Die Detroit Lions haben sich in den letzten Jahren von einer grauen Maus zu einem der Spitzenteams in der NFL entwickelt. Einen großen Anteil daran hat natürlich auch Amon-Ra St. Brown. Der Deutsch-Amerikaner kam 2021 in die Motor City und entwickelte sich dort zum Superstar. Nach einem schwachen Start in die neue Saison, hat sich Amon-Ra auch in dieser Spielzeit gesteigert.
Eine Saison, in die der Wide Receiver mit prall gefüllten Taschen geht. In der diesjährigen Offseason unterschrieb St. Brown eine Vetragsverlängerung über vier Jahre, die ihm über 30 Mio. Dollar pro Jahr einbringt.
Geld, was sich der Passempfänger mit guten Leistungen in den letzten Jahren hart erarbeitet hat. Nachdem er im ersten Jahr noch 88 Yards an der berüchtigten 1000-Yards-Marke vorbeischrammte, legte er 2022 1.161 Receiving Yards auf. In der Vorsaison hatte St. Brown, wie auch die Lions, eine überragende Saison. In der Regular Season brachte er es auf 1.515 Yards und zehn Touchdowns.
Doch wie schlägt sich der bald 25-Jährige bisher in dieser Spielzeit, die für die Lions nach der letztwöchigen Bye Week mit dem Duell gegen die Dallas Cowboys (22:25 Uhr live bei RTL) weitergeht?
So lief die NFL-Saison für Amon-Ra St. Brown bisher
Woche 1 vs. Los Angeles Rams
Im Auftaktmatch der Lions hatte Amon-Ra St. Brown überhaupt keine Aktien am knappen Overtime-Erfolg (26:20) seines Teams. Sechs Mal wurde der Deutsch-Amerikaner von Quarterback Jared Goff gesucht, nur drei Mal fing er den Ball. Diese drei Receptions reichten am Ende nur zu 13 Receiving Yards.
Zu wenig für die Ansprüche und die Qualität des Receivers, der ob des knappen Erfolges seines Teams aber sicherlich damit leben konnte.
Woche 2 vs. Tampa Bay Buccaneers
In der zweiten Partie hatte Amon-Ra St. Brown eine deutlich tragendere Rolle. Es schien fast so, als wolle man ihm nach der ersten Woche die verpassten Targets und Catches zurückgeben.
Insgesamt 18 Mal suchte Jared Goff seinen Lieblings-Receiver, der 11 Bälle für insgesamt 119 Receiving Yards fing. Am Ende blieb das aber ein Muster ohne Wert. Ein Touchdown blieb aus und die Lions verloren das Spiel gegen die Bucs mit 20:16.

Woche 3 @ Arizona Cardinals
Nach zwei Spielen standen die Lions also mit einem Overtime-Erfolg und einer Niederlage da. Dementsprechend war der Druck vor der Partie gegen die Cardinals durchaus etwas höher. Vor allem, weil man dieses Spiel als klarer Favorit anging, war ein Sieg schon fast Pflicht.
Doch die Lions taten sich offensiv erneut schwer, gewannen am Ende wieder "nur" mit 20:13. Allerdings hat Amon-Ra St. Brown seinem Team dieses Mal mit einem wichtigen Touchdown weitergeholfen, erzielte zudem bei sieben Catches immerhin 75 Receiving Yards.
Zum Spielende hin sorgte der Deutsch-Amerikaner allerdings für Sorgenfalten, denn er musstedas Spiel angeschlagen vorzeitig beenden. Schnell gab es jedoch Entwarnung: es handelte sich nur um eine Prellung und Krämpfe und ein langfristiger Ausfall war kein Thema.
Woche 4 vs. Seattle Seahawks
Für das kommende Spiel gegen die Seattle Seahawks war Amon-Ra wieder fit und es wurde eine denkwürdige Partie für den Wide Receiver, der an diesem Tag nicht nur seinem gewöhnlichen Job als Passempfänger nachging. Viel mehr wurde er bei einem Trick Play zum ersten Deutschen in der NFL, dem ein Touchdown-Pass gelang. Er fand Jared Goff für einen kurzen Pass in die Endzone. Selbiger hatte ihm zuvor ebenfalls einen Touchdown aufgelegt.
Ansonsten war St. Brown von der Defense aber solide abgeschirmt und bekam insgesamt lediglich sechs Target, die allesamt erfolgreich waren. 45 Receiving Yards wurden es am Ende für St. Brown, der sich jedoch mit seiner Mannschaft über das erste Spektakel freuen konnte, schließlich gewann man mit 42:29 gegen die Seahawks.
In der Mitte des Feldes zuhause
Amon-Ra St. Brown kam 2021 als klassischer Slot-Receiver in die NFL. Als solchen nutzten ihn die Lions auch im ersten Jahr. Bei 77 Prozent der Passing Plays war der heute 24-Jährige im Slot aufgestellt.
Früh jedoch scheint man daran Gefallen gefunden zu haben, St. Brown variabler zu nutzen oder zumindest mal aufzustellen. In den letzten beiden Jahren stand er nur noch bei 59,9 respektive 55,3 Prozent der Passing Plays im Slot
Allerdings änderte das nichts daran, dass die Lions die Stärken von Amon-Ra ausspielen und diese liegen ganz eindeutig in der Mitte des Feldes. 26 seiner 38 Targets erhielt St. Brown "zwischen den Nummern", die meisten davon mit einer Target-Tiefe von unter zehn Yards.
Das Ziel ist klar: St. Brown ist nicht für lange Big Plays zuständig, sondern für konstanten Raumgewinn und First Downs. Von selbigen erzielte er in dieser Saison bereits 14 und damit knapp ein Drittel aller First Downs, die die Lions durch die Luft erzielten (46).
Auch am Wochenende wird es für die Lions wieder wichtig sein, den Ball zu bewegen. Gelingt ihnen das, werden es die Cowboys schwer haben gegen Detroit. Amon-Ra St. Brown jedenfalls wird erneut ein wichtiger Faktor sein für die Gäste. Denn das ist er (fast) immer.