Jakob Johnson hat in den vergangenen Wochen eine wilde NFL-Achterbahnfahrt hinter sich. Im exklusiven Interview mit RTL/ntv und sport.de spricht der deutsche NFL-Profi über seinen neuen Job bei den New York Giants, den Roster Cut und das folgende Hin und Her im Kader. Der Fullback betont: Er will sich unbedingt im Big Apple durchsetzen.
Der deutsche NFL-Profi Jakob Johnson blickt auf ereignisreiche Wochen in der NFL zurück. Der Fullback war erst kurz vor dem zweiten Preseason-Spiel der New York Giants vom Team verpflichtet worden. Im Zuge der Roster Cut Deadline wurde er wieder entlassen, in den Practice Squad aufgenommen und dann zwischenzeitlich wieder in den 53-Spieler-Kader berufen. Die Freude darüber wehrte jedoch nicht lange, denn kurz darauf entließen ihn die Giants schon wieder. Danach stand er wieder im Practice Squad, wurde jedoch am Freitag erneut entlassen. Kurzum: Es ging hin und her. Die Reise geht weiter.
UPDATE: Die folgenden Aussagen tätigte Johnson derweil vor seiner Entlassung vom Practice Squad am Freitag.
Das führt logischerweise zu Schlagzeilen in der Heimat. Für den 29-Jährigen gehört das alles zum Business NFL dazu. "Das stimmt natürlich schon so: Ich bin zweimal entlassen worden, habe drei verschiedene Verträge unterschrieben. Aber das gehört bei der NFL halt einfach zu dieser Phase der Season", sagte Johnson im Interview mit sport.de und RTL/ntv. Es passierten eben ein "Haufen verschiedene Roster-Bewegungen" und "da musst du einfach die Welle mitreiten", so Johnson weiter.
Johnson-Klartext: "Will ein Teil vom Team sein"
Die Kader-Bewegungen der Giants haben den Stuttgarter auch nicht überrascht. Er will sich durchbeißen.
"Mir wurde auf jeden Fall schon gesagt, dass es dieses Jahr einige Male hoch- und runtergehen kann", berichtet Johnson. "Aber ich will hier dabei sein. Ich will ein Teil vom Team sein. Das heißt, ich renne jetzt nicht sofort woanders hin", betonte er.
Im täglichen Umgang oder Trainingsbetrieb mit dem Team sei die Situation auch gar nicht außergewöhnlich anders als sonst. Er fühle sich trotzdem als Teil der Gruppe.
"In deinem alltäglichen Schedule verändert sich nichts, außer, dass du vielleicht deinen Lift ein bisschen früher machst als die Jungs im aktiven Roster. Aber vom Practice Schedule von deinem Day-to-Day bist du genauso ein Gebäude wie alle anderen. Du machst die Vorbereitung für den nächsten Gegner genauso, wie wenn du spielst, weil am Ende des Tages ist es für die Mannschaft ein Knopfdruck am Game Day und dann bist du aktiviert und musst spielen."
Als Teil des Practice Squad trainiert Johnson ganz normal mit dem Team und kann bis zu dreimal in der Saison "aktiviert" werden und dann auch an Spieltagen eingesetzt werden.
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Die Abstellung in den Practice Squad sei auch nichts "so krass" wie eine Entlassung im Fußball. "Wenn du da entlassen wirst, dann bist du wirklich raus", so Johnson. In der NFL sei man "einfach dabei und die Mannschaft spart sich einfach ein bisschen Kohle, indem sie dich in den Practice Squad packt."
New York Giants: Johnson schwärmt von "riesiger Ehre"
So richtig heimisch wurde er in der kurzen Zeit in der neuen Stadt noch nicht. Johnson pendelt zwischen den Giants-Trainingsplätzen und Hotel.
"Ich habe bis jetzt nur die Umkleidekabine und hier das Hotel gesehen zum Großteil", sagte Johnson. Die Umkleidekabine fühle sich auf jeden Fall schon "sehr heimisch" an, "weil eben einige Jungs dabei sind, mit denen ich gespielt habe", führt der Schwabe aus. Eine Gruppe an Jungs und Coaches von seiner Zeit bei den Las Vegas Raiders und in New England sei am Start.
"Insgesamt ist einfach eine riesige Ehre hier dabei zu sein. Die Giants sind so eine Franchise, die ich als Kind auch schon kannte. Eine der wenigen Mannschaften, die irgendwie nach Deutschland durchgedrungen sind. Mein Football-Coach war großer Giants-Fan, das heißt ich bin super aufgeregt dabei zu sein."
Wie sind die Aussichten auf einen festen Kaderplatz?
Wie groß Chancen seine Chance auf einen festen Platz im 53er-Kader sind, könne er allerdings nicht genau beziffern.
"Ich habe keine Glaskugel, die es mir jetzt einen Prozentsatz sagen kann, aber ich werde natürlich meinen Teil dazu beitragen, dass das Ganze klappt. Ich sehe eine gute Gruppe. Ich bin im Tight-End-Room mit ein paar guten Jungs und ich habe ihnen gesagt, wenn es was für mich zu tun gibt, ob das jetzt Special Teams ist oder in der Offense, dann sollen sie mich aktivieren und ich werde das Ganze mit vollem Elan machen", sagte Johnson.
"Wenn es nichts zu tun gibt, dann lasst mich in Practice Squad und ihr wisst zumindest, dass ihr da jemand habt, der, der hart arbeitet und alles in die Vorbereitung reinsteckt und wie sich das von Woche zu Woche gestaltet, denke ich mal, wird viel von den Coaches abhängen, wird viel vom Gameplan abhängen und von Gesundheitssituation, von Roster etc. Aber ich nehme es einfach Woche zu Woche."
Gut möglich also, dass der Deutsche in dieser Saison auf Einsätze kommt. Klar ist: Wenn er gebraucht wird, steht der Musterprofi parat. In Week 1 treffen die Giants im heimischen MetLife Stdium auf die Minnesota Vikings (8.9., 19 Uhr, LIVE bei RTL und RTL+), wenn auch Stand jetzt ohne Johnson.
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