Das Formel-1-Wochenende in Barcelona hat einige Erkenntnisse zutage gefördert. Max Verstappen ist besser als der Rest, Sergio Pérez in seiner derzeitigen Form nicht tragbar, Mercedes in der Zwickmühle und McLaren sauer auf sich selbst, urteilt der langjährige RTL-Reporter und F1-Insider Felix Görner in seiner sport.de-Kolumne zum Großen Preis von Spanien.
Red Bull sackt weiter ab. Verstappen ist besser als sein Auto. Verstappen ist besser als sein Team. Ohne Verstappen würde Red Bull keine Rennen mehr gewinnen.
Der Aufsteiger der letzten Wochen ist definitiv McLaren, die in Spanien einen Sieg weggeschmissen haben. Lando Norris war sehr selbstkritisch und hat eingeräumt, dass sie solche Rennen gewinnen müssen. Aber Verstappen ist eine Stufe über der Konkurrenz. Das ist eine richtige Klatsche für alle anderen Fahrer. Er ist in einer anderen Liga und wird in diesem Jahr seinen vierten Titel holen.
Pérez für Red Bull in dieser Form nicht tragbar
Interessant bei Red Bull ist, dass das Update nicht funktioniert. Das ist keine gute Erkenntnis für Pierre Waché, den Nachfolger von Adrian Newey. Daran sieht man: Die Personalpolitik von Christian Horner ist nicht gut.
Sergio Pérez fährt im Moment auf einem Level, bei dem man sich von ihm trennen muss. Das ist keine starke Leistung in einem Red Bull. Pérez fährt weit unter seinen Möglichkeiten und kommt mit diesem Auto nicht zurecht. Es wird interessant zu sehen sein, wie lange sich Red Bull und Christian Horner das noch angucken, obwohl Pérez einen neuen Zweijahresvertrag hat.
Formel 1: Große Sorgen bei Mercedes
Ansonsten ist die Formel 1 spannender geworden. Man sieht, je nach Tagesform, Red Bull, Ferrari, McLaren und Mercedes rücken näher aneinander.
Mercedes fehlen nach wie vor zwei Zehntel pro Runde. Da ist interessant, dass George Russell mit diesem Nummer-eins-Status noch nicht viel anfangen kann. Er rutscht noch nicht in die Rolle hinein, Nachfolger von Lewis Hamilton zu sein.
Das ist keine gute Erkenntnis für Toto Wolff, weil es ihn für die Zukunft unter Druck setzt. Weil Mercedes auf Russell baut und er zusammen mit Kimi Antonelli ein Team bildet, das nicht die stärkste Fahrer-Paarung ist. Das bereitet Mercedes im Moment große Sorgen.

Hoffnungen der Silberpfeile meilenweit von der Realität entfernt
Man merkt auch, dass Mercedes-CEO Ola Källenius und Toto Wolff bei Red Bull rumstochern, um Unruhe zu stiften und an Max Verstappen zu graben. Das zeigt, wie groß die Nervosität bei Mercedes ist, in den nächsten Jahren keinen Nummer-eins-Fahrer zu haben - wie Lando Norris oder Verstappen. Deswegen ist Unruhe da.
Der Fokus von Toto Wolff liegt natürlich auf der Technik. Sie müssen das Auto zum schnellsten Auto entwickeln, um entsprechende Fahrer anzulocken. Das ist aber im Moment meilenweit von der Realität entfernt.
Felix Görner


