in der spektakulären Saison der Lions. Mitten drin: Amon Ra St. Brown, der mittlerweile zu den Top-Receivern der NFL gehört.
Für sport.de ist das Grund genug, ein besonderes Auge auf den Deutsch-Amerikaner und seine Saison zu werfen, an deren Ende der ganz große Wurf (und Catch) folgen soll.
Woche 1 vs. Los Angeles Rams
Im Auftaktmatch der Lions hatte Amon-Ra St. Brown überhaupt keine Aktien am knappen Overtime-Erfolg (26:20) seines Teams. Sechs Mal wurde der Deutsch-Amerikaner von Quarterback Jared Goff gesucht, nur drei Mal fing er den Ball. Diese drei Receptions reichten am Ende nur zu 13 Receiving Yards.
Zu wenig für die Ansprüche und die Qualität des Receivers, der ob des knappen Erfolges seines Teams aber sicherlich damit leben konnte.
Woche 2 vs. Tampa Bay Buccaneers
In der zweiten Partie hatte Amon-Ra St. Brown eine deutlich tragendere Rolle. Es schien fast so, als wolle man ihm nach der ersten Woche die verpassten Targets und Catches zurückgeben.
Insgesamt 18 Mal suchte Jared Goff seinen Lieblings-Receiver, der 11 Bälle für insgesamt 119 Receiving Yards fing. Am Ende blieb das aber ein Muster ohne Wert. Ein Touchdown blieb aus und die Lions verloren das Spiel gegen die Bucs mit 20:16.
Woche 3 @ Arizona Cardinals
Nach zwei Spielen standen die Lions also mit einem Overtime-Erfolg und einer Niederlage da. Dementsprechend war der Druck vor der Partie gegen die Cardinals durchaus etwas höher. Vor allem, weil man dieses Spiel als klarer Favorit anging, war ein Sieg schon fast Pflicht.
Doch die Lions taten sich offensiv erneut schwer, gewannen am Ende wieder "nur" mit 20:13. Allerdings hat Amon-Ra St. Brown seinem Team dieses Mal mit einem wichtigen Touchdown weitergeholfen, erzielte zudem bei sieben Catches immerhin 75 Receiving Yards.
Zum Spielende hin sorgte der Deutsch-Amerikaner allerdings für Sorgenfalten, denn er musstedas Spiel angeschlagen vorzeitig beenden. Schnell gab es jedoch Entwarnung: es handelte sich nur um eine Prellung und Krämpfe und ein langfristiger Ausfall war kein Thema.
Woche 4 vs. Seattle Seahawks
Für das kommende Spiel gegen die Seattle Seahawks war Amon-Ra wieder fit und es wurde eine denkwürdige Partie für den Wide Receiver, der an diesem Tag nicht nur seinem gewöhnlichen Job als Passempfänger nachging. Viel mehr wurde er bei einem Trick Play zum ersten Deutschen in der NFL, dem ein Touchdown-Pass gelang. Er fand Jared Goff für einen kurzen Pass in die Endzone. Selbiger hatte ihm zuvor ebenfalls einen Touchdown aufgelegt.
Ansonsten war St. Brown von der Defense aber solide abgeschirmt und bekam insgesamt lediglich sechs Target, die allesamt erfolgreich waren. 45 Receiving Yards wurden es am Ende für St. Brown, der sich jedoch mit seiner Mannschaft über das erste Spektakel freuen konnte, schließlich gewann man mit 42:29 gegen die Seahawks.
Woche 5 - auf der Couch
Nach den vier Auftaktmatches hatten die Detroit Lions schon in Woche 5 die Möglichkeit die Beine hochzulegen. In der Bye Week konnten die Mannen aus der Motor City und damit natürlich auch Amon-Ra St. Brown Körper und Geist eine kurze Verschnaufpause gönnen.
