Tennis-Star Andy Murray gibt trotz anhaltender Verletzungsprobleme nicht auf: Entgegen der Erwartungen in englischen Medien wird der 37-Jährige in seinem letzten Karrierejahr noch einmal in Wimbledon auf dem Rasen stehen - an der Seite seines Bruders.
Andy und Jamie Murray haben eine Wild Card für das diesjährige Doppel-Turnier beim Rasenklassiker Wimbledon erhalten. Das teilten die Veranstalter kurz vor dem Beginn mit.
Der zweifache Olympiasieger Andy Murray bekommt somit die Gelegenheit, sich vom Tennispublikum gebührend zu verabschieden. Womöglich beendet der Schotte nach der Saison seine Karriere. Seine Teilnahme stand allerdings lange auf der Kippe: Erst am vergangenen Samstag hatte er sich einer Rückenoperation unterziehen müssen. "The Telegraph" berichtete daraufhin, eine Wimbledon-Teilnahme sei unmöglich.
Im Londoner Queen's Club hatte er sein Zweitrundenmatch zuletzt wegen Rückenschmerzen aufgeben müssen.
Boris Becker würdigt Andy Murrays Leistungen
"Ich habe das Gefühl, dass ich es verdiene, die Entscheidung erst in letzter Sekunde zu treffen", hatte Andy Murray über die offiziellen Wimbledon-Kanäle zuvor mitteilen lassen: "Es ist kompliziert und wird dadurch noch komplizierter, dass ich noch einmal in Wimbledon spielen möchte." Eigentlich wolle er im Einzel treten, das Doppel mit seinem Bruder Jamie könne aber auch "etwas Besonderes werden", so der Altstar. Der ein Jahr ältere Bruder ist Doppelspezialist und wird derzeit auf Platz 16 der Weltrangliste geführt.
Ob der dreimalige Grand-Slam-Champion Andy Murray bei dem am Montag beginnenden Turnier im Einzel antreten wird, will er erst kurzfristig entscheiden. Bei der Auslosung bekam er für die erste Runde den Tschechen Tomas Machac zugelost.
Die deutsche Tennis-Ikone Boris Becker kommentierte die Doppel-Bestätigung am Freitag beim Kurznachrichtendienst X als "großartige Nachricht". Zuvor hatte der 56-Jährige den zweifachen Wimbledon-Sieger (2013, 2016) und ehemaligen Weltranglistenersten darin bestärkt, dass er auch kurzfristig noch ins Teilnehmerfeld rücken darf.
"Sir Andrew Murray hat sich nach all seinen Leistungen im Tennis (insbesondere in Wimbledon) das Recht verdient, selbst zu entscheiden, wann er wieder Tennis spielen kann, Punkt!", so Becker deutlich.
