Suche Heute Live
Formel 1Formel 1
Artikel teilen

Formel 1
Formel 1

Ex-Formel-1-Boss im Interview

Exklusiv: Ecclestone-Appell für Deutschland-Comeback

Bernie Ecclestone war als Boss jahrelang das Gesicht der Formel 1
Bernie Ecclestone war als Boss jahrelang das Gesicht der Formel 1
Foto: © IMAGO/Beata Zawrzel
01. Oktober 2024, 10:00
sport.de
sport.de

Der frühere Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat im exklusiven Interview mit RTL/ntv und sport.de über die Hoffnungen auf einen F1-Grand-Prix in Deutschland gesprochen und erläutert, was es braucht, damit die Königsklasse des Motorsports mal wieder in die Autonation zurückkehrt. 

Vier Jahre ist es her, dass ein Formel-1-Rennen in Deutschland ausgetragen wurde, damals sprang der Nürburgring in der Hoch-Zeit der Corona-Pandemie spontan als Austragungsort ein. Geführt wurde das Event als "Großer Preis der Eifel".

Der letzte "Große Preis von Deutschland" liegt noch ein Jahr weiter zurück. 2019 fand das bislang letzte offizielle Deutschland-Rennen auf dem Hockenheimring statt. Seitdem: Leere. 

Zuletzt gab es immerhin gute Nachrichten von den neuen Investoren am Hockenheimring, ein möglicher Grand Prix auf deutschem Boden ist jedoch noch immer in weiter Ferne. Das finden nicht nur deutsche Fans, sondern auch der frühere und langjährige Formel-1-Boss Bernie Ecclestone schade.

"Es ist enttäuschend, dass die Formel 1 in Deutschland eingeschlafen ist", sagte Ecclestone im exklusiven Interview mit RTL/ntv und sport.de.

"Zu meiner Zeit gab es von Deutschland aus die vermutlich größte Unterstützung für mich. Mittlerweile scheint nicht mehr die finanzielle Bereitschaft da zu sein, um das zu tun, was nötig ist, um die Formel 1 zurückzuholen", legte der Brite, der von den 1980er-Jahren bis zu seinem Abschied in 2017 die Fäden zog, den Finger in die Wunde.

Formel 1 in Deutschland: Was ist mit Mercedes?

Mehr erhofft hat sich Ecclestone bei den Bemühungen um ein Comeback vom Formel-1-Rennstall des deutschen Autobauers Mercedes. 

"Ich hätte gedacht, dass Mercedes vielleicht etwas mehr mithilft, dass es wieder einen Deutschland-GP gibt", sagte er und setzte hinzu: "Aber ich vermute, dass es schwierig für sie ist, solche Entscheidungen zu treffen."

Genau solch ein Engagement benötige es aber. "Deutschland braucht eine starke Person, die für die Formel 1 vorangeht. Das muss gar nicht unbedingt ein Deutscher sein, es könnte jeder sein, der den nötigen Respekt besitzt, der sagt: 'Wir müssen das machen, wir müssen die Formel 1 wieder nach Deutschland zurückbringen, dahin, wo sie hingehört'!", appellierte Ecclestone ohne einen konkreten Namen zu nennen.

Der aktuelle F1-Geschäftsführer Stefano Domenicali hatte den Fans zuletzt indirekt Hoffnungen auf ein Comeback gemacht. "Deutschland war immer Teil unseres Kalenders – und voller Motorsport- und Automobiltradition", sagte er in einer Medienrunde und fügte mit Blick auf das Fehlen eines deutschen Grand Prix an: "Das liegt nicht daran, weil wir nicht wollen, sondern weil die Situation in Deutschland sich verändert hat. Wir versuchen die richtigen Partner zu finden, um wieder einen konstruktiven Dialog zu führen."

Formel 1: Ecclestone würde Comeback mehrerer GPs begrüßen

Angesprochen auf Domenicalis Bemühungen sagte Ecclestone zu RTL/ntv und sport.de: "Ich glaube, er sorgt für das, was die amerikanischen Besitzer sehen wollen: Vor allem für mehr Rennen. Ich bin mir also nicht so sicher, (wie sehr er sich für Deutschland einsetzt/d.Red.) ... aber: es gab in den letzten Jahren wirklich viele tolle neue Rennen, das war schon super. Darüber bin ich froh. So hat man die Formel 1 am Leben gehalten und weiterentwickelt. Das war gut."

Neben einer Deutschland-Rückkehr würde Ecclestone die Formel 1 auch gern wieder in Afrika fahren sehen, wo in der weiteren Vergangenheit schon Rennen in Marokko und in Südafrika ausgetragen wurden. "Ich habe es in meiner Zeit intensiv probiert, zusammen mit anderen Leuten, die auch gern wieder ein Afrika-Rennen hätten", sagte der 93-Jährige. "Auch hier braucht es - wie in Deutschland - einen Menschen, der sich dahinterklemmt, um das möglich zu machen."

Nicht zuletzt würde er auch zwei weitere Strecken zurückholen, wäre er jetzt noch F1-Boss. "Wenn es nach mir gehen würde, würde ich wieder in Indien fahren und in der Türkei, das waren gute Events dort, es gibt gute Rennstrecken, die hätten wir nicht verlieren dürfen", sagte Ecclestone.

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1AustralienOscar PiastriMcLaren346
2GroßbritannienLando NorrisMcLaren332
3NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing306
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team252
5MonacoCharles LeclercFerrari192

Newsticker

Alle News anzeigen