Daniel-Andre Tande hat in seiner Karriere als Skispringer viel erlebt: Triumphe, Tränen und einen brutalen Sturz. Letzterer hat den Norweger jetzt dazu gezwungen, die Sprung-Ski abzuschnallen und in die Ecke zu stellen.
In einer emotionalen Videobotschaft verkündete Tande seinen Rücktritt aus dem Skisprung-Sport. "Ich habe immer noch mit den Nachwirkungen meines Sturzes 2021 in Planica zu kämpfen", sagte der 30-Jährige: "Ich habe erkennen müssen, dass das Springen bei mir mittlerweile mehr Angst als Freude auslöst. Und ich hatte immer gesagt, dass es an einem solchen Punkt Zeit ist, auf Wiedersehen zu sagen."
Tande war 2021 im Probedurchgang zum Skifliegen in Planica schwer gestürzt. Nach dem Absprung verlor er das Gleichgewicht und schlug bei 78 Metern hart auf dem Vorbau auf. Tande rutschte bewusstlos den Hang hinab, blieb regungslos liegen und wurde noch an der Schanze künstlich beatmet.
Um sein Gehirn zu entlasten, versetzten die behandelten Ärzte Tande später im Krankenhaus in ein künstliches Koma. Nur fünf Monate später kehrte der Springer auf die Schanze zurück und absolvierte wieder erste Trainingssprünge.
Skispringer Tande verpasste Tournee-Sieg dramatisch
Tande debütierte 2014 im Weltcup, gewann 13 Einzelspringen. In der Saison 2016/17 verpasste er in Bischofshofen beim letzten Wettkampf auf dramatische Art und Weise den Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee: Im Finaldurchgang löste sich die Bindung seines rechten Skis.
Große Erfolge feierte Tande im Skifliegen: 2018 krönte er sich in Oberstdorf zum Weltmeister im Einzel, mit dem Team gewann er dreimal Gold. Auch bei den Olympischen Spielen war Tande erfolgreich: Bei den Wettkämpfen in Pyeongchang 2018 gewann er mit dem norwegischen Quartett die Goldmedaille.
Seinen letzten Weltcupsieg feierte Tande im März 2022 am legendären Holmenkollen in Oslo.
