Nach seinem sensationellen Comeback im Weltcup drängt sich die Frage auf: Kann Skirennfahrer Marcel Hirscher wirklich in dieser Saison aufs Podest fahren? Ski-Ikone Kjetil-Andre Aamodt aus Norwegen hat da eine klare Meinung.
"Ich glaube an Marcel, er ist ein fantastischer Athlet", so der heute 53-Jährige im Gespräch mit der "Krone": "Ich freue mich auf ihn, auch wenn er vielleicht nur für eine Saison zurückkehren wird. Er wird einige Rennen brauchen, um wieder reinzufinden. Aber im Laufe der Saison wird Marcel bestimmt um den Sieg mitfahren – davon bin ich überzeugt."
Hirscher hatte es beim Weltcup-Auftakt in Sölden gleich ins Finale geschafft. Dort belegte er am Ende den 23. Platz.
Möglich gemacht hatte das Comeback des Österreichers, der nun für die Niederlande an den Start geht, eine zuvor beschlossene Regeländerung des Weltverbands FIS. Zurückgetretenen Ex-Skirennfahrern wird inzwischen ein Comeback erleichtert, sofern bestimmte Parameter erfüllt sind.
Ski-Ikone Kjetil-Andre Aamodt: Comeback nur im "Kopf" ein Thema
Jene Wildcard hatte im Ski-Zirkus für reichlich Aufsehen und sogar Kritik gesorgt, so manch ein Alpinist fühlte sich benachteiligt. Ski-Legende Kjetil-Andre Aamodt kann dem wenig abgewinnen.
"Ich halte das im Falle von Hirscher für eine sehr gute Sache. Er hat den Skisport mit den acht Gesamtweltcup-Titeln in Folge geprägt, sich diese Chance absolut verdient", so der Norweger.
Aamodt selbst, im Frühjahr 2007 im Alter von 35 Jahren zurückgetreten, hatte einst wegen großer Verletzungssorgen seine Skier an den Nagel gehangen. "Daheim warteten meine Frau und unsere damals kleine Tochter – der Zeitpunkt fühlte sich einfach gut an", blickte er nun zurück.
Ein Comeback sei lediglich im "Kopf" ein Thema gewesen, "aber ich bin sehr froh, nicht schwach geworden zu sein. Ich hatte 20 Medaillen errungen, vielleicht wäre es noch eine 21. oder 22. geworden – doch ich war nicht bereit, mein Leben dafür zu riskieren".
Kjetil-Andre Aamodt gewann in seiner langen Karriere viermal Gold bei Olympia sowie fünf WM-Titel.
