Auch nach seiner Formel-1-Karriere ist der einmalige Grand-Prix-Sieger Heikki Kovalainen noch im Motorsport aktiv. Im Winter kam dann plötzlich die Diagnose: Er hat ein Aortenaneurysma. Kovalainen ließ sich einer OP am offenen Herzen unterziehen. Jetzt feiert er sein Comeback.
Es war eine Meldung, die viele Motorsport-Fans im Winter geschockt hat: Heikki Kovalainen muss sich einer Operation am offenen Herzen unterziehen. Dabei hatte der Finne noch Glück im Unglück: Ein Freund riet ihm zu einer gründlichen Untersuchung, da die letzte schon knapp zehn Jahre her war. Dort entdeckten die Ärzte dann ein sogenanntes Aortenaneurysma.
Laut den Medizinern kein medizinischer Notfall, aber eine OP wäre in den nächsten fünf Jahren auf jeden Fall nötig geworden. Kovalainen wollte Nägel mit Köpfen machen und ließ sich im April operieren.
Der Eingriff war nicht ungefährlich, wie der Ungarn-GP-Sieger 2008 im Gespräch mit "motorsport.com" festhielt: "Ohne Operation hätte ich sehr starke Einschränkungen akzeptieren müssen. Das wollte ich bei meinem aktiven Lebensstil nicht. Also auch wenn bei der OP etwas schiefgehen konnte, war es mir das Risiko wert."
Die Abwägung ging auf: Der Eingriff war erfolgreich. Die Erholungsphase war aber länger und schwerer als der ehemalige Teamkollege von Lewis Hamilton wahr haben wollte. "Es war schwer zu sprechen, weil ich immer wieder Hustenanfälle bekam. Die ersten fünf Wochen hatte ich durchgehend Fieber-Symptome - das war schon hart", so Kovalainen.
Kovalainen: "Ich wünsche niemandem, das durchleben zu müssen"
Danach ging es endlich bergauf. Der 42-Jährige absolvierte Ende Juni einen erneuten Check und bekam grünes Licht von den Ärzten. "Sie sagten mir, ich könne wieder machen, was ich will. Also kam mir direkt der Gedanke an ein Rallye-Comeback in den Sinn." Vor zwei Wochen setzte er sich dann erstmals wieder ans Steuer.
Kovalainen startete in einem Toyota bei der japanischen Rallye-Meisterschaft und landete auf Platz 14. "Es gibt viele Sachen, die ich noch verbessern kann", richtete er den Blick schon wieder nach vorn.
Die harten vergangenen Monate wird der Finne trotzdem nicht vergessen: "Ich wünsche niemandem, durchleben zu müssen, was ich durchlebt habe. Ich bin froh, dass ich das überstanden habe und jetzt der lebende Beweis bin, dass solche Operationen erfolgreich sein können."

