Nach einem wahren Tennis-Thriller, der im olympischen Viertelfinale am Mittwochnachmittag mit 7:6, 4:6 und 6:7 zu ihren Ungunsten gegen die Chinesin Qinwen Zheng endete, war es tatsächlich so weit: Angelique Kerbers große Tennis-Karriere ist mit dem Aus in der Runde der letzten acht Spielerinnen in Paris zu Ende gegangen. Im Anschluss an das Drei-Stunden-Match setzte es Komplimente von allen Seiten für Kerber.
Die ehemalige Weltranglistenerste hatte auf der Zielgeraden des Matches gegen Zheng noch einmal drei Matchbälle im Tiebreak abgewehrt, ehe sie sich dann doch denkbar knapp mit 6:8 geschlagen geben musste.
Auch, wenn es am Mittwoch nicht mehr zum Weiterkommen in Roland Garros gereicht hatte, verneigte sich im Anschluss die Tennis-Welt vor der 36-Jährigen.
Am Tag danach versuchte der ehemalige Top-50-Spieler und einstige David-Cup-Kapitän Patrick Kühnen, die richtigen Worte für die glorreiche Karriere von Angelique Kerber zu finden: "Ihr Kampfgeist, ihre Konterstärke und ihre Beinarbeit waren bis zum Schluss außergewöhnlich. Ihre Einstellung immer alles zu geben, bewundernswert. [...] Beinahe hat sie in ihrem letzten Turnier das Halbfinale von Olympia erreicht. Eine Leistung, die ihr so kaum noch zugetraut wurde", befand Kühnen in seiner "Sky"-Kolumne.
Kühnen sieht in Kerber "großartiges Vorbild"
Keber sei in Paris wie so häufig in ihrer Karriere unterschätzt worden, betonte der 58-Jährige und meinte dazu: "Aber auch das ist typisch für ihre Karriere."
Drei Grand-Slam-Titel stehen in der Vita der besten deutschen Tennisspielerin seit Steffi Graf, unter anderem ihr überragender Wimbledon-Sieg 2018 mit dem Final-Sieg gegen Serena Williams.
"Angie Kerber hat sich mit ihrem Kampfgeist in die Herzen unzähliger Tennisfans gespielt und ist für mich ein großes Vorbild für die Jugend. Sie wurde die Nummer eins der Welt und hat drei Grand-Slams gewonnen, weil sie es unbedingt wollte, härter gearbeitet hat als die meisten und mit Fleiß und dem nötigen Biss das Maximale aus ihren Möglichkeiten herausgeholt hat und immer an sich geglaubt hat", fasste Kühnen zusammen, der die Kielerin darüber hinaus als "großartiges Vorbild" bezeichnete und ihr zu ihrer "grandiosen Karriere" gratulierte.