Nach der Heim-EM beendete Ilkay Gündogan im Sommer seine Laufbahn in der deutschen Nationalmannschaft. Nun hat der Mittelfeldspieler von Manchester City über die Hintergründe seines Rücktritts gesprochen. Als Unvollendeter fühlt er sich auch ohne großen internationalen Titel nicht.
Die 1:2-Niederlage gegen Spanien am 5. Juli bedeutete für Fußball-Deutschland das Ende eines großes Traumes. Schon im Viertelfinale schied die Mannschaft von Julian Nagelsmann bei der Heim-EM aus, der erhoffte Titelgewinn im eigenen Land blieb ihnen verwehrt. Für Ilkay Gündogan waren es die letzten Minuten im DFB-Trikot. Ende August erklärte er sein Karriereende im Nationalteam.
"Ich selbst hatte das Gefühl, dass es an der Zeit ist, Platz für jüngere Spieler zu machen", schrieb Gündogan nun in einem Beitrag für die "Bild". Ein weiterer Faktor für den Rücktritt sei der auf Klubebene immer voller werdende Spielplan gewesen. Körper und Kopf hätten sich "nach etwas mehr Pausen gesehnt", gab der 33-Jährige offen zu.
Auch ohne den ersehnten Titel mit der Nationalmannschaft überwiegt beim ehemaligen DFB-Kapitän inzwischen der Stolz. "Meine DFB-Karriere wird häufig als unglücklich oder unvollständig eingestuft", weiß auch Gündogan. "Aber am Ende stehen trotzdem 82 Länderspiele für mein Heimatland – eine Zahl, die ich im Jugendalter niemals für möglich gehalten hätte – eine Zahl, auf die ich unfassbar stolz bin", betonte er.
Besonders die EM im eigenen Land mit ihrer ausgelassenen Stimmung sei für noch einmal das erhoffte Highlight geworden. "Mein stolzester Moment war sicherlich, als ich unsere Mannschaft zum Eröffnungsspiel der Heim-EM als Kapitän anführen durfte. Eine Mannschaft, mit der wir es gemeinsam geschafft haben, endlich wieder eine Euphorie im Land auszulösen nach so vielen schwierigen Jahren", freute sich der Ex-Dortmunder.
Gündogan hofft, dass der Rückenwind aus dem Sommer die Nagelsmann-Elf noch weit tragen wird - im Idealfall bis zum WM-Titel im Jahr 2026.
"Bei der nächsten WM mag es wieder zwei, drei Teams geben, die vielleicht auf dem Papier noch stärker sein werden, aber das war schon immer so. Mit dem zuletzt entwickelten Teamgeist wird auch in Amerika bis zum Titelgewinn aber alles möglich sein – da bin ich mir sicher", glaubt der Mittelfeldstratege.










