Die Enttäuschung von Tokio ist vergessen: Oliver Zeidler hat bei den Olympischen Spielen von Paris die Goldmedaille gewonnen! Im Einer-Finale setzte er sich überlegen gegen die Konkurrenz durch.
Der dreimalige Weltmeister wurde seiner Favoritenstellung im Finale im Wassersportstadion von Vaires-sur-Marne gerecht und sicherte sich als erster deutscher Einer-Fahrer seit Thomas Lange 1992 in Barcelona überlegen den Olympiasieg.
"Das ist surreal, ich kann es nicht fassen. Das war die Vollendung - ein perfekter Tag", sagte Papa und Trainer Heino Zeidler ebenfalls mit feuchten Augen im "ZDF": "Er hat auf jeder Teilstrecke den Vorsprung ausgebaut. Es war souverän von Anfang bis Ende. Wie er mit dem Druck umgegangen ist, war unglaublich."
Für den Deutschen Ruderverband (DRV) ist es die zweite Medaille in Paris, für das Team D das dritte Gold. Bei den Olympischen Spielen von Tokio war Zeidler noch überraschend im Halbfinale gescheitert.
"Ich habe hier gar nichts zu verlieren. Ich werde das angehen wie bei jeder anderen Regatta auch. Mit einer breiten Brust, weil ich weiß, was ich kann", hatte der Einer-Dominator vor dem Finale von Paris zu Protokoll gegeben. Diese Strategie ging nun auf beeindruckende Art und Weise auf.
Zeidlers Dauerkonkurrent aus den Niederlanden hat keine Chance
Nach drei Siegen in den Läufen zuvor, im Halbfinale mit olympischem Rekord, ließ der 28-Jährige der Konkurrenz auch im Endlauf keine Chance und gewann vor dem neutralen Athleten Yauheni Zalaty und seinem niederländischen Dauerkonkurrenten Simon van Dorp.
Der Endlauf musste um eine Stunde verschoben werden, nachdem ein Bus mit Finalteilnehmern auf dem Weg vom Olympischen Dorf zum Wassersportstadion mit einem Motorschaden liegen geblieben war.
Für Zeidler, der erst 2016 vom Schwimmen zum Rudern gewechselt war, ist es nach drei WM-Titeln sowie drei EM-Goldmedaillen der größte Erfolg seiner Karriere.
Der gebürtige Dachauer stammt aus einer Ruder-Familie. Sein Großvater Hans-Johann Färber holte 1972 im sogenannten "Bullenvierer" Gold in München, seine Tante Judith Zeidler gewann 1988 im DDR-Achter bei den Spielen in Seoul. Oliver Zeidler ist damit der dritte Olympiasieger seiner Familie.
Nachdem der Frauen-Doppelvierer in Paris am Mittwoch bereits die Silbermedaille gewonnen hatte, erreichte der DRV dank Zeidler sein Mindestziel. Von sieben Booten schafften es vier in die Endläufe. Die Spiele von Tokio hatte der DRV mit zwei Silbermedaillen beendet.
