Justus Strelow gilt als eine der großen Hoffnungen im deutschen Biathlon für die kommenden Jahre. In einem Interview spricht der 27-Jährige über seine Erfolgsformeln, die ihn besonders am Schießstand so stark machen.
Im vergangenen Weltcup-Winter räumte Justus Strelow 94 Prozent aller Scheiben ab, war damit der beste Schütze im Biathlon-Zirkus. Dank der Zielsicherheit belegte Strelow in der Gesamtwertung Rang 14 - sein bis dato bestes Ergebnis. Höhepunkt war sein Sieg in der Mixed-Staffel mit Vanessa Voigt im Januar beim Weltcup-Klassiker in Antholz.
Strelow hat in den vergangenen Jahren ein festes Trainings-Regime entwickelt und etabliert, das ihn bei nahezu allen Bedingungen zum Topschützen macht.
"Ich teile mein Schießen in liegend und stehend ein. Seit meiner ersten Weltcupsaison bin ich gut im Liegendschießen, denn ich habe eine stabile Position, in der ich die Ziele schnell treffen kann. Meine Trefferquote ist konstant hoch und ich freue mich, dass ich die perfekte Lösung gefunden habe", sagte der 27-Jährige im Interview mit der Internationalen Biathlon-Union (IBU).
Das Stehendschießen sei bei ihm eine "Frage der Konzentration", so Strelow. "In meiner ersten Weltcupsaison war ich zu nervös, habe viele dumme Fehler begangen und nur 80 Prozent der Scheiben getroffen", blickte der Biathlet selbstkritisch zurück.
"In der vergangenen Saison habe ich mich wohler gefühlt. Mein Privatleben war ausgeglichen und ich konnte mich voll und ganz auf den Sport konzentrieren. Ich bin stark in die Saison gestartet. Mein Hauptziel war es, meinen Fokus und das hohe Niveau zu halten. Und das ist mir gelungen."
Biathlon: "50 gute Schüsse sind besser als 100 mittelmäßige"
In der Vorbereitung im Sommer sei Qualität für ihn wichtiger als Quantität. "50 gute Schüsse sind besser als 100 mittelmäßige", sagte Strelow und erläuterte, was er für eine gute Salve benötigt.
"Das Schießen ohne eine hohe Pulsfrequenz ist eine Herausforderung und mir passieren viele Fehler. So etwas machen wir in den Wettkämpfen nicht. Ich brauche eine hohe Herzfrequenz und einen gewissen Grad an Erschöpfung/Müdigkeit, damit ich mich darauf konzentrieren kann, alle Abläufe präzise auszuführen."
Bei den Deutschen Meisterschaften in Altenberg präsentierte sich Strelow zuletzt in guter Verfassung. Im Kurz-Einzel belegte er Rang zwei, in der Verfolgung setzte sich Strelow die nationale Krone auf.