Riesenärger nach der dritten Etappe der Polen-Rundfahrt: Visma-CEO Richard Plugge hat den Weltradsport-Verband für das eingeführte Funkverbot nach einem schweren Crash scharf kritisiert. Das ließ die UCI aber nicht auf sich sitzen.
Der Weltradsport-Verband wagt bei der diesjährigen Polen-Rundfahrt ein Experiment und untersagt den Teams Funkkontakt zu den eigenen Fahrern. Eine Idee, die viele Befürworter hat, denn in der Theorie könnte es so zu mehr "positivem Chaos" im Rennen kommen und die Angriffslust einiger Fahrer befeuert werden.
Visma-Chef Richard Plugge gehört derweil zu den Gegner des Verbots. Er beschwerte sich am Mittwoch nach dem dritten Teilstück auf Twitter/X und schrieb: "Ohne Funk herrschte heute Chaos. Die UCI kann mit diesem Radioverbot nicht weitermachen. Das macht das Rennen zu einer kompletten Farce, wie wir sie bei Olympia gesehen haben, als die Fahrer im Fall eines Defekts nichtmal nach grundlegender Unterstützung rufen konnten."
UCI kontert Kritik von Vingegaard-Chef
Anlass für Plugges Wutausbruch war ein Sturz von Cofidis-Fahrer Nicolas Debeaumarché. Vorgeworfen wurde der UCI, dass der Franzose länger als üblich auf Hilfe warten musste - weil das Funkverbot keine direkte Kommunikation zwischen ihm und seinem Teamwagen möglich machte.
UCI-Präsident David Lappartient ließ diese Vorwürfe so aber nicht stehen und feuerte auf Twitter/X gegen Plugge zurück.
"Hi Richard. Du bist auf Fake News reingefallen. Die heutigen Stürze bei der Polen-Rundfahrt hatten nichts mit dem Funkverbot zu tun und das weißt du. Um die Fahrer wurde sich den Standards entsprechend gekümmert. Die Sicherheit ist bei der UCI unsere Priorität. Du willst den Funk behalten, um Anweisungen zu geben, nicht aus Sicherheitsgründen. Übernimm dafür die Verantwortung. Lass uns weiter gemeinsam arbeiten", schrieb der Verbandschef.