Mit erheblichen Investitionen will der Berliner Senat die National Football League (NFL) in die deutsche Hauptstadt locken. Für die Jahre 2025 bis 2029 plant die Landesregierung mit Gesamtkosten von bis zu 12,5 Millionen Euro.
Das erfuhren sport.de und RTL/ntv exklusiv aus gut informierten Kreisen. Passend dazu sagte NFL-Commissioner Roger Goodell am Samstag-Nachmittag: "Believe the rumors" ("Glaub(t) die Gerüchte"). In Bezug auf Berlin ergänzte er: "Wir arbeiten daran. Es ist nicht finalisiert." Laut Goodell würden die Verhandlungen mit Berlin aber nicht bedeuten, dass man nicht nach München oder Frankfurt am Main zurückkehren werde.
Finanziert werden soll der Spielbetrieb der amerikanischen Profiliga demnach schon ab dem kommenden Jahr. So werden 1,55 Millionen Euro bereitgestellt, um ein erstes NFL-Spiel in Berlin 2025 zu realisieren.
Als Austragungsort ist das Olympiastadion vorgesehen. Von einem Engagement der NFL in der deutschen Hauptstadt erwartet sich die Landesregierung erhebliche wirtschaftliche Effekte. So gehe die Politik offenbar von einer größeren ökonomischen Gesamtwertschöpfung als bei einem DFB-Pokalfinale aus (2023: ca. 52 Mio. Euro), heißt es in den Kreisen.
Als Bewertungsgrundlage dienen u.a. die sehr erfolgreichen NFL-Spielausrichtungen in München (2022; ca. 70 Mio. Euro) und Frankfurt (2023; zwei Spiele; ca. 110 Mio. Euro gesamt). Zudem entfielen nach den Berechnungen des Senats nur rund 20 Prozent der Kosten für mögliche NFL-Saisonspiele bis 2029 auf Berlin, den Großteil der Investitionen in Höhe von ca. 49,5 Millionen Euro würde die National Football League stemmen.

NFL: Berlin-Entscheidung kommende Woche
Mit dem Finanzierungspaket hoffe die Berliner Landesregierung, von der Strahlkraft und steigenden Beliebtheit des American Football in Deutschland zu profitieren, heißt es aus den Kreisen weiter. Die Gespräche für ein NFL-Engagement der deutschen Hauptstadt reichen demnach bis Sommer 2021 zurück.
Eine Behördensprecherin bestätigte der dpa, dass der Berliner Senat am Dienstag über eine entsprechende Vorlage der Sport- und Innensenatorin Iris Spranger (SPD) beraten und beschließen will.
"Ich bin sehr optimistisch und kann insoweit grünes Licht für alle NFL-Fans geben, dass wir auch zukünftig hier in Deutschland spielen werden", sagte NFL-Germany-Chef Alexander Steinforth.
Einige Tage später wird die NFL endgültig über die Austragungsorte der Spiele entscheiden. Auch für die Weltmeisterschaft 2026 im Mixed Flag Football will sich Berlin als Gastgeber bewerben und so seine Attraktivität für die Sportart weiter ausbauen.
Am Sonntag, den 10. November, gastiert die NFL erneut in München. RTL überträgt das "NFL Munich Game" zwischen den Carolina Panthers und den New York Giants live im Free-TV und auf RTL+ ab 14:30 Uhr.*