Magnus Carlsen hat zum vierten Mal die Speed Chess Championship gewonnen. Nach einem überzeugenden Sieg im Halbfinale gegen Hans Niemann fegte der Norweger im Finale den hoch gehandelten Alireza Firouzja vom Brett. Ganz nebenbei schrieb der Superstar dabei einmal mehr Geschichte.
Die Schach-Welt blickte in den vergangenen Tagen mit Spannung nach Paris, wo die Finalrunde der Speed Chess Championship ausgetragen wurde. Mit Magnus Carlsen, Hikaru Nakamura und Alireza Firouzja waren die drei derzeit besten Schnellschach-Spieler vor Ort. Komplettiert wurde das Feld von Hans Niemann, dem jedoch schon im Halbfinale von Carlsen die Grenzen aufgezeigt wurden.
Nach einem einseitigen Match setzte sich der Norweger deutlich mit 17,5:12,5 gegen den US-Amerikaner durch. Das Ergebnis war dabei knapper als die Kräfteverhältnisse, denn der Norweger hatte den Sieg bereits frühzeitig sicher und schenkte die letzten vier Partien mehr oder weniger ab. Im zweiten Halbfinale am Freitag bezwang Firouzja Nakamura mit 16:11.
Nakamura verteilt Spitze gegen Hans Niemann
Im Match um Platz drei kassierte Niemann die zweite Ohrfeige. Gegen Nakamura war der 21-Jährige von Beginn an chancenlos. Am Ende ging Niemann mit 9:21 unter. "Fakt ist, dass drei der vier Spieler hier auf einem gewissen Level sind", verteilte Nakamura anschließend noch eine Spitze gegen Niemann, mit dem er sich seit rund zwei Jahren eine intensive Auseinandersetzung liefert.
Das mit Spannung erwartete Finale zwischen Carlsen und Firouzja wurde dann zur Überraschung aller zu einer noch deutlicheren Angelegenheit. Der Norweger fegte seinen Widersacher in allen drei Zeitkontrollen (fünf, drei und eine Minute) mühelos vom Brett und feierte den höchsten Finalsieg in der Geschichte des Turniers. Nach 180 einseitigen Minuten gewann der haushohe Favorit mit 23,5:7,5.
Carlsen: Niemann ein guter Spieler, aber ...
Carlsen erklärte nach dem Sieg, dass er sich vor dem Match eigentlich nicht gut gefühlt, dann aber doch noch rechtzeitig die Kurve bekommen habe. "Ich hatte das Gefühl, dass ich ganz gut spielen würde und ich denke, das habe ich getan."
Über Hans Niemann, mit dem auch er seit zwei Jahren im Clinch liegt, sagte der Norweger: "Niemann ist ein sehr guter Spieler geworden, aber zu denken, dass unser Niveau ähnlich sein würde, war nicht realistisch. Er macht viele Sachen richtig, aber ich glaube nicht, dass wir über unsere Spielstärke an diesem Wochenende irgendetwas Neues gelernt haben."
