Die San Francisco 49ers haben das lang erwartete NFL-Comeback von Aaron Rodgers zu einer Machtdemonstration ihrerseits beim 32:13-Erfolg im ersten Monday Night Game der Saison genutzt. Dabei war selbst der kurzfristige Ausfall eines Superstars kein Problem.
Jets @ 49ers: Auf einen Blick
- Aaron Rodgers gab sein Comeback nach dem vor rund einem Jahr erlittenen Achillessehnenriss und zeigte Ansätze seiner immer noch vorhandenen individuellen Klasse. Er und seine Offense wurden jedoch zu häufig durch schwaches Play Calling und eine bärenstarke Defense zurückgehalten.
- Kicker Jake Moody und Running Back Jordan Mason, der für einen überraschend ausgefallenen Christian McCaffrey eingesprungen war, legten beide Karrierebestleistungen hin.
- Mit einer frühen Entscheidung beendete Rodgers das Spiel als Zuschauer von der Seitenlinie.
Jets @ 49ers: Die Analyse
Beide Teams eröffneten das Spiel mit 3-and-outs gefolgt von Punts. Dann machte Niners-Linebacker Fred Warner das erste Play im Spiel und schlug Jets-Running-Back Breece Hall den Ball aus den Händen für einen Fumble. Im Anschluss gelang den Hausherren allerdings nur ein Field Goal.
Im Anschluss fingen sich die Jets und legten einen vielleicht nicht sonderlich gut durchdachten - sehr viele frühe Runs sorgten immer wieder für 3rd&long-Situationen -, aber gut ausgeführten Drive hin. Aaron Rodgers fand bei 3rd Down immer wieder Garrett Wilson für neue First Downs, ehe Hall seinen vorherigen Fehler wieder gutmachte und zu einem 3-Yard-Touchdown lief.
An dem Punkt jedoch riss bei den Gästen der Faden, während die 49ers, die überraschend auf Christian McCaffrey (Wade, Achillessehne) verzichten mussten, allmählich in Schwung kamen. Ihr erster Drive nach dem Touchdown jedoch geriet nach einem verunglückten Trickspielzug, der ans "Philly Special" erinnerte, ins Stocken. So blieb dann nur ein weiteres Field Goal von Jake Moody, dieses Mal auf 51 Yards.
Nach einem Sack bei 3rd Down von Leonard Floyd gegen Aaron Rodgers und dem anschließenden Punt, drehten die Niners dann das Spiel. Mit einem Drive, der fast ausschließlich über den Boden ging, vollendete schließlich Deebo Samuel per Jet Sweep aus 2 Yards. Bis zur Pause traf Moody dann erneut zum 16:7-Pausenstand, ehe man nach dem Break direkt noch einen Touchdown - ein 5-Yard-Run von McCaffrey-Vertreter Jordan Mason - nachlegte.
Rodgers-Interception bei Comeback
Die Antwort der Jets blieb aus, stattdessen fälschte Deommodore Lenoir einen Rodgers-Pass in die Richtung von Wilson ab und das Leder landete schließlich bei Linebacker Demetrius Flannigan-Fowles für eine Interception. Infolgedessen versenkte Moody auch noch einen vierten Kick aus im Spiel, dieses Mal aus 53 Yards.
Danach berappelten sich die Jets nochmal. Nach ein paar Chunk-Plays nutzt Rodgers schließlich ein Free Play nach einer Flagge für Offside und feuerte einen 36-Yard-Touchdown-Pass auf Allen Lazard, der zuvor mit ein paar Drops aufgefallen war.
Die 49ers ließen darauf einen erneut langen Drive folgen, begnügten sich aber bei 4th&1 an der 5 mit einem weiteren Field Goal, was wenig Sinn ergab, schließlich beließ man es dadurch bei einer Führung von zwei Scores zu Beginn des vierten Viertels (13:29). Ins Gewicht fiel diese Entscheidung jedoch nicht, denn die eigene Defense stoppte die Niners wenig später bei einem vierten Versuch an der Mittellinie.
Moody traf noch ein fünftes Mal und daraufhin hissten die Jets die weiße Fahne und ließen Backup-QB Tyrod Taylor das Spiel mit Rodgers an der Seitenlinie beenden.
New York Jets @ San Francisco 49ers
Ergebnis: 19:32 (7:3, 0:13, 6:10, 6:6) BOXSCORE
Jets @ 49ers: Die wichtigsten Statistiken
- Der Touchdown-Drive der Jets im ersten Viertel dauerte 7:07 Minuten und war damit länger als jeder Drive des Teams in der Saison 2023.
- In Abwesenheit von McCaffrey wurde Jordan Mason zum Lead Back und stellte mit 147 Rushing Yards (TD) ein Career-High auf.
- Moodys fünf versenkte Field Goals waren ebenfalls eine Karrierebestleistung für den letztjährigen Rookie. Nie zuvor hatte er auch nur vier Field Goals in einem Spiel versenkt.
Der Star des Spiels: Jordan Mason (Running Back, 49ers)
Kein McCaffrey, kein Problem? Genau so war es, denn gerade Mason sprang in die Bresche und legte das beste Spiel seiner noch jungen Karriere hin mit 147 Yards und einem Touchdown. So kann McCaffrey sich alle Zeit nehmen, um seine Verletzungen ausheilen zu lassen.
Der Flop des Spiels: Offensives Play Calling (Jets)
Nathaniel Hackett sagt immer noch die Plays für die Jets an und selbst mit Aaron Rodgers zurück auf dem Feld wurde sein Play Calling nicht entscheidend besser. Seine sturen Early-Down-Runs brachten die Offense immer wieder in lange späte Downs, die gegen diese Defense nur in einem Drive wirklich konsequent verwertet wurden - und das lag größtenteils an Rodgers' Übersicht und Armstärke. Überwiegend jedoch scheiterte man auch am eigenen OC.
Analyse: Jets @ 49ers - das fiel taktisch auf
- Obwohl Aaron Rodgers zurück ist, hielt das Offensive Coordinator Nathaniel Hackett nicht davon ab, in nahezu jedem Drive der ersten Hälfte mit Laufspielzügen in frühen Downs zu beginnen. Das Resultat daraus waren fast immer 3rd&long-Situationen, aus denen sich die Jets nur im dritten Drive und durch Aaron Rodgers' individuelle Klasse befreiten. Das bewerkstelligte er hauptsächlich mit Pässen auf Garrett Wilson, den die 49ers danach aber besser in den Griff bekamen.
- Nachdem Wilson vor der Pause sehr viel Platz hatte und gerade bei 3rd Down eine wichtige Anspielstation für Rodgers war, fanden die Niners im Laufe des Spiel ein probates Mittel, seine Kreise einzudämmen. Sie stellten meist Cornerback Lenoir auf ihn ab, der ihn von da an auf Schritt und tritt verfolgte und schon an der Line abholte.
- Nach anfänglichen Problemen fanden die Niners schnell die Lücke in der Front der Jets - die Mitte der Defensive Line, idealerweise auf der Seite, auf der Quinnen Williams nicht postiert war. Darüber zogen sie ihr Run Game zuvorderst auf und waren kaum zu stoppen.
- Stichwort Quinnen Williams: Jener wurde kreativ an der Line hin und her geschoben und attackierte damit diverse Gaps in diesem Spiel.




































