Paukenschlag bei der Leichtathletik-Europameisterschaft in Rom: Die deutsche 800-Meter-Läuferin Majtie Kolberg hat für ein weiteres dickes Ausrufezeichen gesorgt. Mit ihrem Finaleinzug hat sie überhaupt nicht gerechnet, wie sie hinterher bekannte.
Persönliche Bestzeit geknackt, erstmals in ihrer Karriere unter den zwei Minuten gelaufen und obendrein die Olympia-Norm geschafft: Majtie Kolberg hat am Dienstagvormittag bei der Leichtathletik-EM in Rom einen weiteren Fabellauf gezeigt.
Schon im Vorlauf am Montag hatte sie es in neuer Saisonbestleistung (2:00,23 Minuten) ihr Potenzial angedeutet, nun verbesserte sie sich deutlich. In 1:58,74 Minuten kam sie im Halbfinale über die 800 Metern hinter der britischen Topfavoritin Keely Hodgkinson und der Französin Anaïs Bourgoin ins Ziel.
Erneut ging ihre Renntaktik auf, erst nach der ersten Stadionrunde positionierte sie sich hinter der Spitze.
"Ich habe gehofft, dass es schnell wird. Auf den ersten 200 Metern hatte ich nicht so eine gute Position, nach 450 Metern habe Mut gezeigt und bin ein paar Plätze nach vorne gekommen. Das hat mir nochmal gut Schwung gegeben", sagte die 24-Jährige unter anderem gegenüber sport.de nach dem Rennen. "Ich habe nicht damit gerechnet, dass es heute so schnell wird."
Olympia-Norm geknackt: "Ich habe jetzt gar keinen Druck"
Kolberg habe "drei Jahre lang" auf eine neue persönliche Bestzeit gewartet. "Ich habe hart dafür gearbeitet."
Mit der Olympia-Norm in der Tasche kann sie nun bis zu den Spielen von Paris das Training umstellen. Es sei "total" beruhigend, nicht mehr um die Qualifikation bangen und "irgendwelchen Normen hinterherjagen" zu müssen.
Der Halbfinal-Einzug war bereits ein großer Erfolg für die einzige Vertreterin des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) auf den 800 Metern. Am Mittwoch (21:28 Uhr) läuft sie zum dritten Mal im Olympiastadion von Rom. "Ich habe jetzt gar keinen Druck, es ist mein erstes Finale draußen", so Kolberg. Bei der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr in Budapest war im Halbfinale Schluss.