Der FC Schalke 04 stellt dieser Tage die Mannschaft für die kommende Saison zusammen. Alle Hände voll zu tun hat daher derzeit der neue Kaderplaner Ben Menga, der einerseits seine eigene Handschrift hinterlassen wird, wie er verriet, andererseits laut einem Medienbericht allerdings auch (vorerst) mit einem Mini-Transferbudget zu kämpfen hat. Weshalb S04 zu ungewöhnlichen Maßnahmen greift.
Mit Ausnahme von Adrian Gantenbein, der vom FC Winterthur kam und 300.000 kostete, waren alle Spieler, die der FC Schalke 04 bislang für die neue Zweitliga-Saison unter Vertrag nahm, ablösefrei. Das ist wenig verwunderlich, denn nach Informationen von "Sport Bild" beträgt das aktuelle Transfer-Budget des Traditionsklubs gerade einmal noch 1,2 Millionen Euro. Diese vergleichsweise kleine Summe ist derzeit für etwaige weitere Ablösen eingeplant.
Sie könnte sich allerdings möglicherweise noch erhöhen, wenn S04 jene Spieler loswird, mit denen der Revierklub nicht mehr plant. Namentlich sind das Ralf Fährmann, Dominick Drexler und Timo Baumgartl.
"Wir wollen saubere Entscheidungen mit allen finden. Die Spieler haben laufende Verträge, sind aber mit ihrer jeweiligen Situation unzufrieden", erklärte der neue Direktor für Kaderplanung Ben Manga gegenüber "Sport Bild" und verriet: "Wir werden mit unserem großen Netzwerk versuchen, den Spielern dabei zu helfen, neue Vereine zu finden."
Der Grund liegt auf der Hand: "Wenn sich dadurch Lösungen ergeben, wäre das für alle Seiten die beste Option." Denn Fährmann und Co. kassieren durchaus stattliche Summen, die dann eingespart werden könnten. Klappt die Hilfe bei der Klub-Suche nicht, "dann werden sie hier weiterhin trainieren und ihr Gehalt bekommen", sagte Manga, der allerdings nicht nur Vereine für die ausrangierten Spieler sucht, sondern auch frische Kräfte für S04.
FC Schalke 04 setzt auf "Ben-Manga-Spieler"
"Es sollen auf jeden Fall noch sogenannte 'Ben-Manga-Spieler' kommen", kündigte der 50-Jährige an und erklärte: "Das bedeutet, dass wir auch Spieler holen werden, die aus dem Ausland stammen und die viele Menschen nicht kennen werden."
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Manga rechnet derweil mit Skepsis bei den Anhängern. "Wahrscheinlich werden viele sogar sagen: 'Wie kann man denn so einen Spieler holen?' Doch unser Scouting-Team weiß genau, was es tut, ich habe volles Vertrauen", betonte er.
Schon während seiner Zeit bei Eintracht Frankfurt hatte Manga einen bunt gemischten Kader zusammengestellt. Um die Schwierigkeiten, die damit einhergehen, abzumildern, wurden gleich mehrere Integrationshelfer installiert, die Deutsch, Englisch, Spanisch, Italienisch und Französisch sprechen und den Neuen helfen sollen.
"Das Thema Integration ist enorm wichtig für Spieler, die aus dem Ausland kommen. Wir werden den Spielern immer signalisieren: Ihr seid hier nicht alleine, unser Team kümmert sich um euch!", sagte Manga dem Sport-Blatt.