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Leichtathletik-EM 2024
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Leichtathletik-EM 2024
Do, 06.06. - Mi, 12.06.

"Man hätte sich das Ganze sparen können"

Krause über Gold-Posse: "Nie als Siegerin gefühlt"

Gesa Krause holte Silber bei der Leichtathletik-EM in Rom
Gesa Krause holte Silber bei der Leichtathletik-EM in Rom
Foto: © IMAGO/Chai von der Laage
10. Juni 2024, 19:02
sport.de
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Hindernisläuferin Gesa Krause erlebte bei der Leichtathletik-EM in Rom eine "Achterbahnfahrt der Gefühle", die sie sich gerne erspart hätte. Nach dem Medaillen-Wirrwarr im Anschluss an das 3000-Meter-Rennen freut sich die 31-Jährige aber über Silber.

"Im Endeffekt hätte man sich das Ganze sparen können, aber im Sport gibt es Regeln, die geprüft werden müssen", sagte Krause am Montagmittag in der Mixed Zone des Olympiastadions. Das Hin und Her "hätte man sich und den anderen gerne erspart".

Was war passiert? Krause hatte am Sonntagabend die Ziellinie im Finale über 3.000 Meter Hindernis als Zweite hinter Alice Finot überquert. Danach wurde die Französin aber zeitweise als disqualifiziert gewertet, sodass die DLV-Athletin auf den ersten Platz hochrutschte.

Auch die Zuschauer blieben lange im Unklaren, erst weit nach Mitternacht gab es die Gewissheit, dass Finot ihre Goldmedaille behält - und Krause Silber gewinnt.

Unter diesen Umständen hätte sich der DLV-Star ohnehin nicht über EM-Gold freuen können. "Ich hätte mich nie als Siegerin des Rennens gefühlt, weil ich als Zweite ins Ziel gelaufen bin. Alice Finot hat gestern Abend verdient gewonnen, meine Hochachtung vor ihrem Endspurt und davor, wie sie das Rennen angegangen ist", sagte Krause.

Sie ergänzte: "Ich habe mich nie als diejenige gefühlt, die Gold gewonnen hat. Es hieß ja nur, dass sie disqualifiziert wurde und dass ein Gegenprotest läuft. Ich habe da keinen großen Fehler gesehen und habe auch nicht geglaubt, dass das durchgeht."

Leichtathletik-EM 2024: Gesa Krause kam zunächst "nicht zur Ruhe"

Der DLV hatte am Montagmorgen gegenüber dem "SID" betont, dass man "keinen Protest eingelegt" hatte. Die zwischenzeitliche Disqualifikation Finots sei durch einen Schiedsrichter erfolgt. Einen Protest habe dann wiederum der französische Verband eingelegt, diesem sei stattgegeben worden, so DLV-Sportvorstand Jörg Bügner.

Wirklich genießen konnte Krause den tollen Erfolg bei der EM rund 14 Monate nach der Geburt ihrer ersten Tochter nicht.

Erst in der Nacht, gegen 2:30 Uhr, sei sie aus dem Stadion abgefahren. "Dann kommt man natürlich nicht zur Ruhe." So gab es zunächst "keine Möglichkeit", das Ganze einzuordnen und "abzuschließen", erklärte sie.

"Es war ein superhartes Jahr"

Mit dem nötigen Abstand hob die Europameisterin von 2016 und 2018 aber hervor: "Mein Ziel war es, hier eine Medaille zu gewinnen. Deswegen bin ich sehr, sehr froh über das, was ich geschafft habe."

Krause blickt auf ein "superhartes Jahr" zurück. "Ich bin zwar eine Power-Frau, aber ich kann auch nicht mit dem Finger schnipsen und dann wird alles Gold, was glänzt."

Mit EM-Silber in der Tasche geht es für Krause nun ins Trainingslager nach Livigno, um sich auf die Olympischen Spiele von Paris im August vorzubereiten.

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