Die Formel 1 steht vor einer Wachablösung: Schon beim nächsten Rennen in Baku (15. September, LIVE bei RTL) dürfte das zurzeit formstärkste Team McLaren in der Konstrukteurs-WM am kriselnden Weltmeister-Rennstall Red Bull vorbeiziehen. Um auch die Fahrer-WM spannend zu machen und Max Verstappen unter Druck zu setzen, empfiehlt Mercedes-Teamchef Toto Wolff seinen McLaren-Kollegen eine hauspolitische Kursänderung.
Bisher gelten bei McLaren die vielzitierten "Papaya Rules", die besagen: Solange Lando Norris und Oscar Piastri "sauber" agieren, dürfen sie auch "hart" gegeneinander Rennen fahren, der Kommandostand greift dann nicht ein.
In Monza lotete Piastri die Grenzen dieser teaminternen Regel aus, als er Norris nach dem Start in der dritten Schikane auf der letzten Rille überholte, was den Engländer von Rang eins auf drei zurückwarf.
Im Rennen blieb sich McLaren dann treu - auch als Piastri keine Chance mehr hatte, den führenden Ferrari-Piloten Charles Leclerc anzugreifen, beorderte ihn das Team nicht via Funkspruch hinter Norris. Der Brite biss dadurch nur sieben statt möglicher zehn Punkte aus dem WM-Polster von Spitzenreiter Max Verstappen, liegt nun 62 Zähler hinter dem Red-Bull-Star.
Formel 1: "Am Ende will man nicht eine WM wegen drei oder fünf Punkten verlieren"
Im Fahrerlager werden immer mehr Stimmen laut, die McLaren zum Instrument Stallorder raten, um Verstappen noch auf die Pelle zu rücken.
"Wenn man die Positionen einfriert und Teamorder ausgibt, bekommt man vielleicht nicht, was die Renn-Seele will, aber die Vernunft muss sich durchsetzen", sagte etwa Mercedes-Teamchef Toto Wolff im Monza-Fahrerlager in Richtung der McLaren-Bosse Zak Brown und Andrea Stella. "Am Ende will man nicht eine WM wegen drei oder fünf Punkten verlieren, die man leicht hätte holen können."
Der Australier Piastri liegt in der Fahrer-Weltmeisterschaft als Vierter mit 106 Punkten Rückstand fast schon aussichtslos zurück.


