Nach der krachenden 1:4-Heimpleite gegen den SV Elversberg versinkt Hertha BSC aktuell erneut im Mittelmaß der 2. Bundesliga. Doch der bittere Sonntagnachmittag hatte in Berlin auch einen Lichtblick.
Im Olympiastadion lief die 85. Minute, als Hertha-Coach Cristian Fiél seinen letzten Joker zog. Das Spiel gegen Elversberg war längst verloren und doch ging dieser eine Moment in die Geschichtsbücher ein.
Denn als der Vierte Offizielle die Tafel mit der Nummer 21 in den Himmel streckte und Boris Lum das Feld betrat, avancierte der 16-Jährige zum jüngsten Hertha-Spieler aller Zeiten. Mit 16 Jahren, 11 Monaten und 27 Tagen löste er den bisherigen Rekordhalter Shervin Radjabali-Fardi (17 Jahre, 2 Monate) ab, der im Juli 2008 für den Hauptstadtklub debütiert hatte.
Der erste Einsatz des Top-Talents bei den Profis hatte sich in den letzten Wochen bereits abgezeichnet. Schon kurz nach seinem Amtsantritt überschüttete Fiél das Mittelfeld-Juwel mit Lob.
"Zuvor kannte ich ihn wirklich nur vom Video, jetzt habe ich ihn live gesehen. Bobo war erstmals dabei, weil Kevin Sessa fehlte", berichtete Fiel gegenüber der "Bild" von seinen ersten Trainingseinheiten mit dem Teenager.
Brisante Vertragslage bei Hertha BSC
"Bobo war sofort voll da, war immer anspielbar, hat das richtig gut gemacht", so die lobenden Worte des 44-Jährigen, der im Sommer die Nachfolge von Pal Dardai auf dem Cheftrainer-Posten bei der Alten Dame angetreten hatte.
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Eigentlich sollte Lum in der Vorbereitung lediglich etwas Profi-Luft im Training schnuppern. Zu Beginn der Saison lief er zunächst für die U23 in der Regionalliga auf.
Vergangene Woche in Nürnberg wurde Lum von Fiél dann erstmals für den Profikader berufen.
Dass es mit dem Debüt nun so schnell ging, könnte auch ein wichtiges Signal an den Spieler senden. Denn Lums Vertragslage ist verzwickt.
Vertraglich ist er aktuell nur noch bis 2026 mit einem Fördervertrag bei Hertha BSC ausgestattet, mit anschließender Option auf einen Profi-Vertrag bis 2027. Er soll "Bild" zufolge zudem über eine Ausstiegsklausel in Höhe von fünf Millionen Euro verfügen.
































