Anthony Joshua kämpft am 21. September gegen Daniel Dubois um die von Schwergewichts-Weltmeister Oleksandr Usyk niedergelegte IBF-Krone. Der Ukrainer selbst misst sich Ende Dezember ein zweites Mal mit Tyson Fury. Egal wie die Kämpfe ausgehen: Joshua will auf jeden Fall Landsmann Fury vor die Fäuste - und giftet ungewöhnlich scharf gegen den "Gypsy King".
Anthony Joshua gegen Tyson Fury: Seit Jahren träumt die Boxwelt von der großen "Battle of Britain". An Joshua soll der Kampf nicht scheitern.
In gewisser Weise wünsche er sich, dass Fury am 21. Dezember gegen Usyk gewinne, um danach gegen ihn anzutreten, sagte Joshua, stellte aber klar, dass dies keine Bedingung sei.
"Es ist mir egal, ob er gewinnt oder verliert. Ich will einfach gegen ihn kämpfen - es zieht sich (seit Jahren, d.Red.). Fury drückt sich vor vielen Leuten, er kämpft gegen viele nicht, gegen viele der Top-Leute. Er muss zu Potte kommen und mich boxen und nicht meine Zeit vergeuden. Ich will nicht warten, bis ich 40, 41, 42 bin, um gegen ihn zu kämpfen", so der 34-Jährige.
Der Briten-Blockbuster hänge an Fury, sagte der Ex-Weltmeister. "Was die Fans angeht, sie wissen, was sie wollen. Wir haben versucht, den Kampf zu machen, es war unterschrieben", berichtete "AJ" von früheren Versuchen, einen Deal hinzubekommen. "Ich habe mich immer gestellt. Hoffentlich bekommen wir das danach (nach den Kämpfe gegen Dubois und Usyk, d.Red.) endlich hin."
Boxen: Joshua kritisiert Furys Verhalten gegenüber Usyk
Fury hatte am 18. Mai in Riad den Kampf um alle relevanten WM-Titel gegen Usyk knapp nach Punkten verloren. Joshua wiederum zog 2021 und 2022 im Duell mit dem Ukrainer ebenfalls auf den Punktzetteln den Kürzeren.
Er sei "froh, dass Fury nicht der unumstrittene Champion ist", sagte Joshua und wetterte gegen seinen Landsmann. "Ich denke, er ist ein Idiot. Ich habe immer gesagt, dass er ein Idiot ist, er ist sehr respektlos. Nicht, dass es mich kratzt, aber ich habe das Gefühl, dass er denkt, er muss auf anderen Leuten herumtrampeln, um sich besser zu fühlen."
Die Respektlosigkeit, mit der Fury seinen Rivalen Usyk behandelt habe, "Hase hier, Mittelgewicht da, ist nicht gut für den Sport", kritisierte Joshua den berüchtigten "Trash Talk" des "Gypsy Kings".
Usyk sei ein "guter Kämpfer, das kann man nicht bestreiten. Gib' ihm seine Blumen und mach weiter."
Joshua und Fury telefonieren über saudische Leitung
Joshua hat am 21. September die Chance, zum dritten Mal in seiner Karriere einen WM-Titel zu gewinnen. Im Wembley-Stadion trifft er auf seinen Landsmann Daniel Dubois. Es geht um den IBF-Gürtel, den Usyk niedergelegt hat.
Laut IBF-Statuten hätte Usyk gegen Pflichtherausforderer Dubois antreten müssen. Weil der 37-Jährige vertraglich aber zu einem zweiten Duell mit Fury verpflichtet ist, blieb ihm kaum eine andere Wahl, als den IBF-Titel abzugeben.
Der saudische Box-Impresario Turki Al-Sheikh ließ in einem Facetime-Call mit Joshua, Furys Manager Spencer Brown und Fury selbst verlauten, dass die Sieger der Kämpfe im ersten Quartal 2025 gegeneinander antreten sollen, um erneut einen unumstrittenen Weltmeister zu krönen, der alle Gürtel vereint.
"Das hier wartet auf dich", sagte Joshua bei dem kurzen Gespräch und streckte seine rechte Faust in die Kamera von Al-Sheikhs Smartphone. Furys fröhlich-trötende Antwort: "Ich werde meine beiden Fäuste für dein Gesicht nutzen, du großer, hässlicher Penner."

