Viel sprach in den letzten Wochen dafür, dass Sergio Pérez sein Formel-1-Cockpit bei Red Bull nach der Saison 2024 verlieren würde. Doch jetzt steht der Rennstall doch vor einer erneuten Verlängerung mit dem Mexikaner. Ralf Schumacher hält das für keine gute Idee.
"Ich würde eine andere Wahl treffen", kritisierte Schumacher im "formel1.de"-Interview die Kehrtwende des Rennstalls, der Pérez nun doch mit einem neuen Vertrag ausstatten möchte. Gleichwohl sei der aktuelle Fahrermarkt aber auch "natürlich schwierig. Das könnte Pérez helfen", urteile der "Sky"-Experte.
Wie sähe Schumachers ideale Lösung für den Rennstall aus? "Ich würde das Risiko gehen und einen jungen Mann holen, der Potenzial hat", tendiert der Ex-Fahrer eher zu einer Wette auf die Zukunft.
Diesen Fahrer würde Schumacher ins Cockpit setzen
Eine Art Zwischending zwischen Pérez und einem ganz jungen Fahrer wäre eine Beförderung von Yuki Tsunoda. Dieser mache im Moment "einen ganz guten Job" und fahre sehr "konstant", lobte Schumacher. Eine echte Chance wird der Japaner aber wohl nicht bekommen. Zumindest berichtete die "BBC" in dieser Woche, dass der 24-Jährige sogar kurz vor einem Abschied stehen soll.
Ein weiterer Red-Bull-Kandidat könnte Liam Lawson sein. Der 22-jährige Neuseeländer hat schon lange einen Fuß in der Tür. Immer wieder wird über seinen Formel-1-Einstieg spekuliert. Das "könnte man mal machen", meinte Schumacher: "Vor allem auch vor dem Hintergrund, dass Max Verstappen zumindest gerüchteweise nicht mehr ewig bei Red Bull bleiben wird. Da muss ich mir auch mal einen Ersatz ranziehen."
Kein Thema mehr soll indes Carlos Sainz sein. Auch der Noch-Ferrari-Fahrer wurde zwischenzeitlich bei Red Bull gehandelt. Laut "formel1.de"-Informationen wurde dem Spanier mittlerweile aber eine klare Absage erteilt.
"Pérez kann eine gute Nummer zwei sein, aber ..."
Nun wird es wohl mit Pérez weitergehen. Keine ideale Lösung, findet Schumacher: "Pérez kann eine gute Nummer zwei sein. Er hat super Wochenenden. Aber er kann nicht wie Max Verstappen aus einem schlechten Paket etwas besseres machen. Und er hat immer noch zu viele Wochenenden, wo er kleine Fehler macht und das Resultat bescheiden ist."
Für seinen Ausfall in Monaco habe der Mexikaner einerseits zwar nichts gekonnt, weil er von Magnussen in die Leitplanke gerammt wurde. "Wäre er allerdings weiter vorne losgefahren, wäre das vermutlich nicht passiert", kritisierte Schumacher die wieder einmal schlechte Quali-Performance Checos, die überhaupt erst dazu führte, dass er beim Start ins Getümmel kam.
Schumacher: Verstappen braucht einen starken Teamkollegen
Was Schumacher ebenfalls kritisch sieht: Pérez ist nicht in jedem Rennen in der Lage, Verstappen dem Rücken frei zu halten. Bei der immer stärker werdenden Konkurrenz wäre das aber bitter nötig.
"Eine Nummer zwei muss irgendwie auch in der Lage sein, eine Nummer eins zu covern, wie jetzt am Wochenende bei Ferrari und McLaren. Da muss man einen starken Teamkollegen haben. Red Bull hat im Moment nicht den Luxus, dass das Auto so viel schneller ist. Max wird öfter alleine kämpfen müssen. Da bin ich mal gespannt", deutete Schumacher an, dass die Zeiten der Red-Bull-Dominanz schon in dieser Saison vorbei sein könnten.


