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Wolff-Veto verhinderte Partnerschaft

Red Bull hatte Motoren-Deal mit Mercedes

Video: Die Analyse zum Formel-1-Spektakel in Monza
06. September 2024, 10:10
sport.de
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Ab 2026 geht Red Bull mit hauseigenen Motoren in der Formel 1 an den Start, in den vergangenen Jahren fuhr das Team um Superstar Max Verstappen mit Honda-Aggregaten von Titel zu Titel. Doch beinahe wäre alles ganz anders gekommen - wenn Mercedes-Teamchef Toto Wolff nicht gewesen wäre.

Im Jahr 2014 endete in der Formel 1 eine Ära: die von Sebastian Vettel, Red Bull Racing und Renault. Unter dem Reglement der V6-Hybrid-Motoren dominierte plötzlich Mercedes, der Deutsche fuhr nur noch hinterher.

Weil es Renault auch in den folgenden Jahren nie gelang, die Lücke zu Mercedes zu schließen, wurde man bei Red Bull ungeduldig. Die einst erfolgreiche Partnerschaft mit den Franzosen bekam Risse, die Krise wurde zunehmend auch öffentlich zur Schau gestellt.

Kein Wunder, dass sich die Bullen nach neuen potenziellen Partnern umsahen - und dabei auch mit Mercedes verhandelten. 

"Es gab damals eine große Rivalität mit Mercedes", erinnerte Red-Bull-Chefberater Helmut Marko im Podcast "Inside Lane" an die komplizierte Ausgangssituation. Der damalige Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz sei "kein großer Fan" der Idee gewesen, Mercedes-Kunde zu werden. Marko übte sich in Überzeugungsarbeit.

"Ich habe gesagt: 'Hör zu, mit unserem Motor können wir die Leute nicht mehr motivieren, weil jeder weiß, dass man damit nicht gewinnen kann", erzählte der Österreicher. "Also hatten wir einen Deal mit Mercedes, einen Handschlag-Deal mit (Niki) Lauda, der von Toto (Wolff, d.Red.) nicht unterstützt wurde."

Formel 1: Red Bull ging mit Honda ins Risiko

Wolff und Lauda bildeten bei den Silberpfeilen damals eine erfolgreiche Doppelspitze. Wolff leitete als Teamchef das operative Geschäft, während Team-Aufsichtsratschef Lauda als Oberaufseher fungierte.

Marko und Lauda waren bis zum Tod der F1-Legende 2019 gute Freunde, das Verhältnis zwischen Marko und Wolff gilt dagegen als schwierig. 

Nach dem Wolff-Veto schwenkte Red Bull um, bezog ab 2019 Honda-Motoren. Die Japaner hatten zuvor von 2015 bis 2018 als exklusiver Motorenlieferant mit McLaren einen desaströsen Comeback-Versuch hingelegt. 

Marko und Co. entschieden sich dennoch für die Honda-Option. "Ich hatte einige Insider-Informationen darüber, was sie planten, da haben wir gesagt: 'Ja, das machen wir, dieses Risiko gehen wir ein'", so der 81-Jährige. Honda habe es damals "ernst" gemeint, er selbst habe das Risiko für überschaubar gehalten. 

"Aber zu diesem Zeitpunkt hatten sie, wie sagte Alonso, F2-Power (der Spanier bezeichnete den Honda-Motor verächtlich als GP2-Antrieb, d. Red.) oder so etwas. Es war eine mutige Entscheidung. Wir treffen immer mutige Entscheidungen. Ein bisschen No Risk, No Fun", sagte Marko.

Es zahlte sich aus. Seit 2021 hieß der Weltmeister stets Max Verstappen, die Konstrukteurs-WM ging 2022 und 2023 ebenfalls an Red Bull - auch dank des starken Honda-Motors.

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1GroßbritannienLando NorrisMcLaren423
2NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing421
3AustralienOscar PiastriMcLaren410
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team319
5MonacoCharles LeclercFerrari242

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