Woche 6 @ Dallas Cowboys
Was für ein Spektakel, das die Detroit Lions in Dallas ablieferten. Man drückte America's Team einen Fourty-Burger rein (47:29), es war der zweite in Folge nach dem Sieg gegen die Seahawks. Für Amon-Ra St. Brown selbst sprang für dieses deutliche Ergebnisse aber nicht allzu viel heraus. Er fing alle seine vier Targets für 37 Yards. Immerhin fand der Slot-Receiver im dritten Spiel in Folge den Weg in die Endzone
Woche 7 @ Minnesota Vikings
Was für ein Matchup! Die Vikings empfingen ohne eine Niederlage auf dem Konto die Konkurrenz aus Detroit in Minnesota und beide Teams lieferten genau das Top-Spiel, das sich alle Fans erhofft hatten. Das bessere Ende hatten am Ende die Lions und Amon-Ra St. Brown auf ihrer Seite, die einen hauchzarten 31:29-Erfolg mit nach Hause nahmen. St. Brown selbst steuerte einen richtig starken Auftritt bei und machte mit 112 Receiving Yards bei acht Catches sein statistisch bestes Spiel der Saison, weil er im Vergleich zum Auftritt gegen die Bucs (119 Yards) einen Touchdown erzielte.
Woche 8 vs. Tennessee Titans
Es bleibt dabei: Wenn die Lions ihre Gegner überrollen, ist Amon-Ra St. Brown im Verhältnis zu anderen Partien nur ein Zuschauer mit bester Sicht. 52 Punkte erzielten die Lions gegen überforderte Titans. St. Brown steuerte zwar einen Touchdown bei, hatte aber nur einen weiteren Catch und am Ende lediglich sieben Receiving Yards.
Woche 9 @ Green Bay Packers
Vor dem Duell gegen den Rivalen aus dem hohen Norden nahm Amon-Ra St. Brown den Mund ganz schön voll. Noch am Spieltag provozierte er mit einem Hoodie mit der Aufschrift "Green Bay ist scheiße" und machte aus seiner Abneigung keinen Hehl.
Allerdings untermauerte er das Ganze mit einer ordentlichen Leistung. Im fünften Spiel in Folge fing der Wide Receiver, jeden Ball der für ihn bestimmt war - in diesem Falle waren es sieben - und brachte beim 24:14-Sieg seiner Lions 56 Yards und ein Touchdown aufs Board.
Woche 10 @ Houston Texans
Es war ein schweres Stück Arbeit, das die Detroit Lions gegen die Texans hatten. Am Ende jedoch gelang die Aufholjagd und der siebte Sieg in Folge. Mit 6 Catches für 60 Yards hatte St. Brown seinen Anteil am 26:23-Erfolg seines Teams. Zwar endete die angesprochene Serie von Receptions und Targets, doch eine andere Serie hat weiter Bestand. St. Brown erzielte nach einem Screen-Pass im siebten Spiel in Folge einen Touchdown.
Woche 11 vs. Jacksonville Jaguars
Ein perfekter Abend für die Detroit Lions, die sich nach zwei Auswärtsspielen vor eigenem Publikum mit einem 52:6 über die Jacksonville Jaguars zurückmeldeten. Überragender Mann in der Offensive war neben Quarterback Jared Goff einmal mehr Amon-Ra St. Brown. Der Wide Receiver bekam 11 Targets, fing alle diese Pässe und erzielte damit 161 Yards und zwei Touchdowns.
Es war sein erstes Spiel mit mehr als einem Touchdown-Catch in dieser Spielzeit und das achte Spiel in Serie mit einem Besuch in der Endzone. Letzteres bedeutete einen Franchise-Rekord für St. Brown.
Woche 12 @ Indianapolis Colts
Die Detroit Lions marschieren weiter, machten ihren bereits zehnten Sieg klar. Während die Siegesserie der Lions hält, ging die Touchdown-Serie von Amon-Ra St. Brown in die Brüche. Nach zuvor acht Spielen in Folge mit einem Besuch in der Endzone, bliebt der Deutsch-Amerikaner dieses Mal ohne Touchdown.
