Max Verstappens Vorsprung in der Formel-1-Weltmeisterschaft schmilzt seit Wochen, doch viel dreht sich aktuell um seine Strafe wegen Fluchens in der FIA-Pressekonferenz. Ausgerechnet vom FIA-Präsidenten bekommt der Niederländer jetzt Rückendeckung: Mohammed Ben Sulayem sieht sich und Verstappen als Opfer unfairer Medienberichterstattung.
Seit gut vier Jahren hat Mohammed Ben Sulayem das Amt des FIA-Präsidenten inne. Kritik an der Arbeit des 62-Jährigen gab es in dieser Zeit genug - Lob eher selten, was Ben Sulayem jüngst dazu verleitete, öffentlich die fehlende positive Rückmeldung zu seiner Arbeit zu beklagen.
Im Interview mit "motorsport.com" legte er jetzt nach und zog dabei gleich mehrere fragwürdige Vergleiche. "Ich respektiere Max, weil ich auch ein Fahrer bin. Ich war ein Champion und ich respektiere Champions", so Ben Sulayem. Der Mann aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gewann mehrmals die Rallye-Meisterschaft des mittleren Ostens.
Ein Titel, der vom Prestige mit dem Gewinn der Formel-1-Weltmeisterschaft vermutlich nicht ganz auf Augenhöhe ist. Neben den fahrerischen Vergleichen ging es Ben Sulayem aber vor allem um die Behandlung durch die Presse.
"Es gibt diese Form der Verteufelung. Beide litten darunter, was sehr unfair ist", kritisierte er den Umgang der britischen Presse nicht nur mit Max Verstappen, sondern auch mit dem viermaligen Weltmeister Sebastian Vettel. "Aber lasst uns über mich reden", fuhr der FIA-Präsident fort.
Formel 1: "Sie haben mich verurteilt!"
"Um Himmels Willen, sie haben mich verurteilt! Aber ich kümmere mich nicht darum, denn sie haben keine Macht über mich und die FIA", redete sich Ben Sulayem in Rage. "Bei allem Respekt der Presse gegenüber, aber sie haben kein Mitbestimmungsrecht. Die Mitglieder der FIA haben mich gewählt. Sie haben die Macht, nicht die Presse."
"Wissen Sie, was die Presse gemacht hat? Sie haben mich nur stärker gemacht", ist sich Ben Sulayem sicher. "Aber ich verübe keine Vergeltung, weil ich keine Zeit habe, mich damit zu beschäftigen." Immerhin müsse er sich auf seine Arbeit konzentrieren.
"Die FIA ist in einer besseren und gesünderen Situation", resümierte der FIA-Präsident seine bisherige Amtszeit. Ob diese Worte dazu führen, dass er künftig mehr Lob von Seiten der Presse erhalten wird, darf bezweifelt werden.



