Österreichs Nationalcoach Ralf Rangnick hat sich noch einmal ausführlich zu den Gründen für seine Absage an den FC Bayern geäußert.
Gegenüber dem "kicker" erklärte der 65-Jährige, er habe sich "schon sehr ernsthaft" mit der Offerte des deutschen Rekordmeisters auseinandergesetzt.
"Es war eine der schwierigsten beruflichen Entscheidungen, die ich in meiner Karriere bisher treffen musste. Beim FC Bayern sind schon vier ehemalige Spieler von mir im Kader und vier Mitarbeiter, mit denen ich schon früher zusammengearbeitet habe. Das hat das Ganze schon besonders gemacht, und das bei einem der größten Vereine in Europa. Dass du so etwas vorfindest, passiert nicht so oft", sagte Rangnick. Er betonte, "dass es keine Entscheidung gegen den FC Bayern war".
Die Münchner hatten Rangnick Anfang Mai zum Top-Kandidaten ihrer Trainersuche gemacht, im letzten Moment aber noch einen Korb des früheren Bundesliga-Coaches bekommen.
Abgeschreckt habe ihn auch die Vorstellung, zweieinhalb Monate lang für den FC Bayern und den ÖFB parallel zu arbeiten, bekannte Rangnick. "Wenn ich am 1. Mai zugesagt hätte, wäre ich ja nicht ab 15. Juli Trainer des FC Bayern gewesen, sondern ab dem 1. Mai. Und da ist mir schon klar geworden, dass das nicht geht, ohne dass irgendetwas darunter leidet."
FC Bayern: Hoeneß-Aussagen hatten "keinen Einfluss" auf Entscheidung
Er und sein Trainerteam hätten in Österreich "zwei Jahre investiert, um dahin zu kommen, wo wir jetzt sind. Das wollte ich nicht gefährden". Die Ankündigung eines Wechsels zum FC Bayern hätte laut Rangnick "energetisch und atmosphärisch" einen Einfluss auf die EM gehabt. "Spieler merken immer sehr genau, ob ihr Trainer noch in der Mitte und in seiner Balance ist - oder ob er abgelenkt und nicht mehr so fokussiert ist", so der erfahrene Übungsleiter.
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Erneut trat Rangnick Spekulationen entgegen, die vieldiskutierten Aussagen von Uli Hoeneß bei einem "FAZ"-Event hätten ihn vom Wechsel zum FC Bayern abgehalten: "Ich kann an dieser Stelle versichern, dass das überhaupt keinen Einfluss auf meine Entscheidung hatte. Ich sage sogar: Uli Hoeneß wäre einer der Gründe gewesen, es zu tun und dort hinzugehen. Weil ich glaube, dass wir in unseren Sichtweisen gar nicht so verschieden sind."
Der Ehrenpräsident hatte durchblicken lassen, Rangnick sei beim FC Bayern nur dritte Wahl. Zuvor hatten sich Bayer Leverkusens Erfolgscoach Xabi Alonso und Bundestrainer Julian Nagelsmann gegen ein Engagement in München entschieden.
Neuer Übungsleiter des FC Bayern wurde letztlich der Belgier Vincent Kompany.



























