Seit Donnerstag läuft die Biathlon-Sommer-WM im estnischen Otepää. Die ganz großen Namen sind wie schon in den letzten Jahren nicht am Start. Der Weltverband IBU hat Schlüsse daraus gezogen und für die Zukunft eine radikale Veränderung beschlossen.
Die Biathlon-Sommer-WM könnte theoretisch das Highlight der Skijägerinnen und Skijäger in den Weltcup-freien Monaten sein. Sie ist es aber nicht.
Die Weltmeisterschaft hat zwar ihren festen Platz im Kalender, doch viele Top-Stars lassen das Event sausen, weil es schlicht und ergreifend nicht in ihren Trainingsplan passt und sich Veranstaltungen wie das Blinkfestivalen oder auch das Martin Fourcade Festival einfach leichter in den Plan integrieren lassen. Der Ertrag ist ähnlich hoch, der Aufwand aber ungleich geringer. Das macht es für die Top-Nationen so attraktiv.
Dadurch aber ist die Sommer-WM in den letzten Jahren zu einer Art Schaulaufen für die zweite Reihe verkommen. Das führt zwangsläufig dazu, dass das öffentliche Interesse an den Titelkämpfen eher überschaubar ist. Genau dieses Problem will die IBU nun angehen.
Biathlon-WM findet nicht mehr jedes Jahr statt
Wie Sport- und Eventdirektor Daniel Böhm im Gespräch mit dem Portal "chiemgau24" offen zugab, hält sich der Erfolg der Sommer-WM "in Grenzen". Auch das Feedback der Aktiven sei "eher mäßig" gewesen. Um das zu ändern, wurde im Frühjahr die Entscheidung getroffen, "dass die Sommer-WM nur noch alle zwei Jahre durchgeführt wird", berichtete Böhm von einem radikalen Schritt.
Das Thema Sommer-Biathlon ist und bleibe aber dennoch ein enorm wichtiges für den Verband, betonte der Offizielle. "In Zeiten des Klimawandels muss das eine hohe Relevanz für uns haben. Biathlon wird ohne Sommer-Biathlon sicherlich langfristig Schwierigkeiten bekommen."
Um den Terminkonflikten mit anderen etablierten Sommer-Events aus dem Weg zu gehen, gibt es laut Böhm Überlegungen, die Sommer-WM erst im Herbst auszutragen. "So könnte man auch eine Brücke in den Winter schlagen", erklärte der frühere Weltklasse-Biathlet.
	