Zum 24:6-Erfolg in Indianapolis trug St. Brown aber dennoch 62 Receiving Yards bei.
Woche 13 vs. Chicago Bears
An Thanksgiving war Amon-Ra St. Brown natürlich mit den Detroit Lions im Einsatz, die bereits seit 1934 stets am beliebten Feiertag im Einsatz sind. Und man kann es vorweg nehmen: Amon-Ra St. Brown durfte sich am Ende ein ordentliches Stück vom Sieger-Truthahn nehmen.
Dabei taten sich die Lions bei ihrem elften Saison-Sieg gerade in Durchgang zwei schwer. Eine Aufholjagd des Gegners scheiterte schlussendlich aber knapp. Der Wide Receiver blieb zum zweiten Mal in Folge ohne Touchdown, hatte aber im ersten Abschnitt ein paar wichtige Catches. Am Ende stand er bei fünf Receptions und 73 Yards.
Woche 14 vs. Green Bay Packers
Auf dem Programm stand das Rückspiel der Lions gegen die Green Bay Packers. Die Lions gewannen auch das zweite Aufeinandertreffen mit dem Rivalen aus Wisconsin und zogen damit endgültig in die NFL-Playoffs ein.
St. Brown allerdings erlebte einen unspektakulären Abend und schloss die Partie mit der Ausbeute von 43 Yards durch die Luft und einem Run für 10 Yards ab. Zudem blieb er ein drittes Mal in Folge ohne Touchdown.
Woche 15 vs. Buffalo Bills
Ganz anders sah die Welt gegen die Buffalo Bills aus. In der vielfach als Super-Bowl-Preview gefeierten Partie war St. Brown mit 18 Targets in Dauerbeschäftigung. 14 dieser Pässe fing er für insgesamt 198 Yards und einen Touchdown. Allerdings gab er auch eine folgeschweren Fumble ab.
Am Ende gewannen die Bills die denkwürdige Partie mit 48:42 und fügten den Lions eine bittere zweite Saisonniederlage zu.
Woche 16 @ Chicago Bears
Mit einem ungefährdeten Sieg gegen die Bears fuhren die Lions ihren 13. Saisonsieg ein. St. Borwn selbst steuerte sechs gefangene Pässe, 70 Yards und einen Touchdown zum Erfolg seines Teams bei und sorgte damit für einen Rekord.
Einzig NFL-Legende Larry Fitzgerald war es nämlich ebenfalls gelungen, in seinen ersten vier Jahren zwei Mal 10+ Touchdowns, 100+ Receptions und 1000+ Yards zu erzielen. St. Brown gelang dies zum zweiten Mal in Folge.
Woche 17 @ San Francisco 49ers
Die Detroit Lions konnten in San Francisco Revanche nehmen für das letztjährige NFC Championship Game. Mit 40:34 schlug man die Niners. Amon-Ra St. Brown bekam zehn Targets und fing acht davon, meist allerdings nur für kurzen Raumgewinn. Insgesamt hatte er 60 Receiving Yards, erzielte aber auch einen Touchdown.
Woche 18 vs. Minnesota Vikings
Ein extrem wichtiges Spiel gegen den Division-Rivalen, schließlich ging es um den First Seed in der NFC. Die Lions hielten Stand und sicherten sich den Platz an der Sonne in der NFC. Eine Bye Week in der ersten Playoff-Runde und Heimrecht in den gesamten Playoffs, es geht sicherlich schlechter!
Gegen die Vikings blieb St. Brown zwar ein Touchdown verwehrt, 77 Receiving Yards ließen sich aber notieren. Damit schloss der Wide Receiver die Saison mit 115 Catches, 1.263 Receiving Yards und zwölf Touchdowns ab.
Wild Card Round - auf der Couch
Nach einer harten Regular Season konnten die Detroit Lions die Füße hochlegen und Kräfte sammeln, um sich den großen Traum vom Super Bowl zu erfüllen.