Suche Heute Live
Olympia
Artikel teilen

Olympia

Vegane Ernährung bei Olympia: Diese Athleten zeigen, wie gut ein pflanzenbasierter Lebensstil zum Spitzensport passt

Foto: © IMAGO/Adnan Farzat
29. August 2024, 12:06
sport.de
sport.de

Die Olympischen Spiele 2024 in Paris waren erneut Schauplatz beeindruckender sportlicher Wettbewerbe und körperlicher Höchstleistungen. Ein sportliches Großereignis, das so viel öffentliches Interesse auf sich zieht, steht aber nicht nur aufgrund der sportlichen Leistungen im Rampenlicht.

Wettkämpfe dieser Größenordnung sind immer auch die Kulisse für gesellschaftspolitische und gesellschaftsökologische Themen. Die Sportlerinnen und Sportler tragen eine große moralische und repräsentative Verantwortung und können ihre Teilnahme an den Olympischen Spielen auch nutzen, um auf wichtige Aspekte aufmerksam zu machen.

Die Olympischen Sommerspiele 2024 waren stark geprägt von Nachhaltigkeitsthemen. Gastgeber Frankreich hatte sich bereits im Vorfeld dazu verpflichtet, die die Treibhausgas-Emissionen, die mit dem Sportevent der Superlative produziert werden, im Vergleich zu den vergangenen drei Veranstaltungen 2012 in London, 2016 in Rio und 2020 in Tokyo um 50 Prozent zu reduzieren. Ein ehrgeiziges Ziel, in dessen Zentrum die Ernährung der Athletinnen und Athleten und der gesamten Wettkampfteams stand. Als Reaktion auf die ökologischen Herausforderungen der Gesellschaft sollten mindestens 50 Prozent der angebotenen Speisen und Getränke für Athletinnen und Athleten und Mitarbeitende sowie 60 Prozent für Gäste rein pflanzlich sein.

Damit haben die Organisatorinnen und Organisatoren ein wichtiges Zeichen für Nachhaltigkeit im Spitzensport gesetzt und gleichzeitig darauf aufmerksam gemacht, dass eine vegane Ernährung einen gesunden Lebensstil und sportliche Höchstleistungen durchaus sinnvoll unterstützen kann.

Vegane Ernährung im Leistungssport: Ernährungswissenschaftliche Erkenntnisse im Fokus

Mit dem Einfluss einer rein veganen Ernährung auf einen gesunden und leistungsorientierten Lebensstil befassen sich zahlreiche Studien aus dem Bereich der Ernährungsmedizin. Die Ergebnisse lassen verschiedene positive Effekte einer pflanzenbasierten Ernährung auf die körperliche Leistungsfähigkeit vermuten. Spezifische Studien mit einem Fokus auf veganer Ernährung im Leistungssport legen nahe, dass der Verzicht auf tierische Produkte die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Sportlerinnen und Sportlern aktiv unterstützen kann.

Ein zentrales Argument für eine vegane Ernährung im Leistungssport ist die entzündungshemmende Wirkung vieler pflanzlicher Lebensmittel, die reich an Antioxidantien und Phytochemikalien sind. Diese Inhaltsstoffe unterstützen den Organismus dabei, den oxidativen Stress zu reduzieren, der durch intensive Trainingseinheiten entsteht. Gleichzeitig fördern sie nachweislich eine schnellere Regeneration der beanspruchten Muskulatur​.

Eine pflanzenbasierte Ernährung kann auch die kardiovaskuläre Gesundheit verbessern, was für Ausdauersportler von besonderer Bedeutung ist. Studien zeigen, dass Veganer tendenziell niedrigere Cholesterinwerte und einen gesünderen Blutdruck haben, was auch zu einer besseren Durchblutung und optimalen Sauerstoffversorgung der Muskulatur führt. Diese Effekte können die Ausdauerleistung steigern und das Risiko von Herzerkrankungen reduzieren.

Für Leistungssportler ist außerdem eine proteinreiche Ernährung wichtig. Proteine unterstützen den Stoffwechsel beim Aufbau und Erhalt von Muskelmasse. Eine ausreichende Proteinzufuhr ist damit ein wesentlicher Bestandteil in der Ernährung von Leistungssportlern.

Wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung in einem Positionspapier mitteilte, können Leistungssportler mit einer ausgewogenen Ernährung auch ohne spezielle Supplemente ausreichend mit Proteinen versorgt werden. Bei einer ausschließlich veganen Ernährung ist es dennoch wichtig, den Proteinhaushalt genau im Blick zu behalten. Pflanzliche Proteinquellen enthalten im Vergleich zu tierischen Proteinen oft einen geringeren Gehalt an wichtigen essenziellen Aminosäuren wie Leucin. Durch die Kombination verschiedener pflanzlicher Proteinquellen kann dieses Defizit ausgeglichen werden.

