Den Jacksonville Jaguars und vor allem Ex-Kicker Brandon McManus stehen kräftig Ärger ins Haus. Auf der Hinreise der Jaguars nach London soll es im Flieger des NFL-Teams zu Zwischenfällen gekommen sein. Nun verklagen gleich zwei Frauen den Routinier und sein Team.
Aus Gerichtsdokumenten, die unter anderem "ESPN" vorliegen sollen, geht hervor, dass es sich bei der Klage um eine Anschuldigung des sexuellen Missbrauchs handelt.
Die beiden Frauen - in der am Freitagabend beim Duval County Circuit Civil Court eingereichten Klage als Jane Doe I und Jane Doe II bezeichnet - beschuldigen McManus, sich an ihnen gerieben zu haben. Außerdem beschuldigen sie die Jaguars, McManus nicht beaufsichtigt zu haben und keine sichere Umgebung für das Personal des Teams geschaffen zu haben.
Laut den beiden Flugbegleiterinnen habe sich der Flug schnell "in eine Party verwandelt", als McManus und mehrere andere Spieler den persönlichen Freiraum der Flugbegleiter*innen, die Flugsicherheit und Bundesgesetze missachteten. In der Klage wird auch behauptet, dass McManus drei andere Flugbegleiterinnen für die Party rekrutierte und 100-Dollar-Scheine verteilte, um sie zu ermutigen, für ihn zu trinken und unangemessen zu tanzen.
Mit ihrer Klage fordern die beiden Frauen mehr als eine Million Dollar und ein Verfahren vor einem Schwurgericht.
NFL: McManus-Anwälte und Jaguars reagieren prompt
Bei solch schweren Anschuldigungen, ob wahr oder nicht, ließ eine Reaktion natürlich nicht lange auf sich warten. So verfasste Brett R. Gallaway, McManus' Anwalt, am Montag folgendes Statement: "Dies sind absolut fiktive und nachweislich falsche Behauptungen, die als Teil einer Kampagne zur Diffamierung und Verunglimpfung eines talentierten und angesehenen NFL-Spielers aufgestellt wurden. Wir beabsichtigen, Brandons Rechte und Integrität aggressiv zu verteidigen und seinen Namen reinzuwaschen, indem wir zeigen, was diese Behauptungen wirklich sind - ein Erpressungsversuch", lautet die eindeutige Aussage.
Und auch die Jacksonville Jaguars, denen ja ebenfalls Ärger droht, meldeten sich zu Wort: "Wir sind uns der Beschwerde bewusst und erkennen die Bedeutung der Behauptungen an", sagte das Team. "Während wir die Angelegenheit weiter untersuchen, müssen wir betonen, dass wir auf eine Organisation bestehen, die von Menschen aufgebaut wird, die unsere Gemeinschaft und unser Spiel mit höchstem Charakter und Klasse repräsentieren", reagierte das NFL-Team etwas förmlicher.
Mittlerweile steht McManus auch schon gar nicht mehr in Diensten der Jaguars, die seinen Vertrag nicht erneuerten. Stattdessen kickt der Routinier in der kommenden Saison für die Washington Commanders, die sich ebenfalls zu Wort meldeten: "Wir wurden heute auf die Zivilklage aufmerksam gemacht, die am 24. Mai gegen Brandon McManus eingereicht wurde. Wir nehmen Anschuldigungen dieser Art sehr ernst und untersuchen die Angelegenheit", erklärten die Commanders in einer Stellungnahme. "Wir stehen in Kontakt mit dem Ligabüro und der Vertretung von Brandon und werden uns zu diesem Zeitpunkt weitere Kommentare vorbehalten", so das Team aus der Hauptstadt.