Sportlich gesehen ist die Vertragsverlängerung mit Sergio Perez bei Red Bull für zwei weitere Formel-1-Saisons nur schwer vermittelbar gewesen. Zu schlecht sind die Leistungen des Mexikaners schon seit Jahren als Teamkollege von Weltmeister Max Verstappen. Auch Ralf Schumacher zeigte wiederholt wenig Verständnis für die Entscheidung der Red-Bull-Bosse, Checo Perez trotz zum Teil miserabler Performances weiterhin im zweiten Cockpit zu lassen.
"Es wird wahrscheinlich eine wirtschaftliche Entscheidung gewesen sein im Hinblick auf das amerikanische Geschäft mit Perez, anders kann ich es mir kaum vorstellen", meinte Schumacher im Gespräch mit "formel1.de" über die vermeintlichen Motive, warum der 34-Jährige weiterhin bei Red Bull bleiben darf, obwohl die sportlichen Argumente bereits seit Jahren ausbleiben.
Perez ist derzeit nur Fünfter in der Fahrerwertung, liegt mit 111 zu 219 WM-Punkten meilenweit hinter Dreifach-Champion Max Verstappen zurück. Während Verstappen in der laufenden Saison bereits sieben Rennsiege für sich verbuchen konnte, ist Perez selbst seit über 13 Monaten sieglos in der Königsklasse des Motorsports.
Laut dem sechsmaligen Grand-Prix-Sieger Ralf Schumacher seit es derzeit "eindeutig", dass "Red Bull ohne Max Verstappen im Moment ein großes Problem hätte. Weil er das Auto dahin trägt, wo es gar nicht ist. Und da sieht man auch, wie schwer es Perez jetzt fällt. Als die eine Sekunde vor allen anderen waren, war das alles gar kein Problem. Jetzt ist es eben so."
Perez ohne Chance gegen Teamkollege Verstappen
Nach Ansicht des 48-Jährigen hätte es auch "andere Möglichkeiten auf dem Markt gegeben", das zweite Red-Bull-Cockpit zu besetzen. Schumacher findet es nach eigener Aussage "schade", dass der reine Leistungsgedanke beim britisch-österreichischen Konstrukteur offenkundig nicht mehr ausschlaggebend war.
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Selbst den einzigen deutschen Formel-1-Stammfahrer Nico Hülkenberg hätte Ralf Schumacher zuletzt klar vor Checo Perez gesehen, wie er betonte: "Hülkenberg ist eine ganz andere Liga, der fährt ganz anders. Im Qualifying fängt's schon mal an, da ist er ja unheimlich stabil. Er hätte Max Verstappen ganz anders den Rücken stärken können, auch in der Strategie. Jetzt haben wir das Problem, dass er niemanden hat als Teamkollegen, der ihm hilft."
Allerdings zeigt der TV-Experte auch Verständnis dafür, dass es womöglich gar nicht so leicht ist, "jemanden zu finden, "der konstant ist, der was kann - der aber auch neben Max Verstappen fahren will".
Die Verstappen-Seite bei Red Bull ist mit Perez als Teamkollege derweil einverstanden. Die Spannungen, die zwischenzeitlich zwischen den beiden aufzukommen schienen, sind längst abgehakt. Die Fronten, wer Nummer 1 ist und wer Nummer 2, sind schon lange und für alle Zeiten geklärt.
Im laufenden Formel-1-Jahr steht es in den Qualifying-Duellen zwischen den beiden übrigens 10:0 für den amtierenden Weltmeister, in den Renn-Duellen 9:1.