Eine sinnvolle Ergänzung kann veganes Proteinpulver sein, das meist auf der Basis von Erbsen-, Reis- oder Hanfprotein hergestellt wird und den Körper auch bei starker physischer Belastung ausreichend mit wichtigen essenziellen Aminosäuren versorgt. Verschiedene ernährungswissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass vegane Proteinpulver einen ebenso wertvollen Beitrag zum Muskelerhalt und -aufbau leisten wie tierische Varianten, sofern sie optimal auf den individuellen Ernährungsplan abgestimmt werden.

Veggy goes Gold: Diese vegane Athleten traten bei den Olympischen Spielen 2024 erfolgreich an

Eine ausgewogene vegane Ernährung nimmt im Leistungssport einen immer größeren Stellenwert ein. Spitzensportler wie Lewis Hamilton machen ihren veganen Lebensstil schon seit Jahren öffentlich und plädieren damit für mehr Nachhaltigkeit und eine bewusste Ernährung im Sport.

Auch die Olympischen Spiele 2024 in Paris setzten durch ihren Fokus auf einer pflanzenbasierten Ernährung für Teilnehmende und Gäste ein klares Zeichen für vegane Kost im Leistungssport. Zahlreiche Athleten, die persönlich ausschließlich vegan leben, traten in den verschiedenen olympischen Disziplinen an und zeigten durch ihre beeindruckenden sportlichen Leistungen, dass Veganismus und maximale körperliche Leistungsfähigkeit bestens zusammenpassen.

Diese Athletinnen und Athleten schafften es mit Pflanzenkraft an die Spitze

Novak Djokovic

Der serbische Tennisstar Novak Djokovic, der als einer der besten Tennisspieler aller Zeiten gilt, ist seit Jahren ein prominentes Beispiel für die Vorteile einer veganen Ernährung. Djokovic betont, dass seine pflanzenbasierte Ernährungsweise einen großen Anteil an seiner anhaltenden körperlichen und mentalen Fitness hat. Bei den Olympischen Spielen 2024 konnte er im Einzel die begehrte Goldmedaille nach Hause holen und damit ein klares Zeichen für vegane Ernährung im Spitzensport setzen.

Dotsie Bausch

Dotsie Bausch hat an den Olympischen Spielen 2024 zwar nicht mehr als Athletin teilgenommen, doch sie hat im Laufe ihrer Karriere viele Sportlerinnen und Sportler durch ihren veganen Lebensstil inspiriert. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London errang Bausch die Silbermedaille im Bahnradfahren. Im Zusammenhangmit ihrem Erfolg betonte die Sportlerin immer wieder, dass eine strikte pflanzenbasierte Ernährung ihre Ausdauer verbessere und ihre Regeneration beschleunige.

Constantin Preis

Der deutsche Hürdenläufer Constantin Preis trat bei den Olympischen Spielen 2024 als deutscher Hoffnungsträger im 400 Meter Hürdenlauf an. Auch wenn er keine Medaille erringen konnte, zeigte er durch seine sportlichen Leistungen eindrucksvoll, wie vorteilhaft eine vegane Ernährung sein kann. Preis betont, dass seine pflanzenbasierte Ernährung ihm nicht nur die nötige Energie für sein intensives Training liefert, sondern auch seine Erholung fördert und muskulären Verletzungen vorbeugt.

Marina Fioravanti

Die brasilianische Rugbyspielerin Marina Fioravanti setzt ebenfalls auf eine rein vegane Ernährung. Insbesondere energiereiche pflanzliche Lebensmittel wie Linsen, Bohnen und proteinreiche Smoothies unterstützen sie dabei, intensiv zu trainieren und auf dem Spielfeld Höchstleistungen zu zeigen. Bei den Olympischen Spielen 2024 trug sie entscheidend zum Erfolg ihres Teams bei und setzte damit ein Zeichen für hohe körperliche Leistungsfähigkeit durch eine vegane Ernährung.

Neben diesen großen Namen vertraten weitere vegan lebende Athletinnen und Athleten ihr Land erfolgreich bei den Olympischen Spielen. Dazu gehören die Fechterin Vivian Kong aus Hongkong und der polnische Spitzentennisspieler Hubert Hurkacz. In der Kletterwand zeigen der Deutsche Alexander Megos und die Australierin Oceana Mackenzie, dass eine pflanzliche Ernährung keine negativen Auswirkungen auf die sportliche Leistungsfähigkeit hat.


Die Olympischen Spiele 2024 in Paris waren nicht nur ein sportliches Großereignis, sondern auch eine symbolträchtige Veranstaltung für mehr ökologische Verantwortung und nachhaltiges Bewusstsein im Spitzensport. Die vegane Ernährung als Basisziel für verantwortungsvolles Handeln stand dabei im Fokus der Bemühungen von Veranstaltern, Sportlern und Gästen. Die Entwicklung zeigt öffentlichkeitswirksam den wichtigen Trend zu mehr Nachhaltigkeit und Gesundheitsbewusstsein im Leistungssport.

Newsticker

Alle News anzeigen