Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) will auch im Falle eines Scheiterns im EM-Achtelfinale gegen Dänemark am Samstag (21:00 Uhr) weiter auf Bundestrainer Julian Nagelsmann setzen.
"Unser Commitment zu Julian Nagelsmann wird sich auch bei einem Achtelfinal-Aus in keinster Weise ändern. Ausscheiden ist nicht gleich Ausscheiden. Für uns ist die Art des Auftritts entscheidend", stellte DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig in einem Interview "t-online" klar.
Laut Rettig habe die Verbandsspitze bereits im November trotz damals schwacher Auftritt der Nationalmannschaft das Gefühl gehabt, "dass Julian der Richtige für die Zukunft des deutschen Fußballs ist. Und das zu einem Zeitpunkt, als viele andere der Meinung waren, Rudi Völler müsse für das Turnier einspringen." Dass es mit Nagelsmann in die Heim-Endrunde gehen soll, sei intern immer "in Stein gemeißelt" gewesen, betonte Rettig.
Dieses Vertrauen führte demnach im Frühjahr dann auch zur Vertragsverlängerung des 36-Jährigen, der auch von seinem Ex-Klub FC Bayern umworben wurde.
"Ein Coach hat ganz feine Antennen und weiß, wann etwas zu Ende geht und sich Entscheidungsträger abwenden. Julian hat gespürt, dass niemand auch nur ansatzweise an ihm gezweifelt hat. Das war die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit", schilderte Rettig.
Fußball-EM 2024: Oberlehrerhaftigkeit? Rückendeckung für Nagelsmann
Kritikern, die Nagelsmann eine gewisse Oberlehrerhaftigkeit vorwerfen, entgegnete der 61-Jährige: "Ich weiß nicht, was ein Oberlehrer ist. Den habe ich bislang noch nicht kennengelernt, auch nicht bei uns im Verband. Ich habe nicht den Eindruck, dass Julian mir gegenüber ins Dozieren gerät. Ich mag Lehrer, die inhaltsstark sind. Und das kannst du nur sein, wenn du den Stoff sowohl verinnerlicht hast als auch ihn transportieren kannst."
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Das anstehende K.o.-Duell mit Dänemark werde eine "ganz harte Nuss", für die DFB-Elf, "aber wir müssen uns vor keinem Gegner verstecken", so Rettig.