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Medvedev sorgt für Aufsehen in Turin

Unterstützung für Zverev: Weiterer Tennis-Star "unzufrieden"

Daniil Medvedev verlor bei den ATP Finals die Nerven
Daniil Medvedev verlor bei den ATP Finals die Nerven
Foto: © IMAGO/Best Images
13. November 2024, 11:35
sport.de
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Die von Alexander Zverev angestoßene Diskussion um die Qualität der Tennisbälle zieht seine Kreise. Auch Daniil Medvedev ist mit den Entwicklungen unzufrieden, wie er am Rande der ATP Finals bekannt gab. In Turin hat er derweil bislang mit irritierenden Auftritten für Aufsehen gesorgt.

"Ich habe keine Ahnung, woher Sascha (Alexander Zverev, Anm. d. Red.) diese Zahlen her hat", bekannte der Weltranglistenvierte Medvedev auf der Pressekonferenz nach seinem Gruppensieg bei den ATP Finals gegen Alex De Minaur (6:2, 6:4). Allerdings: Auch er habe die Diskussion mitbekommen, auch er ist unzufrieden mit der Qualität der Bälle.

Medvedev führte aus: "Manche Spieler, die wie ich mit den Bällen unzufrieden sind, sagen, dass die Veränderungen nach der Corona-Pandemie aufgetaucht sind. Ich musste weichere Saiten auf meine Schläge ziehen, damit meine Bälle schneller durch die Luft fliegen, weil ich eigentlich keinen Winner mehr schlagen konnte. Das hat gut funktioniert."

Ballprobleme im Tennis: "Firmen sparen Kosten"

Zverev hatte jüngst erklärt, er habe mit den Herstellern von Tennisbällen gesprochen. "Seit Covid sind alle Hersteller viel schlechter geworden. [...] Weil die Firmen während der Pandemie Kosten sparen wollten, nutzen sie nun anderes Gummi-Material. Das macht die Bälle im Schnitt zwischen 30 und 60 Prozent langsamer als vor der Pandemie", so der Hamburger.

Das Problem: Weil die Bälle schneller Druck verlieren, müssen die Profis mehr Kraft investieren, um sie mit dem gleichen Tempo über das Netz zu schlagen. "Deswegen haben viele Spieler mittlerweile Probleme mit ihren Ellbogen. Viele Spieler haben auch Probleme mit ihren Handgelenken."

Auch Daniil Medvedev hob hervor, dass der Ball förmlich in der Luft stehen bleibe, sodass seine Konkurrenten genug Zeit hätten, "zum Gegenschlag auszuholen", kritisierte er. "Jeder kann jetzt in einer Rally bestehen. Und das war zuvor meine Stärke."

Medvedev sorgt in Turin für Aufsehen

In Turin hat der Russe seine Qualitäten derweil nur ansatzweise auf den Court bringen können. Er monierte etwa den viel zu vollen Terminplan auf der ATP Tour.

Nach seinem Sieg gegen Alex De Minaur irritierte Daniil Medvedev etwa mit einer Lustlos-Aussage: "Dieses Spiel war mir im Grunde egal. Es ist gut für mich, ich habe gewonnen. Aber wenn ich mit dem gleichen Ergebnis verloren hätte, würde man keine einzige Emotion auf meinem Gesicht sehen."

Schon beim Auftakt der Finals in Turin hatte er mit mehreren Ausrastern auf dem Platz für Aufsehen gesorgt, gegen den US-Amerikaner Taylor Fritz (4:6, 3:6) war er mit seinen Nerven völlig am Ende. "Ich wurde wütend und frustriert", bekannte er anschließend auf der PK. "Dieses Mal", so Medvedev, war er allein auf sich selbst und "nicht auf irgendwen sonst" sauer: "Ich war sehr frustriert."

Der Weltranglistenvierte war schon zum Ende des ersten Satzes völlig außer sich. Nach drei Doppelfehlern in Folge kassierte der 28-Jährige das Break zum 4:6. Wutentbrannt zimmerte er anschließend seinen Tennisschläger auf den Boden.

Als er im zweiten Satz ein weiteres Aufschlagspiel abschenkte, riss die Zündschnur vollends. Erneut schmiss er den Schläger, kassierte sogar eine Punktstrafe. "Ein harter Breakpoint, den ich an der Linie verhaue", so Medvedev über seinen Ausraster rückblickend.

Skurril: Medvedev wollte mit dem Griff retournieren

"Da dachte ich mir: 'Egal, ich habe das Match jetzt eh verloren. Ist mir egal.' Aber man muss das Spiel beenden, man kann ja nicht einfach aufgeben, oder? Also habe ich das Match einfach zu Ende gespielt", erklärte er, warum er in den letzten Ballwechseln kaum noch Gegenwehr zeigte. Mehrmals schleuderte der Russe stattdessen seinen Schläger in die Luft, bisweilen machte er sogar Anstalten, mit dem Griff retournieren zu wollen - skurrile Szenen.

Nach nur 79 Minuten Spielzeit erlöste Fritz seinen Gegner und die anwesenden Fans schließlich und verwandelte seinen ersten Matchball. Anders als Medvedev, zeigte sich der US-Amerikaner fokussiert: "Ich möchte die Gruppenphase unbedingt überstehen. Ich bin sehr glücklich."

Italien
Jannik Sinner
J. Sinner
2
6
6
USA
Taylor Fritz
T. Fritz
0
4
4
18:10
So, 17.11.
Beendet
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