Nach einigem Pech mit den Safety-Car-Phasen sowie gleich mehrerer Unsicherheiten und Fahrfehler sah Lando Norris beim Großen Preis von Brasilien nur als Sechster die Zielflagge. Viel zu wenig für den McLaren-Piloten, der eigentlich den Rückstand auf WM-Leader Max Verstappen verkürzen wollte. Nach dem Rennen kam es noch dicker für den Briten.
Im Nachgang des Grand Prix wurde Norris von den Rennkommissaren mit einer Geldstrafe in Höhe von 5.000 Euro bedacht.
Grund dafür war sein Fehlverhalten bei der Startprozedur am Rennsonntag. Norris war nach dem Stroll-Unfall in der ersten Aufwärmrunde zu früh und damit regelwidrig seine eine zweite Aufwärmrunde gestartet, hatte gemeinsam mit George Russell, der neben ihm von Position zwei startete, eine Kettenreaktion ausgelöst. Dieses Vergehen wurde jeweils geahndet.
"Der Fahrer verließ die Startaufstellung, obwohl das Signal zum Startabbruch gegeben wurde. Verstoß gegen Artikel 47.1 des Sportlichen Regelwerks", heißt es im offiziellen Urteil der Stewards, die weiter ausführten: "Der Renndirektor leitete das Prozedere zum Startabbruch ein, woraus sich ergibt, dass die Fahrer die Startaufstellung nicht verlassen sollen. Diese Nachricht war nötig, weil in Kurve vier ein Auto (STR) geborgen werden musste."
Stroll war bei regennasser Strecke während der Einführungsrunde verunfallt, sein Aston Martin musste folglich geborgen und entfernt werden, nachdem er im Granulatbett steckengeblieben war.
"Obwohl das Signal ordnungsgemäß gegeben wurde, die Ampel wie vorgesehen erleuchtete, und die Teams über das Nachrichtensystem benachrichtigt wurden, verließ der Fahrer die Startaufstellung zu einer Runde, von der er annahm, dass es eine zusätzliche Einführungsrunde sei", hieß es in der offiziellen Mitteilung der Stewards weiter.
Norris und Russell als Fahrer in der ersten Startreihe wurden als Verantwortliche dafür ausgemacht, das praktisch alle anderen ebenfalls zur verfrühten, zweiten Aufwärmrunde losfuhren.
Keine Bestrafung für Tsunoda und Lawson
Der Rennleiter habe daraufhin "aus praktischen Gründen" realisiert, dass nun für alle Autos eine zusätzliche Einführungsrunde vonnöten sei, um die Reihenfolge beizubehalten.
Deshalb wurde an alle Teams die Instruktion herausgegeben, damit fortzufahren und sich anschließend wieder in der Startaufstellung aufzustellen. "Nach Meinung der Stewards hat der Fahrer NOR (Norris) die Handlungen der Fahrer direkt hinter sich in der Startaufstellung ausgelöst", begründen die Regelhüter ihre Strafe - der gleiche Wortlaut findet sich auch im Fall Russells.
Milder fiel das Urteil hingegen gegen die beiden Racing Bulls Yuki Tsunoda und Liam Lawson aus, gegen die aufgrund des gleichen Vergehens zunächst ebenfalls ermittelt wurde.
Nach Anhörung der Teamverantwortlichen und Durchsicht der Videoaufnahmen, kamen die Stewards zu dem Schluss, keine Sanktionen gegen die beiden Piloten zu verhängen: "Obwohl der Fahrer gegen die Regeln verstoßen hat, wurde dies durch den Fahrer vor ihm verursacht, weshalb er nicht hauptverantwortlich für den Verstoß war. Deshalb entscheiden sich die Stewards für keine weiteren Maßnahmen, da der Fahrer direkt vor ihm für den Fehler verantwortlich ist", heißt es seitens der FIA.



