Max Verstappen fährt im Regen von Sao Paulo in einer eigenen Formel-1-Galaxie und setzt im WM-Kampf gegen Lando Norris den entscheidenden Stich. In seiner F1-Kolumne von sport.de verneigt sich RTL-Reporter Felix Görner vor dem Regengott, beschreibt den Zusammenbruch von Norris - und macht eine klare Prognose zur Zukunft von Sergio Perez.
Der Titel des diesjährigen Formel-1-Rennens in Brasilien lautet: "Der über das Wasser fahren kann." Dieser Grand Prix von Max Verstappen war episch. Wenn ein Fahrer von 17 auf 1 fährt, denkt man sofort an Michael Schumacher.
Verstappen hat wieder einmal gezeigt, wie weltmeisterlich er unter höchstem Druck unterwegs ist - der große Unterschied zu Lando Norris. Der McLaren-Pilot hatte in Interlagos quasi einen Elfmeter, den er in Uli-Hoeneß-Manier in den Nachthimmel gejagt hat.
Mehr als Norris kann man nicht auf dem Silbertablett liegen haben, um die eigene WM-Chance am Leben zu erhalten. Aber er ist unter dem Druck und dem Regen zusammengebrochen. Ihm fehlt noch die Konstanz, die es zum Weltmeister braucht.
Verstappen hat dagegen einmal mehr gezeigt, warum er der Allerbeste dieser Generation ist. Das war Perfektion, auf diesem schmierseifigen Glitsch-Asphalt so zu fahren. Die Überholmanöver in der Gischt so zu setzen: Chapeau, Max Verstappen und Glückwunsch zum vierten Titel, den er vielleicht schon in Las Vegas klarmachen wird.
Es war eine Demonstration höchster Fahrkunst des surfenden Holländers, die auch nicht am Auto lag, wie man wieder an Checo Perez gesehen hat.
Formel 1: Dann ist Verstappen weg von Red Bull
Für die Konkurrenz heißt das: Sie können Verstappen kommendes Jahr nur mit einem überlegenen Auto schlagen.
Sollte der Red Bull auch 2025 so schlecht sein wie zurzeit, wird Verstappen das Team verlassen. Denn nächste Saison wird er die WM dann nicht mehr ins Ziel retten können, er profitiert in diesem Jahr ganz klar von der ersten Saisonhälfte.

Wenn McLaren und Ferrari (und vielleicht sogar Mercedes) stärker sind als Red Bull, wird der Weltmeister die Klauseln in seinem Vertrag ziehen und gehen, wenn er möchte.
Apropos Klauseln: Bei Sergio Perez verdichten sich die Anzeichen, dass er zum Jahresende gegen Liam Lawson ausgetauscht wird, auch wegen entsprechender Vertragspassagen. Der Mexikaner will es noch nicht wahrhaben, aber die Klauseln sind eindeutig: Es ist sein letztes Jahr bei Red Bull.


